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Als ich am nächsten Morgen erwache ist das Klingeln meines Weckers noch Meilen weit entfernt.

Gut gelaunt hüpfe ich, mit einem Mal hellwach, singend durch die Wohnung und ziehe mich an.

Himmel!

Wie konnte sich alles nur so schnell ändern!

Gestern Morgen dachte ich noch, ich bin arbeitslos! Und jetzt?

Ich bin zwar nicht allzu weit davon entfernt, aber noch habe ich meinen Job.

Hoffentlich ändert das mein "Meeting" morgen mit Mr. Black nichts daran. Ich bin wirklich mal gespannt, was er nun eigentlich genau von mir will.

Sich für irgendwas entschuldigen? Oder vielleicht doch eine Wiedergutmachung fordern, für mein freches Mundwerk vom Mittwoch. Ich kann nur hoffen, dass die "Vertragsverhandlungen", sollte es denn welche geben, wenigstens einigermaßen gerecht verlaufen und ich ihm für die verpatzen Verträge nicht allzu viele Zugeständnisse machen muss.

Nicht das ich am Ende noch mehr arbeiten muss als bisher, oder ich in seinem Bett lande.

Oh Schreck! Was, wenn er Sex als Abbitte von mir fordert?!

Hehe, Emely!

Da hast du dir ja wieder ganz schön was eingebrockt! Erneut stehst du vor dem Nichts. Oder könntest du dir vorstellen, deine "Schulden" mit einer unvergesslich, verruchten Nacht zu bezahlen?

Ich könnte das. Unser Chef ist ja nun wirklich nicht gerade unansehnlich und ich hätte gern mal wieder etwas Sex. Aber was ist mit dir?

Oha! Ob ich das wirklich könnte? Keine Ahnung. Es stimmt zwar, was sie sagt, gerade in diesem Moment, habe ich schon Lust mit jemandem zu schlafen, aber ob das unbedingt mein Boss sein muss, dass wage ich zu bezweifeln.

Das würde alles nur noch mehr verkomplizieren.

Da kann ich ja fast nur hoffen, dass er mich noch immer so unansehnlich findet, wie ich denke. Wobei mir manchmal so meine Zweifel kommen, ob ich da mit meiner Einschätzung so richtig liege.

Ich muss nur an den Kuss denken. Ach was, was heißt denn da DEN?

Inzwischen waren es schon einige, die es zwischen uns gab. Allein bei meinen Eltern...WoW! Und dazu noch die im Hotelzimmer und dann zuletzt am Mittwoch im Büro. Wobei mir schleierhaft ist, warum er mich da geküsst hat.

Und das ER...MICH... geküsst hat und nicht ICH IHN, das steht hier ja nun wirklich außer Frage.

Ach, aber was solls. Ich bin irgendwie schon froh, wenn ich nur meinen Job behalte und er mich nicht doch noch feuert und wenn ich dann auch noch auf meine Kosten komme, dann sollte ich froh sein, wenn ich meine "Schulden" auf so einfache Art und Weise begleichen kann.

Yeah! Du Bitch! Zeig's ihm! Soll er doch glauben, dass die Sache mit der Bezahlung auf seinem Mist gewachsen ist! Schmeiß alle Hemmungen über Bord und zeig ihm, wo die Katze ihre Krallen hat. Der wird sich noch umsehen! Am Ende wird er dich noch dafür bezahlen, dass du für ihn Arbeitest!

Hmpf! DU weißt aber schon, dass er das sowieso tut ja?! Immerhin ARBEITEN wir doch für ihn!

UPS!

Schmunzelnd über mich selbst, nehme ich noch immer gut gelaunt meine gepackten Schwimmsachen und mache mich auf den Weg ins Freibad, denn obwohl ich heute viel zu früh aufgewacht bin, bin ich inzwischen beinahe zu spät dran, um noch rechtzeitig zu meinem Date mit Jason zu kommen.

Ich habe einfach viel zu lange meinen Gedanken nachgehangen, während ich gefrühstückt und meinen Kaffee getrunken habe.

"Hi, Emely!" freut sich Jason mich zu sehen, als ich mit leicht schlechtem Gewissen um zehn nach zehn vor dem Eingang des Freibades auf ihn treffe.

✔Du bist der Boss #1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt