Ein und aus. Ich ging leicht in die Hocke.
Ein und aus.
Jin stand belustigt neben mir. Lässig stand er da, und schaute zu mir herab, ein sehr unangebrachtes und nicht ansatzweise entschuldigendes Lächeln auf den Lippen.
Ein und aus.
Ich keuchte.
Als er den Mund öffnete, um etwas zu sagen, hob ich schnell die Hand und fuchtelte damit vor seinem Gesicht herum. „Sag...sag.." ich atmete keuchend ein und aus."sag jetzt bloß nichts!" Als er abermals Anstalten machte den Mund zu öffnen, warf ich ihn einen Vernichtenden Blick zu. Was sein Lächeln nur noch breiter werden ließ. Meine Beine konnten mich langsam nicht mehr tragen.Wer hätte denn erwarten können dass die beiden das Lauftempo eines olympischen Sprinters hatten. Ich konnte förmlich spüren wie mir der Schweiss von der Stirn tropft. Ein und aus!
Vielleicht sollte ich mich einfach auf den Boden setzen, wenn interessiert es schon wen ein groß brauner Matschfleck an meinen Hintern klebt?! Plötzlich tauchte vor meinen geistigen Augen ein Bild von Jin, Nick und mir, wie ich einen großen braunen Fleck am hintern hatte auf. Ich zuckte zusammen und verwarf ganz schnell den Gedanken, mich hinzusetzen.
Ein und aus.
Ganz ruhig Hope, du hast es geschafft, du hast die beiden wahnsinnigen eingeholt. Du musst nicht mehr laufen. Jetzt kannst du endlich entspannen, aber ohne dich hinzusetzen. Es ist endlich vorbei...."können wir weiter"
Nick stand strahlend vor mir. Als er meinen hasserfüllten und Jins belustigten Blick sah, zog er verwirrt die Augenbrauen zusammen.
„Hab ich was verpasst?" ich hätte schreien können vor Frustration. Aus den Augenwinkel sah ich wie Jin unschuldig den Kopf schüttelt und mit den Schultern zuckt. Als ich meinen Kopf blitzschnell zu ihm drehte, um ihn mit meinen Blick zu durchbohren, sah ich wie Nick an etwas leckte. Verwirrt wand ich meinen Blick von Jin ab und sah genauer hin. Ich blinzelte. „Nick ist du da gerade ein Eis?" ungläubig starrt ich ihn an.
Nick guckte von seinen Eis zu mir und dann wieder zum Eis.
„Sieht ganz so aus" er begann weiter zu lecken.
Ein paar Sekunden könnte ich ihn nur anstarren. „Und woher hast du das?" kreischte ich.
Erschrocken wich Nick zurück und zeigte auf einen Kiosk, welcher nicht weit entfernt stand. Wieder konnte ich meine Blick nicht von ihm lösen.
„Soll das bedeuten, dass ihr nicht nur hier schneller angekommen seit als ich, sondern auch noch die Zeit hattet ein Eis zu kaufen?"
„Und eine Zeitung" sagt Nick und hob die andere Hand,in der er die Zeitung fest hielt.
Ich glaube mein Auge begann zu zucken. Mit tiefer stimme gab ich ihn den besten Rat seines Lebens „Lauf! Lauf so weit du kannst!" Und ich glaube wirklich, dass der Grund, warum er leicht zusammenzuckte, meine bedrohliche Stimme und nicht der an uns vorbeigehende große, kläffende Hund war. Nick räusperte sich und wirkte wirklich, als würde er sich schuldig fühlen. „Also...mmm..hier Jin dein Teil." schnell zog Nick eine Seite aus der Zeitung und reichte sie Jin, der gierig danach griff. Jin öffnete die Seite und suchte sie hektisch ab.
Nach einer Weile begannen seine Augen zu glitzern. Er hob den Blick und schaute Nick fragend an, der ihm sofort einen Stift reichte. Jin riss ihn den Stift förmlich aus der Hand und Beginn wie wild auf dem Blatt zu schreiben. Meine Neugier besiegte meine Wut und ich schaute Nick fragend an.
Der Grinste belustigt und bewegte die Lippen. „Kreuzworträtsel" verwirrt runzelte ich die Stirn. „Kreuzworträtsel?!" flüsterte ich zurück, um sicher zu gehen dass ich es auch richtig verstanden habe. Amüsiert nickte Nick.
„Er steht total auf Kreuzworträtsel"
„Ich seh schon!" ich schaute auf Jin runter, welcher sich in der Zwischenzeit auf den Boden gesetzt hatte und nachdenklich die Augenbrauen zusammenzog. Ihn schien der Gedanke an Matsch am hintern nicht zu erschrecken.
„Na komm!" Nick nickt in Richtung Kiosk. Verwirrt schaue ich ihn an.
„Kaufen wir dir auch ein Eis!" nach einen kurzen Blick auf Jin ergänzte Nick:"und für Jin". Ohne auf meine Antwort zuwarten schnappte Nick sich meine Hand und zog mich zum Kiosk. Wie zu erwarten war, waren wir die einzigen. Der Mann hinter dem Tresen schaute Nick ungläubig und wütend zugleich an. „Ich hab dir doch schon gesagt!! Ich verkaufe eigentlich nichts mehr!! Ich bin nur hier um den letzten Rest zusammen zupacken und dann abzuhauen." unschuldig lächelte Nick ihn an.
Der Mann seufzte, offensichtlich hatten sie diese Diskussion schon zuvor geführt. Grummelnd zog der Mann, irgendwoher, eine Waffel hervor und platzierte darauf, eine etwas merkwürdig aussehende Erdbeerkugel drauf. Sie als rot zu bezeichnen wäre eine Lüge gewesen. Sie war ehr rosa mit einen Stich gelb. Nick hob die Hand und streckte den Mann zwei Finger entgegen.
„diesmal will ich zwei, bitte" wieder grunzte der Mann irgendetwas unverständliches. Ich glaubte die Wörter wie Nervensäge und Kindergarten zuhören. Schnell riss ich die Hand hoch.
„Nein! Eine reicht!" ich warf nochmal einen Blick auf die gelb, rosane Eiskugel. Heftig nickte ich mit den Kopf.
„Eine reicht!!!" Nick schaute mich verwirrt an. „Aber was ist mit Jin. Wir brauen auch eine Eiskugel für ihn!!" „er kann meine haben!". Schrie ich fast panisch. Erschrocken wichen sowohl der Mann, als auch Nick leicht zurück. Schnell räusperte ich mich und versuchte meine Stimme etwas ruhiger klingen zu lassen. „Er kann mein Eis haben. Ich selber habe keinen Hunger und es wäre eine Verschwendung, wenn du zwei kaufen würdest, wobei nur eins, und zwar dass von Jin, gewollt war." Nick überlegte kurz und nickte schliesslich. Der Mann, welcher völlig mit den Nerven am Ende war, reichte ihm das Eis. Schnell reichte Nick ihn das Geld und wollte sich gerade umdrehen als er plötzlich innehielt. Schwungvoll drehte er sich um und zeigte mit den Finger auf den Mann.
„Genau was ich sie noch fragen wollte, verkaufen sie eigentlich..." bevor er den Satz beenden konnte schnappte ich mir seinen Arm und zog ihn so schnell es ging aus den Laden und somit weit weg von den Händen des Verkäufers, welche anfingen verdächtig zu zucken. Ein kalter Windhauch erreichte mich wie eine Ohrfeige, als wir uns freie traten. Sofort wollt ich wieder umdrehen. Doch Nick schien das anders zusehen und ging einfach weiter. Jin war mit dem Kreuzworträtsel schon fertig, als wir ankamen. Er hatte sich wieder aufgerichtet und zu meinem großen Erstaunen hatte er es irgendwie geschafft, dass kein Riesen Matschfelck an seinem Hinterm klebte. Nick streckte im das Eis entgegen.
„Hier für dich." ungläubig schaute ich zu, wie Jin voller Begeisterung das Eis entgegen nahm und Anfang daran zu lecken. Mir lief ein Schauer über den Rücken, der nicht von der Kälte rührte. Nick schaute sich suchend um.
„So ich glaube wir können weiter!" ich nickte einfach nur. Mit zügigen Schritten,schon fast rennend, ging Nick Richtung U-Bahn Station. Jin rannte ihn hinterher.
Ich seufzte und fügte mich in mein Schicksal und begann zu rennen.
DU LIEST GERADE
We Are Blue
Novela Juvenil"Es ist albern, sich ernsthaft mit Menschen auseinander zusetzen die sich daran erfreuen, anderen leid zuzufügen." Dies ist Hope Lawrence Lebensmotto. Während ihr Zwillingsbruder Henry auf Partys geht und sich mit Freuden trifft, schreibt Hope, unte...