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Ich wusste nicht, was mir als erstes, einen wohligen Schauer über den Rücken trieb. War es der Duft von Schokolade, der mir entgegen bließ, als ich die Wohnungstür öffnete? oder die 50er Jahre Musik, die vom Lachen, meiner kleinen Schwester, begleitet wurde.
Ich schlüpfte schnell aus meinen Schuhen und rannte ins Wohnzimmer.
Meine kleine Schwester sah's auf der kleinen Essens Theke, die unsere Küche vom Wohnzimmer trennte.
Als sie mich entdeckte, Strecke sie ihre Schokoladen beschmierten Hände nach mir aus. Schnell eilte ich zu ihr. "Hallo Sky. Was macht ihr den gerade?" Sie schaute mich mit ihren großen Augen erwartungsvoll an. Langsam schaute ich zu unserem Kindermädchen, was gerade dabei war Schokoladenplätzchen aus dem offen zu holen. " ihr backt also" ich verzog mein Gesicht spielerisch zu einer Schnute. "Und ihr habt nicht auf mich gewartet?" Mit ihren himmelblauen Augen schaute sie mich entschuldigend an. "Ach das war doch nicht ernst gemeint." Sagte ich schnell und gab ihr ein Kuss auf die Wange. Langsam ging ich zu Tanya unserem Kindermädchen.
"Tanya hast du Henry schon gesehen?" Fragte ich wären ich  mir gierig eine Schokoladenplätzchen in den Mund steckte. Streng schaute sie mich an."Ja, dein Zwillingsbruder, war vor wenigen Stunden noch hier, ist aber wieder gegangen. Er hatte gesagt, dass er zu einen wichtigen Treffen gehen muss." Ich konnte nicht verhindern, dass ich bei ihren starken amerikanischen Akzent, schmunzelte. Natürlich wusste ich, dass Tanya für ihren Akzent nichts konnte, denn schließlich lebte sie früher in Amerika. Leider war der Akzent alles was von ihrem früheren Leben  noch übrig war. Ich erinnerte mich noch als wir Tanya zum ersten mal begegnet waren. Damals war sie eine junge aufgedrehte Frau, mit roten Haaren, grünen Augen und einer kleinen zierlichen Figur. jetzt ist sie zwar immer noch klein und zierlich, und hat rote haare, aber ihre wilde, verspielte Art war schon lange verschwunden. "Was hat der Psychologe über Sky gesagt?" Plötzlich erlosch der Glanz aus ihren grünen  Augen. "Immer noch unverändert, sie redet kein Wort." Ich nicke und versuche meine Enttäuschung zu verbärgen. "Oh bevor ich es vergesse du hast Fan Post bekommen." Sie bückte sich und kam mit einen Riesen Stapel Briefen unter dem Arm hervor. Ich stöhnte genervt. "Es scheint, als wär dein neues buch, >live Story < ein voller Erfolg." Ich nickte Geistes abwesend. Während ich mit meinen Fingerspitzen über einen der Briefe strich, flüsterte ich:"Mam und Dad  waren nicht hier oder haben dir gesagt, wann sie nachhause kommen oder ?" Als ich aufblickte, sah ich in ihren Augen eine unendliche Traurigkeit. Betrübt schüttelte sie den kopf. "Du weißt, dass deine Eltern viel zutun haben." Ich nickte steif. Warum, hast du eigentlich gefragt?!  Schallte ich mich selbst für meine Dummheit.  Doch natürlich wusste ich die Antwort. ich wusste, dass ich mir immer noch Hoffnung machte, dass unsere Eltern eines Tages bei uns sind. Ich sollte aufhören diese Fragen zu stellen, sie bereiten mir nur unnötige schmerzen.
Langsam drehte ich mich, mit den Stapel Briefen in den Händen um, und stapfte in mein Zimmer.

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