Kapitel 34~ "I don't need help from YOU."

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„Könnt ihr nicht unten warten?!“, fragte er genervt und drehte sich so, dass er seinen Rücken verdeckte.

„Ich helf dir...“, flüsterte ich und nahm die Zange aus seiner Hand. „Du kommst da doch nicht hin.“

„Doch! Ich kann das alleine.“

„Hör jetzt auf und dreh dich um!“, befahl ich ihm.

Er gehorchte und wendete seinen Körper. Es sah schmerzhaft aus. Nun konnte ich sehen, dass das Loch eine Schusswunde war. Bluttropfen rannen seinen Rücken runter und fielen auf die Fliesen. Ich legte die Zange an der großen Scherbe an. Er zischte, als ich sie etwas raus zog. Ich entfernte den Rest blitzschnell und er ließ sich etwas nach vorne kippen, ich beobachtete den Heilprozess. Ich ließ die Scherbe fallen und tat es den anderen kleinen Splittern gleich. Bei jeder stöhnte oder keuchte er. Es tat mir auch weh, irgendwie. Ich fühlte voll mit. Ich versicherte ihm, es sei keine mehr drin und er seufzte erleichtert auf.

„Jetzt die Kugel!“, forderte er mich auf.

„Aber.. ich kann sie nicht sehen!“

„Ja, dann such.“

„Was? Soll ich etwa da herum bohren?!“

„So tief, bis du sie findest!“

„Das ist verrückt...“, murmelte ich, setzte aber die Zange an dem Loch an.

Ich drückte sie etwas tiefer rein, doch ich spürte nichts von einer Kugel. Als ich langsam weiter rein ging, zischte er auf und verkrampfte seine Muskeln.

„Halt still!“, jammerte ich, kaum fähig selbst still zu halten.

„Beeil dich!“, schrie er schmerzhaft. „Mach schneller!“

Ich konnte nicht glauben, was ich gerade tat. Ich konzentrierte mich auf mein Fingerspitzengefühl und hoffte das ich bald diese Kugel fand. Irgendetwas kratzte an der Zange.
„Ich hab sie.“, sagte ich beruhigt und ging wieder leicht raus, um danach greifen zu können.

„Sicher? Vielleicht ist es auch nur mein Knochen!“

Ich wimmerte auf, bei der Vorstellung vielleicht seinen Knochen raus zuziehen. Boah, war das abartig. 'Weißes Pferd auf grüner Wiese', lenkte ich mich selbst von meiner Vorstellung ab, was mir immer sehr gut half, wie auch jetzt. Sanft packte ich das Harte und rüttelte vorsichtig daran.
„Zieh!“, stöhnte er und ich konnte wieder seine Anspannung der Muskeln sehen.

Ohne nachzudenken zog ich es mit einem Ruck heraus. Es war wirklich die Kugel. O mein Gott. Es war die Kugel. Ich starrte auf das kleine Ding. Es sah so harmlos aus.

„Komm, jetzt weg hier.“, sagte er und ich ließ beides fallen.

Wir rannten die Treppe runter, ins Auto. Kyle zog sich im Rennen hastig noch ein Shirt an und wir stiegen ins Auto. Wir beide auf der Rückbank, Dave fuhr.

„Danke, Babe.“, flüsterte er, lehnte sich rüber und gab mir einen süßen Kuss auf die Wange.

„Ob die uns wirklich suchen?“, merkte Dave an.

Wir ignorierten ihn, denn es war eher an sich selbst gerichtet als an uns. Ich kam mir wie eine Kriminelle auf der Flucht vor. Ich spürte mein Handy in der Hosentasche vibrieren. Ich kramte es heraus und ging ran. Ich kassierte einen skeptischen Blick von Kyle, meldete mich aber mit einem 'hallo.'

Hey, hey. Hiers Mason.“

„Öhm.. hey.“

Ich wollte dich fragen, ob du heute vielleicht Zeit hast? Heute abend um 18. 00 Uhr?“

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