Kapitel 9

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Kapitel 9

Nachdem wir das Vapiano verlassen hatten machten wir uns auf den Weg in eine kleine Bar. Dort setzten wir uns gemeinsam in eine Lounge. Ich saß zwischen Marco und Yvonne und sah mich in der Bar um. Sie war recht klein aber gemütlich. Sie hatte ihren eigenen Flair und das fand ich so geil. Sonst fand ich nämlich immer, dass Bars gleich waren. Der Kellner der uns bediente starrte mich die ganze Zeit an und das hasste ich. Ich hasste es wenn ich so angestarrt werde, als wäre ich Frischfleisch. Als wir unsere Bestellungen aufgegeben haben, verschwand der Kellner endlich und ich schüttelte leicht den Kopf.
„Ich würde ja mal sagen du scheinst da jemanden zu gefallen!" sagte Marcel trocken. Ich sah zu ihm und zuckte mit den Schultern.
„Ist mir ehrlich gesagt egal. Ein Mann hat zurzeit in meinem Leben eh kein Platz!"
„Warum?" fragte mich Marco sofort.

„Ich will mir erst einmal nur auf meine Arbeit konzentrieren und vor allem will ich mich hier in Dortmund erst mal richtig einleben bevor ich mir über einen Mann Gedanken machen."
„Ist es nicht so dass wenn man nicht sucht die Liebe erst recht zuschlägt?" fragte Marco mich.
„Schon ...in den meisten Fällen ja!" gab ich zu und sah ihn an.
„Wenn die Liebe zuschlägt kannst du eh nichts dagegen tun!" hörte ich Yvonne sagen.

„Oder willst du dann flüchten?" fragte Marcel.
„Nein ich flüchte doch nicht wenn ich verliebt bin!" lachte ich und sah ihn kopfschüttelnd an.

Marcos Sicht:
Ich sah sie von der Seite her an und irgendwie war sie anders. Sie war eigentlich gar nicht mein Typ und doch zog mich irgendwas an sie heran. Irgendwas war da was mich faszinierte und das machte mir ehrlich gesagt Angst. Ich kannte sie noch nicht wirklich, eigentlich gar nicht und doch sagte mir eine innere Stimme dass es sich lohnen würde sie kennenzulernen. War es nicht schlimm dass ich so dachte? Dass ich eine andere Frau unbedingt kennenlernen wollte? Ich meine immerhin hatte ich eine Freundin die wahrscheinlich noch immer bockig Zuhause saß. Aber wenn ich Scarlett und Ava miteinander verglich, wirkte Ava auf ihre Art viel natürlicher. Ausgeglichener! Sie stand eben bereits mit beiden Beinen im Leben. Den sie hatte, so schien es mir, klare Ziele vor Augen. Etwas was ich von Scarlett nicht grade behaupten konnte. Scarlett wollte schon immer Model werden, ja das schon, dies hatte sie zu mindestens gesagt, aber wirklich viel tun, tat sie dafür nicht. Erst seit sie durch mich etwas in die Öffentlichkeit getreten ist, bekam sie die ersten richtigen Aufträge. Seit Yvonne mit mir gesprochen hatte war ich sowieso sehr nachdenklich, ob Scarlett wirklich die Frau war mit der ich mein restliches Leben verbringen wollte. Yvonne war sehr ehrlich zu mir und äußerte ihre Ängste in Bezug auf Scarlett. Ich war dankbar dafür, dass sie so ehrlich zu mir war, auch wenn ich mir das alles schon denken konnte, denn meine Familie verhielt sich Scarlett gegenüber anders als damals meinen Ex Freundinnen gegenüber. Ava sah zu mir rüber und ich ihre Augen waren echt wunderschön. Braun und sie funkelten immer vor Freude. Ich fragte mich wirklich warum eine Frau wie sie noch Single war? Ich meine, sie war eine wunderschöne junge Frau und wie es schien hatte sie auch wirklich was auf den Kasten, deswegen war es mir unerklärlich wie sie Single sein konnte. Aber vielleicht wollte sie auch keinen Partner. Sie hatte es ja eben selber gesagt. Naja ich sollte aufhören mir darüber Gedanken zu machen. Ein Handy klingelte und Ava die neben mir saß kramte in ihrer Tasche und nahm das Telefonat an. Da es hier in der Bar recht ruhig war, blieb sie einfach sitzen. Es muss jemand aus ihrer Heimat sein denn sie sprach so schnell Englisch das ich Schwierigkeiten hatte zu verstehen was sie alles sagte. Sie wirkte irgendwie aufgebracht.

Avas Sicht:
Verwirrt sah ich die Nummer an die mich anrief. Was wollte er? Und viel wichtiger war wie kam er an meine Nummer? Ich hatte damals alles erneuert. Handynummer, E-Mailadresse ja sogar den Wohnort habe ich gewechselt damit er mich in Ruhe ließ. Erst als die Polizei gegen ihn ermittelt hatte ließ er von mir los und seit dem das Urteil gesprochen wurde, hatte ich nie wieder von ihm gehört bis jetzt. Ging es wieder von vorne los? Oh bitte nicht.
„Was willst du?" begrüßte ich ihn auf Englisch.
„Na begrüßt man so seine große Liebe?"

The Country Love (Marco Reus) Abgebrochen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt