24 Kapitel

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zum Chronographen Raum


Ein grelles Licht blendete mich. Innerhalb weniger Sekunden war ich wach. Ich saß mich weit aufgerissenen Augen aufrecht in meinem Bett und suchte die Umgebung ab, bis ich an der Lichtquelle hängen blieb.

Doch es war nicht, wie ich erwartet hatte das Fenster, bei dem ich einfach vergessen hatte den Rollo runter fahren zu lassen. Nein. Es war die Tür, mit dem Licht aus dem Flur. Und in der Tür stand, wer sollte es auch anderes sein, Raphael. Mit verschränkten Armen und einem grimmigen Gesicht.

Er kam auf mich zu, und riss mir die Decke weg. Dann beugte er sich vor. So, dass sein Gesicht nur ein paar Zentimeter von meinem entfernt war. Und schrie!

>>Wach auf!<<

>>Bin wach. Bin wach! Ich bin ja wach.<< stotterte ich.

Raphael stand auf, und machte den Rollladen hoch, so, dass ich jetzt auch etwas erkennen konnte. Dann drehte er sich wieder zu mir.

>>Beeilst du dich bitte mal? Ich komme zu spät zur Schule!<<

Schule? Seit wann bitte interessierte ihn die Schule? Und wieso überhaupt zu spät? Der Wecker hatte doch noch gar nicht geklingelt, oder?

>>Du musst mich fahren!<< sagte Raphael bestimmt. >>Den Bus hab ich eh schon verpasst!<<

>>Wie verpasst? Das ist unmöglich! Der Wecker hat doch noch gar nicht geklingelt!<<

Raphael verdreht nur die Augen. >>Hast du den Wecker den gestellt?<<

>>Gestern Abend. Nein!<< eine Sekunde lang brauchte mein Verstand, um das, was ich gerade gesagt hatte zu verarbeiten. >>Oh verdammt.<<

Ich sprang auf und rannte ins Badezimmer.

>>Endlich.<< stöhnte Raphael leise.

Ich vollführte eine schnelle Katzenwäsche, zog mich an, nahm die Autoschlüssel und rannte mit Raphael aus dem Haus, zu meinem Mini.

Die Fahrt verlief Reibungslos. Wir landeten nicht ein einziges mahl in irgendeinem Stau. Und das war nun wirklich ein Rekord. Raphael war in Hochstimmung. Er grinste die ganze Zeit, und beschwerte sich nicht einmal, als ich mich über seine Schuluniform lustig machte.

Doch als wir vor der Schule hielten.

>>Ich glaub ich bin plötzlich krank. Mir geht es auf einmal so schlecht. Kann ich nicht doch daheim bleiben?<< versuchte Raphael.

>>Nix da. Raus hier.<< ich konnte ein Grinsen einfach nicht unterdrücken.

>>Bis dann.<< sagte er auf einmal mürrisch.

Mein Gott, hatte der Stimmungsschwankungen!

Nachdem ich Raphael abgesetzt hatte fuhr ich gleich weiter nach Temple, da ich Falk noch erzählen musste, was gestern passiert war. Als ich an gestern dachte, musste ich sofort wieder loslächeln. Gwen war total süß, wenn sie etwas angetrunken war.

Als ich Temple erreichte, hatte ich in sechs Staus gestanden. Einfach genial! Ich lief direkt in den Drachensaal, wo ich, wie erwartet, Falk und Mr George traf.

>>Guten Morgen.<< sagte ich fröhlich. Keine Ahnung was mit mir los war, sonst war ich morgens auch nicht so gut drauf. Das schienen auch Falk und Mr George zu merken, denn sie schauten mich leicht verwirrt an.

>>Guten Morgen, Gideon.Du hast wohl gut geschlafen.<< meinte Mr George, während Falk gar nichts sagte und mich immer noch blöde aus der Wäsche schaute.

Saphirblau - Gideons SichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt