Kapitel 1

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Kapitel 1

Gedankenverloren und mit einem Lächeln betrachtete ich das Bild in meiner Hand. Es entstand vor sechs Jahren am Tag meines Abschlusses von der High School. Es zeigte mich mit meinem Bruder wie er schützend seinen Arm um mich gelegt hatte. Beide lächelten wir in die Kamera die meine Mutter an dem Tag kaum aus der Hand gelegt hatte. Ich legte das Bild zu den anderen Bildern in eine kleine Kiste und verschloss diese um sie dann, in den noch einzigen offenen Umzugskarton zu tun. Als die Kiste dort verstaut war schloss ich den Umzugskarton und stand vom Boden auf. Noch heute würde ein LKW vor unser Haus vorfahren und meine Sachen in ein Container verladen, die sich dann auf den weiten Weg nach Europa machen würden. Noch heute Abend würde auch ich mich auf den Weg in meine neue Heimat machen leise seufzte ich, so langsam kam doch der Wehmut. Ich würde alles zurück Lassen nur um dieses Abendteuer Auswandern zu starten. Meine Familie und Freunde würden in Los Angeles bleiben und mich wenn nur hin und wieder besuchen. Ein Klopfen an der Tür riss mich aus meinen Gedanken und ich drehte mich zu dieser herum.
„Na Bereit?" fragte mich mein Bruder der lässig im Türrahmen stand und mich betrachtete.

„Wenn ich ehrlich bin ...nein!" sagte ich ehrlich und sah ihn an.

„Du weißt das du jetzt noch die Gelegenheit hast alles abzubrechen?" fragte er mich mit einem schwachen lächeln. Ich fing das grinsen an. Ich wusste das mein Bruder die Idee mit dem Auswandern scheiße fand. Das zeigte mir jeden Tag seit dem er wusste, dass ich diesen Schritt gehe.

„Ich weiß ...aber irgendwie freue ich mich auf das Abendteuer und außerdem....dort wartet Arbeit auf mich!" gab ich lächelnd zurück. Er seufzte und trat in das Zimmer und sah sich um.

„Gott wie leer das hier aussieht!" sagte er und sah mich an. Ich zuckte mit den Schultern und sah die ganzen Umzugskarton an. Es war erstaunlich was sich so alles in einem Zimmer ansammelte. Aber nichts von den Dingen die hier im Raum waren wollte ich missen und deswegen kam alles mit. Mein Bruder legte seinen Arm um mich.

„Ich kann immer noch nicht glauben das du denn Schritt gehst und wirklich auswanderst." Sagte er leise und ich sah in seinen Augen das er sich seine Tränen unterdrücken musste. Wir hatten schon immer ein enges Verhältnis zueinander. Wir unterstützten uns gegenseitig wo wir nur konnten. Auch wenn mein großer Bruder nicht begeistert war das ich Amerika verließ, so unterstützte er mich dennoch so gut er konnte bei meinen Plänen. Er gab mir ein Kuss auf meinen Kopf und löste sich dann von mir.
„Na los...der LKW ist eben vorgefahren." Sagte er und schnappte sich denn ersten Karton. Nun wurde es also wirklich langsam aber sicher ernst. Ich nahm mir auch einen Karton und ging mit ihm nach unten. Ich sah meine Mutter in der Küche stehen und konnte sehen wie sie wehmütig jedem Karton der das Haus verließ hinterher sah. Ich reichte meinen Karton einen der Umzugshelfer und ging zu meiner Mama.

„Jetzt wird es wohl ernst was?" fragte sie und ich sah wie ihr eine Träne über die Wange rollte.
„Ich bin nicht aus der Welt Mama...nur auf einem anderen Kontinent!" sagte ich leise und sie lachte leise auf.
„Nur ist gut..." brummte sie und legte ihren Arme um mich.
„Ich werde dich vermissen Mama!" sagte ich leise.

„Und ich dich erst. Aber ...irgendwie macht es mich auch glücklich zu sehen das du in meine alte Heimat ziehst!" sagte sie leise und grinste leicht. Ich musste auch schmunzeln. Ja ich würde in die alte Heimat meiner Mama ziehen. Dort wo sie groß geworden ist würde ich bald Beruflich ganz durchstarten. Sie hatte so viel über die Jahre über ihre alte Heimat erzählt das ich mich schon jetzt mit ihr verbunden fühlte. Obwohl ich noch nie dort war. Aber das war eben das Risiko was ich mitnahm. Mein Glück war nur das ich die Sprache schon sprach da meine Mutter uns zweisprachig aufwuchsen ließ, so war es auch leichter alles dort zu Regeln.

„Miss Valentine...entschuldigen sie die Störung aber es ist alles verladen und wir würden uns dann jetzt auf den Weg machen!" sagte einer der Umzugshelfer und ich nickte. Er reichte mir seine Hand und verabschiedete sich dann. Nun wurde es langsam ernst. Der LKW fuhr ab und ich konnte sehen wir mein Bruder meine Koffer in sein Wagen packte. Ja auch für mich hieß es bald Abschied nehmen von den Menschen die ich liebe. Gestern Abend hatte ich mich von meinen Freunden verabschiedet mit einer dicken Abschiedsparty. Jetzt gleich würde ich mich hier von meinen Eltern verabschieden. Ich hatte darum gebeten mich hier von fast allen zu verabschieden damit ich nicht ganz so verheult am Flughafen stand.
Mein Vater nahm mich fest in den Arm und hauchte mir ein Kuss auf die Stirn. Er konnte nicht glauben das seine kleine Prinzessin nun bald ganz wo anders lebte, so ganz ohne ihn. Ich glaube in seinen Augen werde ich immer sein kleines Mädchen bleiben.

„Du meldest dich wenn du angekommen bist okay? Egal wie spät es hier auch sein mag...ich will das du dich meldest verstanden?" ich nickte nur bei seinen Worten. Er lächelte leicht und drückte mich wieder an sich.

„Auch wenn ich das selten sage...aber ich bin sehr stolz auf dich. Du bist zu einer wunderbaren Frau herangewachsen und ich weiß das du deinen Weg dort gehen wirst. Wer weiß vielleicht hören wir schon bald von dir in den Nachrichten als die Designerin überhaupt!" sagte er und hauchte mir wieder ein Kuss auf die Stirn.
„So ein Quatsch..." gab ich von mir und grinste leicht.

„Sag das nicht...Karl Lagerfeld hätte wohl auch nie geglaubt so bekannt zu werden mit seiner Mode...ich glaube da ganz fest an dich. Aber ich bitte dich auch, dich zu melden wenn Not am Mann ist okay? Egal zu welcher Tages und Nacht Zeit hörst du Ava? Ich bin jederzeit bereit in den Nächsten Flieger zu steigen und zu dir zu kommen." Sagte er mit Nachdruck. Ich nickte und hauchte ihm ein Kuss auf die Wange. Als ich meine Mama in den Arm nahm liefen ihr mittlerweile Tränen über die Wange.
„Pass ja gut auf dich auf ja?" sagte sie schniefend und ich nickte nur und versuchte mir meine Tränen zu unterdrücken.
„Machs gut Mama..." sagte ich nur und gab ihr auch ein Kuss auf die Wange. Mein Bruder saß schon im Auto als ich in das Auto stieg. Ich winkte meinen Eltern noch bevor mein Bruder los fuhr. Nun ging es also los. Auf Wiedersehen Amerika und Hallo Deutschland.


The Country Love (Marco Reus) Abgebrochen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt