12 Kapitel

2.2K 64 10
                                    

Kopfschmerzen


Ich wurde durch ein Rütteln wach. Was war denn los? Warum durfte ich nie ausschlafen? Moment ... wann war ich überhaupt ins Bett gegangen?

Auf einmal kam der Schmerz wieder. Mein Kopf pulsierte und ich wollte einfach alles ausblenden.

Ich versuchte weitere gute fünf Minuten lang in dem schönen gefühlslosen schwarzen Loch zu versinken.

Doch da das nicht funktionierte schlug ich langsam die Augen auf und sah mehrere Köpfe über mir aufschweben.

>>Er kommt wieder zu sich.<< hörte ich Dr. White sagen. Er war ja so ein Einstein!

Ich wollte mich aufsetzen, jedoch wurde ich sofort wieder von Dr. White runter drückt.

>>Nicht so schnell. Deine Wunde am Kopf sieht ziemlich heftig aus. Lass dir Zeit und mir etwas Zeit.<< meinte er nun.

Hatte er nicht genug Zeit gehabt, während ich zusammengeschlagen auf dem Kalten Tunnelboden lag?

>>Was ist passiert?<< fragte ich nachdem ich mich, trotz Dr. Whites Protestes aufgerichtet hatte.

>>Wir warteten im Chronografen Raum auf deinen Rücksprung, aber als du nicht kamst wussten wir, dass etwas schief gegangen war. Also haben wir uns auf den Weg nach oben gemacht und dich hier vorgefunden.<< erklärte mir Falk in aller Kürze was passiert war.

>>Genaugenommen, haben wir anfangs angenommen, dass du dich verspäten würdest und deshalb eine Viertelstunde gewartet.<< erklärte Mr George mir mit einem kleinen lächeln. Danke, herzlichen Dank auch.

>>Tja, so ungern ich diese spannende Konversation auch beenden möchte, Gideon muss in mein Behandlungszimmer.<< meinte Dr. White.

Dr. White half mir hoch, da ich leicht schwankte. Ok, ok, ich schwankte nicht nur leicht, ich hatte es einmal versucht, und war dann auf den Hintern gefallen. Erst dann hatte mir Dr. White geholfen. Während Onkel Falk mich nur ausgelacht hatte. Von wegen, Familien Liebe.

Die anderen folgten uns zu Dr. Whites Behandlungszimmer.

Dort angekommen fing Dr. White gleich an meine Wunde zu reinigen, desinfizieren und zu verbinden. Mit dem Verband sah ich aus wie ein Eierschädel. Doch leider gab Dr. White mir kein Schmerzmittel.

Ich hatte das Gefühl als wolle mein Kopf explodieren oder implodieren. Wo war noch mal der Unterschied? Ich bekam keinen richtigen Gedanken zusammen.

Und mir fiel wieder ein, durch wenn ich die Niedergeschlagen wurde. Aber nein, dass konnte nicht sein. Gwenny würde das niemals tun. Meine Gwenny würde mir das niemals antun. Und außerdem konnte sie es doch gar nicht gewesen sein, oder? Sie war viel zu schwach.

>>Geht es dir jetzt besser?<< fragte Dr. White. Nein, nicht wirklich.

>>Ja, danke.<<

Und dann sollte ich alles erzählen. Als wäre es nicht offensichtlich, dass ich niedergeschlagen wurde. Weshalb ich begann zu erzählen. Naja, nur den Teil mit Gwen ... Gwendolyn ließ ich weg.

>>Du hast also nicht gesehen, wer dich Niedergeschlagen hat?<< fragte Falk zum dritten mal. Und wenn man die zweimal mitzählte, in denen Dr. White gefragt hatte und die zwei, die ich das schon von allein erzählt hatte, dann wiederholte ich mich jetzt zum siebten mahl.

>>Nein. Wie schon gesagt wollte ich gerade um die Ecke.<<

>>Bist du dir ganz sicher?<< fragte Dr. White wieder.

>>Ja, ich bin mir ganz sicher.<< Achtmal. Oh, Gott!

>>Ich glaube, das reicht.<< sagte Mr George zu meinem großen glück.

>>Gut. Ich glaube auch, dass das reichen wird. Geh dich ausruhen Gideon.<< meinte Falk nun nun. >>Du kannst später nochmal elapsieren, doch jetzt brauchst du Ruhe. Leg dich hin und versuch zu schlafen.<< Warte, mir wurde gesagt, dass ich schlafen gehen sollte. Ja! Vielleicht sollte ich Gwen vielleicht doch danken. Einfach für ein wenig Ruhe und Geborgenheit.

>>Gut.<< sagte Dr. Whites und sein Ton ließ keinen Widerstand zu. Das merkte auch Mr Marley, sodass er endlich aufhörte wie bescheuert auf seine Fußballen vor und zurück zu wippen, so wie er es die ganze Zeit getan hatte.

Dr. White bracht mich in >Mein Zimmer<, damit ich schlafen konnte. Und tatsächlich schlief ich nach gut drei Minuten schon ein.

Oder anders ausgedrückt, ich wäre eingeschlafen, wäre in dieser Sekunde nicht Mrs Jenkins mit einem großen Tablett hereingekommen. Darauf waren Tee und Kekse. Immer dieselben Kekse. Hatten die eine Riesige Speisekammer, in der tonnenweise Keksdosen waren?

>>Geht es dir gut?<< fragte diese mich. Sah ich vielleicht so aus?

>>Na ja. Ging mir schon besser.<< sagte ich nur. Sie glaubte mir nicht, dass konnte ich ihr ansehen. Doch sie harkte nicht weiter nach, sondern ließ mich allein. Zum Glück. Auch wenn Mrs Jenkins echt nett war, konnte sie doch echt nerven.

Ich lehnte mich wieder in >meinem Bett< zurück und begann Muster an der Decke zu sehen. So wie jeden Abend, doch ganz kurz fragte ich mich, ob die Muster wegen dem was heute passiert war lebendiger waren.

Heute. Ich konnte es immer noch nicht verstehen. Wie kam Gwen ... dolyn dorthin? Hatte sie sich doch mit Lucy und Paul verbunden. Aber wie sollte das gehen? Ich wollte Gwen nicht als >Böse< zählen. Und jetzt das. Bis letztens war doch alles so gut gewesen.

Während ich mir Gedanken über Gwendolyns Rolle in dem Ganzen machte schlief ich langsam ein und viel wieder in das schönen gefühlslosen schwarzen Loch.


Saphirblau - Gideons SichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt