3 Kapitel

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Gespräch


>>Und Sie sind ganz sicher, dass wir hier stehen bleiben dürfen?<< fragte der Taxifahrer, nachdem er auf einem der Privatparkplätze geparkt hatte.

>>Das geht schon in Ordnung.<< versicherte ich ihm und stieg aus. >>Nein, Gwendolyn, du bleibst im Taxi, während ich das Geld hole und vergiss nicht: Egal, was sie uns auch fragen werden: Du lässt mich reden. Ich bin gleich wieder da.<<

>>Die Uhr läuft<<, sagte der Taxifahrer genervt. Da war er nicht der einzige. Mir viel jetzt erst auf, wie müde ich war.

Ich ging in das Gebäude und direkt zum Drachensaal. Auf dem Weg dorthin traf ich auf Mr Georg. Ich erklärte ihm in zwei Sätzen, wie wir hier her gekommen waren und er folgte mir nach unten. Als wir unten ankamen hockte Gwen auf dem Boden und redete mit der Luft. Ach, was sollte es auch, sie jetzt darauf an zu sprechen.

>>Gwendolyn, Gott sei Dank<< sagte Mr George, während er sich mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn tupfte. >>Alles in Ordnung mit dir, mein Mädchen?<<

>>Alles bestens, Mr George. Wir hatten nur ein paar äh Probleme.<<Ich gab dem Fahrer das Geld von Mr George und warf Gwen einen warnenden Blick zu. Würde sie sich verplappern, wären wir am Ar*** >>... mit dem Timing<< Oh, gut. Gerettet. Doch sie sollte aufpassen.

>>Ja, Gideon sagte bereits, dass es Komplikationen gegeben hat. Es ist nicht zu fassen, da ist irgendwo eine Lücke im System, wir müssen das gründlich analysieren. Und möglicherweise umdenken. Aber Hauptsache, euch beiden ist nichts passiert. Komm, mein Mädchen, es gibt noch einiges zu tun.<<

>>Ich wollte eigentlich so schnell wie möglich nach Hause<<

>>Oh, ja, sicher<< sagte Mr George. >>Aber du hast heute erst drei Stunden in der Vergangenheit verbracht. Um bis morgen Nachmittag auf Nummer sicher zu gehen, musst du jetzt noch ein paar Stunden elapsieren. Keine Sorge, nichts Anstrengendes. In einen gemütlichen Kellerraum, wo du deine Hausaufgaben machen kannst.<< Ja, genau. Nichts Anstrengendes. Nur leider stirbt man dort vor Langeweile.

>>Aber - meine Mum wartet sicher schon und macht sich Sorgen!<< Ach, bitte.

>>Zwei Stunden werden genügen. Dann kann sie nach Hause und sich ausschlafen.<< sagte ich, während ich wieder vorging. Ich hatte keine Lust, schon wieder stundenlang hier rum zu hocken. Ich hatte Hunger und war kurz vorm einschlafen.

>>Ja, und darauf freut sie sich schon. Denn sie ist wirklich sehr müde.<< sagte Gwen gereizt. Was hatte ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht? Aber ich war zu gereizt, um jetzt darauf ein zu gehen.

>>Wir werden deine Mutter anrufen und erklären, dass du um spätestens zehn Uhr nach Hause gebracht wirst<< sagte Mr George.>>Wir werden behaupten, dass du noch Unterricht hast<< Mr George sagte das, mehr zu sich selber als zu Gwen.

Etwas Unterricht würde ihr schon nicht schaden, dann würde sie nicht mehr so extrem auffallen, wie ein bunter Hund. Ich mochte Gwen, wirklich, doch es war nervig, dass sie immer so unwissend war.

>>Von deinem Ausflug ins Jahr 1912 solltest du ihr vielleicht nichts erzählen, sie war ja der Meinung, dass du zum Elapsieren ins Jahr 1956 geschickt wurdest.<< Ja, noch mehr lügen. Warum nicht. Ihr seid meine Vorbilder Leute, echt. Und falls Falk mal tot aufgefunden werden sollte, hat das bestimmt nichts mit Grace zu tun.

Kurz vor der Tür hielt ich Gwen zurück und zischte >>Ich habe gesagt, du wärst vollkommen verängstigt, also guck ein bisschen verstört, wenn du heute früh nach Hause willst.<< Ansonsten sitzt du hier bis 1 und bist immer noch nicht elapsiert. Das passierte leider viel zu oft. Einmal war ich Eingeschlafen. Worauf ich vom Stuhl gefallen bin, mich auf dem Boden zusammengerollt hatte und anfing leicht zu schnarchen. Falk war natürlich ausgerastet. Von wegen, >ich würde mich nicht genug für die Sache einsetzen und bla, bla, bla<.

Saphirblau - Gideons SichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt