Sein Gesicht zeigte keine Regung. Nichts schien darauf hin zu weisen, dass er mir zugehört hatte. Eine unbegreifliche Wut pachte mich. Ich hab in doch gesagt, dass er mich nur fragen soll, wenn es ihn auch wirklich interessiert!
Doch als ich den Mund aufmachte um ihn anzuschnauzen, sah ich es.
Es waren seine Augen, die ihn verrieten. Das helle Meeresblau wurde immer wieder zu einem dunklen Ozeanblau. Es sah so aus "als wäre man auf hoher See." Erst als er mich fragend anguckte bemerkte ich, dass ich den letzten Teil laut gesagt hatte. Mein Versuch nicht zu erröten scheiterte kläglich. "Äh....." Krampfhaft versucht ich mir, eine möglichst logische Ausrede aus zudenken. Als ich frustriert aufstöhnen will, erlöst mich, zum Glück, die Lehrerin von meinem Leiden. "Ruhe ich bitte um ruhe. Ich weiß es ist immer wieder aufregend, einen neuen Schüler in der Klasse zu haben, aber bald steht der Tag der offenen Tür an und wie jedes Jahr muss auch unsere Klasse einen Stand präsentieren!" Erwartungsvoll und voller Aufregung schaut uns die Lehrerin an. Die Tatsache, dass alle Schüler und Schülerinnen ihre gesamte Aufmerksamkeit nur auf den neuen Jungen richteten, schien ihr ein kleinen Dämpfer zu verpassen. Als sich nach 5 min. immer noch keiner meldete schien ihre gute Laune endgültig verflogen zu sein. Ohhh.. Ich ahne böses und wieder einmal ließ mich das Schicksal nicht im stich. Als ihr Kopf suchend, nach einen Opfer, umherschaute wusste ich, dass dies mein endgültiges Ende war. "Miss Lawrence haben sie vielleicht eine Idee." Ich konnte mich nicht bewegen. Alle blicke waren auf mich gerichtet und somit bekam ich das was ich am meisten fürchtete, die komplette Aufmerksamkeit meiner Klasse. Mein Mund wurde trocken. Ich merkte wie mein Körper bis zum äußersten gespannt war. Ich weiß nicht, ob ich es mir das nur einbilde, aber ich habe das Gefühl, dass jeder in diesen Raum meinen, lauter werdenden Herzschlag hören konnte. Ich merke wie schwarze Punkte vor meinen Augen tanzten, in dem Moment fällt mir auf, dass ich nicht Atme. Ich versuche Luft zu Höllen doch es gelingt mir nicht. Nein nein nein nicht hier, nicht heute!! "Einen Spielstand" Jin's raue Stimme rief mich wieder zu Vernunft und endlich gelingt mir tiefer Luft zu holen. "Oh..ähh.. Danke ich freue mich, dass du diesen Vorschlag gemacht hast." Offensichtlich verwirrt, runzelte die Lehrerin die Stirn und vergass so mich ."also hat jemand Einwände?" Da sich niemand meldete, nickte die Lehrerin kurz und notieret sich das Ergebnis, in ihr kleines schwarzes Büchlein.
Als ich mich endlich beruhigt und genug Mut gesammelt hatte, schielte ich schnell zu Jin rüber.
Er schaut stur gerade aus. Ich merkte wie Bewunderung in mir auf stieg.
Und obwohl mir der Gedanke etwas peinlich war, musste ich schon zugeben, dass er so lässig sitzend, die Hände in die Hosentaschen vergrabend, ziemlich gut aussah. Sofort verwandelte sich mein Gesicht in eine überreife Tomate. Schnell senkte ich den Kopf und benutzte meine langen blonden Haare als Vorhang. In dieser Position verharrte ich die ganze restliche Unterrichtsstunden.
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We Are Blue
Teen Fiction"Es ist albern, sich ernsthaft mit Menschen auseinander zusetzen die sich daran erfreuen, anderen leid zuzufügen." Dies ist Hope Lawrence Lebensmotto. Während ihr Zwillingsbruder Henry auf Partys geht und sich mit Freuden trifft, schreibt Hope, unte...