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Zielstrebig gehe ich am Gepäckband vorbei und steuere direkt auf den Ausgang zu. Doch als ich den gesperrten Bereich durch die Tür verlassen will, muss ich erst Mal stehen bleiben und den Anblick, der sich mir bietet verinnerlichen.

In schwarzen Jeans und einem weißen Hemd, die Jacke über dem Arm steht der Traum einer jeden Frau lässig an einen Pfeiler gelehnt da und tippt auf seinem Handy herum.

Und tatsächlich steht keine zwei Meter neben ihm eine hübsche, junge Frau, die ihm verstohlene Blicke von der Seite zu wirft, was mich zugegeben ein klein wenig eifersüchtig macht. Was hat sie ihn so unverhohlen anzuschmachten?

Das ist mein...Chef. Ähm, ja richtig... Also schön, soll sie ihn doch anschauen. Er beachtet sie eh nicht, sondern schaut auch weiterhin auf sein HAndy und scheint auf etwas zu warten.

Doch gerade, als ich mich aus meiner versunkenen Starre löse und auf ihn zugehe hebt er den Kopf und sieht mich an, wobei ein kleines, erfreutes Lächeln auf sein Gesicht tritt.

Und dieses Lächeln ist so...so... puh... das mir mal wieder die Knie weich werden und ich heftiges Herzklopfen bekomme.

Gott! Wie kann er nur so umwerfend gut aussehen?

Lässig kommt er auf mich zu, nimmt mir meinen kleinen Rollkoffer aus der Hand und gibt mir einen kleinen Kuss auf die Wange.

"Hi." flüstert er mir zu, bevor er mich, von Gefühlen überwältigt, beinahe zitternd stehen lässt und sich abwendet.

"Kommst du?" wendet er sich über die Schulter an mich und bleibt abwartend stehen.

"Wa...Oh..ja. Ich komme." sage ich doch recht verwirrt und beeile mich ihm zu folgen, wobei mir die hübsche Dame, die ihn so begierig betrachtet hat, neidische Blicke zu wirft.

Ja, ganz recht, er... gehört mir, möchte ich gern denken, doch das tut er nicht. Er ist nur mal wieder in einer sehr freundschaftlichen Stimmung, was mich ziemlich durcheinander bringt.

Mit weichen Knien schließe ich zu ihm auf, lächle ihn strahlend an und hake mich bei ihm unter, während wir den Flughafen verlassen.

"Wie war dein Tag?" fragt er sanft nach und schaut lächelnd auf mich hinunter.

"Anstrengend." sage ich wahrheitsgemäß und seufze müde auf, was ihn verstimmt die Lippen zusammen pressen lässt, aber nur kurz, dann wird sein Gesicht wieder weicher.

"Und deiner?" frage ich vorsichtig nach. Ich fände es wirklich schade, wenn ich seine so zahme Stimmung mit meiner Frage zerschlagen würde.

"Ganz ok. Dank dir hatte ich sogar einen Kaffee und haufenweise zu essen." sagt er verschmitzt grinsend und zwinkert mir vergnügt zu.

"Oh, ja." lache ich auf. "Das hatte ich ganz vergessen. Eigentlich hatte ich gedacht, dass wir gemeinsam im Flugzeug heute Morgen essen könnten, doch..." abwehrend zucke ich mit den Schultern und senke entschuldigend den Kopf, bevor ich ihn mit reumütigem Blick, von unter herauf anblinzele.

"Was das angeht...du hättest mich wirklich wecken sollen." sagt er tadelnd, drückt aber leicht meine Hand mit seinem Arm an seine Seite.

"Tut mir leid. Mr. Black. Kommt nicht wieder vor." sage ich entschuldigend und lasse ihn los, damit er den Koffer in den Kofferraum eines Wagens heben kann, dessen Klappe sich gerade öffnet.

Verwirrt blinzele ich ihn an, doch mein lässig gekleideter Chef, der heute so ganz anders aussieht als normalerweise, lächelt mich mal wieder nur warmherzig an und öffnet mir die Beifahrertür. Wo hat er die Sachen nur her? Also ich habe sie ihm nicht eingepackt! Ich wusste nicht einmal, das er so etwas wie eine schlichte Jeans überhaupt besitzt!

✔Du bist der Boss #1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt