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Gott! Bin ich aufgeregt!
Zappelig steige ich von einem Fuß auf den Anderen.
Was dauert denn da so lange?
Warum können Benjamin, Jessica oder Charlene denn nicht endlich die Tür aufmachen?!
Ob er wohl schon da ist und wartet? Hm?

Schnell setzte ich meine Maske auf und schaue mich dann nach seinem Wagen um, der tatsächlich auf dem Parkplatz steht.
Gar nicht mal so versteckt, doch da wir Anfang November haben, ist es auch jetzt schon stockdunkel, so dass es mich nicht wundert, dass ich ihn nicht gleich gesehen habe.

Und was für diese Jahreszeit auch nicht ungewöhnlich ist...es ist ziemlich kalt.

Eisig um genau zu sein, vor allem, da ich unter meinem Trenchcoat nur ein paar schwarze, halterlose Strümpfe, einen knappen Slip, ebenfalls in schwarz und eine, wie sollte es anders sein, schwarze, trägerlose Corsage trage.

Eine Jungendsünde von vor einigen Jahren, die zugegeben, mein Dekolleté in ein ganz ansehnliches Licht rückt.

Ungeduldig drücke ich noch einmal auf den Klingelknopf und bin beinahe erleichtert, als ich endlich höre, wie jemand die Tür öffnet.

Fröstelnd reibe ich mir die Arme, während ich an Charlene vorbei ins Innere haste.

"Oh hallo K...." beginnt sie, doch ich bin viel zu aufgeregt, um sie ausreden zu lassen.

"Ist er schon da?" unterbreche ich sie, dabei weiß ich ja, das er hier ist, doch was ich eigentlich meinte, war, ob er schon in seinem Raum ist, oder ob ich ihm noch ein wenig Zeit geben sollte, sich vorzubereiten.

"Also...wenn du Jo meinst..." grinst sie "Der kam vor zehn Minuten."

"Gut." sage ich knapp und gehe eilig an ihr vorbei Richtung Bar.

"Brauchst du keinen Chip?" ruft sie mir lachend nach, was mich zwar ein klein wenig verlegen macht, mich aber nicht aufhalten kann.

"Nein!" rufe ich zurück. "Ich hab alles was ich brauche!" und mache mich so schnell mich meine Beine tragen zu ihm auf den Weg.

Die Bar lasse ich heute links liegen, ich schenke ihr sogar so wenig Beachtung, dass ich nicht mal sehe, wer der Barkeeper ist.

Kann mir auch egal sein, alles was ich brauche, alles was ich will und alles was zur Zeit wichtig ist, ist Jo und der befindet sich in seinem Raum.

Zumindest gehe ich mal davon aus, denn das ist der Ort, an dem wir uns das erste Mal begegnet sind. Und wenn er meine Andeutungen richtig verstanden hat, dann wird er dort auf mich warten.

Mit vor Aufregung wild klopfendem Herzen wäre ich beinahe einfach in den Raum gestürzt, doch kurz bevor ich die Klinke herunterdrücke, halte ich inne und atme tief durch.

Mit zitternden Fingern stehe ich da und kann es kaum erwarten ihn zu sehen und ich weiß, dass es ihm mit Sicherheit genauso geht, doch ich habe nicht vor, einfach über ihn herzufallen. Obwohl ich mir gerade nichts schöneres vorstellen kann.

Zumal wir uns schon das ganze Wochenende bis zum äußersten gereizt haben.
Aber wo bleibt denn da der Spaß?
Ich weiß was er mag und ich möchte nicht nur meine Lust befriedigen, sondern auch sein Verlangen danach die Kontrolle abzugeben und sich fallen zu lassen, was ihm sicherlich besser gelingt, wenn ich nicht wie eine wildgewordene Furie über ihn herfalle, sondern ruhig und besonnen die Zügel in die Hand nehme. Obwohl mir das gerade mehr als schwer fällt. Also das mit dem Ruhig und besonnen...

Aber das mit dem ...über ihn herfallen... kann ich ja später auch noch machen, doch fürs erste werde ich mit ihm spielen, so schwer es mir auch fällt. Vor allem, weil ich das Gefühl habe, schon den ganzen Tag mit ihm zu spielen. Wobei mir das mit dem Spielen nicht schwer fällt, nur das Warten darauf, ihn endlich zu spüren. Seine Lippen, seine Hände, seinen Körper, einfach alles.

✔Du bist der Boss #1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt