Wie zu erwarten war, tauchte niemand auf.
Als es dann schließlich, 18:00 Uhr war, beschlossen wir, oder besser gesagt ich, dass es Zeit war zu gehen. Mit gemurmelten Verwünschungen, auf Kosten des Carlsen Verlages, verabschiedete sich Jin von mir.
Die gesamte Bahnfahrt nach Hause, verbrachte ich in schweigen.Der Geruch von Tomaten Suppe wehte mir entgegen, als ich die Wohnungstür öffnete.
"Hope bist du das?" Schrie Tanya.
"ja!" Brüllte ich zurück.
Ich muss zugeben, dass meine Laune ihren absolut Tiefpunkt erreicht hatte und meine Kopfschmerzen nicht wirklich dazu beitragen, dass sich dies all zu schnell ändern wird.
Als ich in der Küche angekommen war, schien Tanya meine Gemütszustand genau zu realisieren und reichte mir eine Schüssel voll Suppen und ein kleines Stückchen Schokolade, wo die Verpackungsbeschriftung sagte: "Willst du den Körper heilen, musst du erst die Seele heilen!"
Als ich hoch in Tanya aufmunterndes Geschichte schaute, kehrte meine gute Laune ein bisschen wieder.
Schnell verschlang ich die Suppe und ging mit dem Schokoladenstückchen zu Skys Zimmer.
Die Tür war offen und Sky sahs auf den Boden und las ein Buch.
Ihre Spielsachen waren überall im Zimmer verteilt, so dass es schon an ein Wunder grenzte, wenn man es schaffte auf kein Spielzeug zutäten.
Die gelb gestrichenen Wände verliehen dem Raum eine enorme Helligkeit, so dass man das Gefühl hat, dass die Sonne nie untergehen würde.
Die sonnst so kindliche und süße Einrichtung, ließen das Zimmer, wie der Magens eines Teddybären's aussehen.
Weich und voller Watte!
In jeder Ecke waren entweder riesige Kissenhaufen oder Kuscheltiere, so dass man das Gefühl hatte, dass es nichts spitzes in diesen Zimmer gibt.
Um Sky nicht zu stören schlich ich auf ihr Bett zu, welches genau unterhalb des Fensters stand.
Ihr Bett erinnerte mich, an eines dieser Prinzessin Betten aus Sky's alten Bilderbücher. Das Bett war so groß, dass ich locker 3 mal rauf gepasst hätte, wären da nicht die unzähligen Kuscheltiere, die Eindrittel des Platzes beschlagnahmten.
Es besass sogar einen weißen Baldachin, der perfekt zu dem pinken Bettbezug passte.
Jetzt könnte ich Sky genau ins Gesicht sehen.
Ihr Gesichtsausdruck war konzentriert und meine Wut verpuffte endgültig.
Als Sky schließlich bemerkte, dass ich auf ihrem Bett lag, sah sie mich freudig und tadelnd zugleich an. "Ich weiß! Ich weiß! Ich hätte vorher klopfen sollen, aber die Tür war offen und ich wollte dich nicht stören."
Sky schien immer noch leicht böse zu sein.
"Komm schon! Bitte sein nicht sauer. Immerhin hab ich dir Schokolade mitgebracht!"
Ich hielt, dass kleine Stückchen Schokolade hoch. Sofort war Sky's gut Laune wieder da und sie rappelte sich so schnell sie konnte auf, um zu mir zum Bett zu kommen. Freudig nahm sie mir die Schokolade ab und packte sie aus der Verpackung aus.
Doch bevor sie die Verpackung achtlos irgendwo hin werfen kann, nehme ich sie ihr ab und stopfe sie mir in die Hosentasche.
Während Sky genüsslich die Schokolade isst, schaute ich mir das Buch an, welches sie vorhin gelesen hatte. Es war Der kleine Prinz von Antoine de Saint-Exupéry.
Ich liebte das Buch und konnte nicht verhindern mich aufzurichten und sofort danach zu greifen.
Die Ecken waren schon ganz gekinckt, vom unzählige umblättern. Als ich zu Sky schaute, sah sie mich fragend an.
"Möchtest du, dass ich dir vorlese?"
Nach kurzem Zögern nickt sie.
"Ok, mal sehen wo warst du den stehen geblieben." Sky nahm mir das Buch aus der Hand und schlug bis zu der bestimmten Seite auf.
Schnell richtete ich mich richtig auf und nahm mir ein Kissen, um es hinter meinem Rücken zu klemmen. Danach zog ich Sky zwischen meine Beine, so dass sie sich auch anlehnen konnte und begann zu lesen:
"»Was ist das da für ein Ding?«
»Das ist kein Ding. Es fliegt. Das ist ein Flugzeug. Es ist mein Flugzeug« Und ich war stolz, ihm sagen zu können, dass ich fliege.
Da rief er: »Wie? Du bist vom Himmel gefallen?« »Ja«, sagte ich bescheiden.
»Ha! Das ist ja witzig! ...« Und der kleine Prinz bekam einen totalen Lachanfall, der mich ganz schön ärgerte. Schließlich wollte ich, dass man mein Unglück ernst nimmt. Da fügte er hinzu: »Also kommst du auch vom Himmel! Von welchem Planeten bist du denn?«..."
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We Are Blue
Jugendliteratur"Es ist albern, sich ernsthaft mit Menschen auseinander zusetzen die sich daran erfreuen, anderen leid zuzufügen." Dies ist Hope Lawrence Lebensmotto. Während ihr Zwillingsbruder Henry auf Partys geht und sich mit Freuden trifft, schreibt Hope, unte...