4 Kapitel

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blödes Gespräch mit den Wächtern


>>Wo ist Gwendolyn?<< fragte Onkel Falk, statt einer Begrüßung.

>>Dir auch einen Guten Abend Onkel, mir geht's gut danke der Nachfrage<< antwortete ich genervt. >> Gwendolyn geht es auch gut. Sie ist nur kurz aufs Klo, falls das nicht verboten ist. Ist ja auch egal. Ich glaube nicht, dass Gwendolyn dabei sein sollte. Sie gehört ins Bett.<< Dann nuschelte ich für mich selbst. >>das gehören wir alle.<<

>>Das wird nicht gehen. Wie wollen kurz ihre Version der Geschehnisse hören. Dann wird wie zum elapsieren geschickt.<<

Und mal wieder wurde meine Meinung einfach ignoriert. Hier hatte ich ja auch kein Stimmenrecht. Man sagte mir, was ich machen sollte. Egal, was ich davon hielt. Warum tat ich mir das überhaupt an? Ach ja, die Rettung der Welt. Na ja, zumindest wurde das vermutet. Und für eine blöde Vermutung gab ich mein leben auf. Echt genial! Währenddessen hatte Falk angefangen irgendwas davon zu sagen, dass Gwen ja unmöglich so lange brauchen könne und jemand sie suchen gehen darf, wenn sie nicht innerhalb der nächsten 5 Minuten auftauchen würde.

Kurz darauf wurde auch schon die Tür geöffnet und ein Tablett mit Keksen und Gwen traten ein.

Ich hatte zwar riesigen Hunger, aber ich konnte schlecht diese suuupeer leeeckeeren Kekse essen, von denen wurde einem Schlecht und man musste sich übergeben. Ich sprach aus Erfahrung.

Sie zupfte unbehaglich an der Schleife des Kleides als ihr Blick auf Mr Whiman traf. Kannte sie ihn? Es wäre Möglich schließlich unterrichtete er an ihrer Schule.

>>Da bist du ja, Gwendolyn<<, sagte Falk aus seltsamerweise freundlich, aber ohne zu lächeln. Mr Whitman zwinkerte ihr zu und Dr. White knurrte >>Jaja Weiber und Pünktlichkeit gehen anscheinend nicht miteinander.<<

Ich lehnte mit verschränkten Armen an einer der mit kunstvollen Schnitzereien verzierten Wände. Mein Blick streifte Gwen nur kurz und blieb dann an den Keksen auf Mrs Jenkins Tablett hängen. Könnten wir nicht einfach etwas bestellen? Pizza? Döner? Chinesisch? Oder Griechisch, ach, wenn am den Geruch nur sehr schlecht los würd? Irgendetwas, egal was. Nur keine Kekse. Bitte! >>Ich schau dann mal, ob ich noch etwas zu essen in der Küche finde<<, sagte Mrs Jenkins. Diese geniale Frau konnte einfach Gedankenlesen! In dieser Sekunde liebte ich sie wirklich. Warum war ich jemals gemein zu ihr?

Doch dann kam Falk dazwischen!

>>Sie müssten doch längst Feierabend haben, Mrs Jenkins. Sie machen zu viele Überstunden in letzter Zeit.<< Was? wie? warum? Wie gemein!

>>Ja, gehen Sie nach Hause<< wies Dr. White sie barsch an. >>Hier wird schon niemand verhungern.<<

Doch! Ich! Und ich war mir sicher, dass es Gwen genauso ging.

>>Aber Kekse sind nicht gerade das, was man unter einem gesunden Abendessen für Kinder versteht<<, sagte Mrs Jenkins. Ganz genau. Diese Freu verstand etwas von Erziehung.

An der Tür stieß sie mit Mr George zusammen, der immer noch außer Atem war und zudem zwei schwere, in Leder gebundene Folianten mit sich schleppte.

>>Ah, Mrs Jenkins<<, sagte er. >>Vielen Dank für den Tee. Bitte machen Sie doch Feierabend und schließen Sie das Büro ab.<< Mr George! Sonst sind sie doch immer so mittfühlend!

>>Bis morgen früh.<< Na toll jetzt blieben mir nur noch die Kekse.

Mr George schloss die Tür mit einem lauten Schnaufen hinter ihr und legte die dicken Bücher auf den Tisch. >>So, da bin ich. Es kann losgehen. Mit vier Mitgliedern des Inneren Kreises sind wir nicht beschlussfähig, aber morgen werden wir beinahe vollzählig sein. Sinclair und Hawkins sind wie erwartet unabkömmlich, beide haben ihr Stimmrecht auf mich übertragen. Heute geht es nur darum, eine grobe Marschrichtung festzulegen.<<

Saphirblau - Gideons SichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt