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"Oh, Mrs. Stone!" brummt er belustigt, nimmt mein Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger und zwingt mich sanft ihn erneut anzusehen.

"Mrs. Underwood war durchaus wütend, aber alles was sie gesagt haben entsprach der Wahrheit und das wusste sie auch. Hätten sie nicht so ein loses Mundwerk hätten wir bestimmt Stundenlang um den Heißen Brei herumgeredet, ohne wirklich voran zu kommen. Aber so...sagen wir, sie haben mir einen Gefallen getan." sanft fährt er mit dem Daumen über meine Lippen und setzt sie in Brand, bevor er mich loslässt.

"Aber in ihrem Büro sagten sie, sie würden mich nicht mehr brauchen!" bringe ich noch immer verwirrt hervor.

"Stimmt, das habe ich. Und das war das Missverständnis Emely. Ich wollte dir den Rest des Tages freigeben, weil du mir so sehr geholfen hast, aber als du dann am Donnerstag nicht zur Arbeit kamst und auch am Freitag nicht... das hat mich wahnsinnig gemacht. Vor allem weil du nicht ans Telefon gegangen bist und ich dich auch nicht per Mail erreichen konnte." sagt er schmunzelnd.

"Oh...ich...also, ja...ich hab ja deine...ihre Sachen in den Karton gelegt um sie ihnen wieder zu geben und am Freitag standen sie dann plötzlich vor meiner Tür." sage ich entschuldigend.

"Und dafür möchte ich mich auch entschuldigen. Ich hätte dir gleich sagen sollen, dass das alles ein Missverständnis ist, aber..." unbehaglich zuckt er mit den Schultern und fährt sich nachdenklich mit der Hand übers Bein.

"Wie geht es deinem Bein?" fragt er dann plötzlich und schaut mich verlegen an.

"Meinem Bein?" frage ich erstaunt und sehe ihn stirnrunzelnd an. "Was soll damit sein?"

"Du weißt schon was ich meine, Emely." sagt er tadelnd und verzieht unbehaglich das Gesicht.

Was meint er nur mit meinem Bein? Was soll denn damit sein? Außer dass es noch immer blau ist, ist ja nichts damit.

OH! Richtig. Es ist BLAU! Und er hat es gesehen. Schon am Freitag und auch gestern wird er es nicht übersehen haben.

"Dem gehts gut." versichere ich ihm kaum das der Groschen gefallen ist. "Ich bin manchmal halt ein bisschen... ungeschickt." verlegen senke ich die Augen und spüre, wie mir das Blut in die Wangen schießt.

So ein Mist. Doch als er nichts auf meine Worte erwidert, wage ich vorsichtig einen Blick in seine Richtung. Sein Mund ist missbilligend zusammen gepresst und irgendwie sieht er etwas verletzt aus, allerdings ist mir schleierhaft, warum. Denn mein Bein hat nun wirklich nichts mit ihm oder der Arbeit zu tun.

Doch sein verletzter Ausdruck und die leicht gerunzelte Stirn verleiten mich dazu ihm aufmunternd zuzulächeln. "Wirklich Mr. Black." sage ich bemüht unbekümmert. "Den kleinen blauen Fleck merke ich gar nicht mehr. Außerdem kann das doch mal passieren. Das ist in einer Woche wieder weg. Machen sie sich keine Gedanken."

Nachdenklich schaut er mich an, dann legt er einfühlsam seine Hand auf meine und streicht sanft mit den Fingern darüber.

"Du weißt, dass du mit mir über alles reden kannst, ja? Ich mein, wenn es irgendwas gibt, dass dir auf dem Herzen liegt, dann..." bietet er an, was mir Jasons Verdacht, dass Mr, Black mich geschlagen hat wieder ins Gedächtnis ruft.

Wieso denken nur alle Männer, eine Frau müsste geschlagen worden sein, nur weil sie mal einen blauen Fleck hat?

"Lassen sie sich versichern, dass ich absolut keinen Redebedarf habe, Mr. Black. Das mit meinem Bein war ein Unfall, den ich selbst zu verschulden habe." sage ich bestimmt und schaue ihm fest in die Augen.

Hoffentlich reicht das, um ihn von seinem Verdacht abzubringen.

"Ganz wie du meinst." sagt er enttäuscht und nimmt seine Hand von meiner. "Möchten sie etwas Trinken?" fragt er verstimmt und drückt auf einen kleinen Knopf, der ungefähr in der Mitte des Tisches liegt und einer Klingel äußerst ähnlich sieht.

✔Du bist der Boss #1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt