Kapitel 18

68 4 2
                                    

Toras Sicht:

Ein leises Klopfen riss mich aus meinen Gedanken. Wer wird das wohl sein? Ich machte mich auf den Weg zur Tür und sah durch den Spion. Shira! Was will sie hier?! Für einen kurzen Moment blieb ich wie angewurzelt stehen. Wenn sie mich so sieht! Mit meinen, vom Weinen, blutunterlaufenen Augen?! Naja sie schaut ja auch nicht viel besser aus... also von dem her. Schlussendlich öffnete ich die Tür und wir standen uns erstmal ewig gegenüber und niemand sagte auch nur ein Wort. Nach einer Weile betrat sie einfach die Wohnung und schmiss sich auf das Sofa. Ich setzte mich neben sie. Sie drehte sich zu mir um und blickte mir einige Zeit in die Augen, bis sie mich plötzlich umarmte. Was...?! Ich erwiderte die Umarmung zögerlich. „Tora?" „ Hm?" „Hast du geweint?", flüsterte sie in mein Ohr. Sie hat es also gemerkt? Naja, ist ja auch nicht zu übersehen... „Du hast es also gemerkt?", flüsterte ich ebenfalls. „Schau dir mal deine Augen an.", kicherte sie. Das ist also ihre Art sich zu entschuldigen, obwohl ich derjenige bin, der sich entschuldigen sollte. „Sind wir wieder Freunde?", fragte sie hoffnungsvoll. „Waren wir doch schon immer." Dabei drückte sie mich noch fester an sich, wobei sie ihre Brüste ziemlich an mich drückte, was mich wiederrum rot werden ließ. Allerdings wünschte ich, dass mehr als nur Freundschaft zwischen uns wäre. Soll ich ihr meine Liebe gestehen? „S-shira." „Ja?", sagte sie sanft. „I-ich lie-...", doch sie unterbrach mich, indem sie mich von sich wegdrückte und ihren Zeigefinger auf meinen Lippen platzierte. „Ist schon gut, nicht jetzt." Hä? Was soll denn das jetzt?! Dann halt eben nicht. „Tora. Nochmals sorry wegen gestern. Ich hätte nicht weiter nachfragen sollen." „Nein, mir tut es leid. Ich hab...i-ich....ich hab dich geschlagen!!" Tränen schossen mir schon wieder in die Augen. Tränen der Reue. Tränen vor Wut auf mich selbst, wie es nur so weit kommen konnte. Nein, nicht jetzt! Vor einem Mädchen weinen? Was ist nur aus mir geworden?! „Ist...ist schon gut, Tora.", tröstete sie mich. Behutsam strich sie mir die Tränen weg. Sie blickte kurz hinunter und schniefte einmal laut. Als sie wieder aufsah, liefen ihr auch die Tränen über die Wangen. Nun war ich derjenige, der sie ihr wegwusch. Sie schluchzte erneut. Daraufhin schloss ich sie in eine innige Umarmung.

Shiras Sicht:

Nachdem wir uns wieder beruhigt hatten, musste ich einfach noch etwas loswerden. „Tora, wenn du darüber reden willst, was dich im Moment beunruhigt, kannst du das jederzeit. Ich werde dir immer zuhören." Ich lächelte ihn an. Er lächelte und antwortete: „Danke. Wenn ich bereit bin, darüber zu reden, werde ich dir alles erzählen." „Und das Selbe gilt für dich. Wenn was ist, werde ich dir zuhören." Ich nickte eifrig und grinste ihn breit an.

„Du...am Samstag...hast du Zeit?", fragte ich vorsichtig, damit er ja nicht verdacht schöpft. „...Ja.", sagte er nach kurzem Überlegen. „OK, dann komm ich dich um 14:00 Uhr abholen, dann unternehmen wir was." „Einverstanden." So, dann muss ich nur noch Yuki und Izaya bescheid geben, dass alles wie geplant abläuft.

„Ja, wartet vor dem Eingang auf uns. - In Ordnung. Dann bis Samstag. Bye.", beendete ich das Telefonat mit Yuki. Das Geschenk ist schon eingepackt, Outfit ist ausgesucht...alles perfekt. Ich werde ein schwarzes Kleid anziehen, das an der Taille eng ist und danach am Rock schön luftig wird. Dazu trage ich eine dunkelrote Jeansjacke und passende dunkelrote Chucks. Meine Haare werde ich leicht wellig tragen und die vordersten Haarsträhnen nach hinten binden.

~ am Samstag ~

Ich stand vor Toras Haustür und wartete darauf, dass er mir öffnete. Die Tür ging auf und ein gestylter Tora lächelte mich mit seinem verschmitzten Lächeln an. Automatisch stieg mir die Röte ins Gesicht. Reiß dich zusammen! „Hey. Können wir?", fragte er gelassen.

Nachdem wir beim Freizeitpark angekommen waren, gesellten sich auch schon Yuki und Izaya zu uns. Tora war nicht besonders überrascht, dass sie auch da waren. Naja, ist ja auch offensichtlich, dass wir etwas für ihn geplant haben.

Wir fuhren alle möglichen Attraktionen. Achterbahnen, Wildwasserbahnen und einige Geisterhäuser hatten wir auch hinter uns. Momentan saßen wir gemütlich in einem Café. Jetzt ist es so weit! Yuki, Izaya und ich warfen uns vielversprechende Blicke zu. „ALLES GUTE ZUM 17. GEBURTSTAG!!", riefen wir alle gleichzeitig und stürzten uns auf ihn. Izaya und Yuki gaben ihm zuerst ihre Geschenke. Von Izaya bekam er ein Spiel für die Play Station, von Yuki ein Mousepad mit dem Logo seiner Lieblingsband drauf. „Meins bekommst du später.", klärte ich ihn auf. Zum krönenden Abschluss wollten Yuki und Izaya unbedingt den Sonnenuntergang auf dem Riesenrad anschauen.

Ich musste alleine mit Tora fahren. Befehl von Yuki. Will sie uns verkuppeln?! Wir stiegen ein. Tora saß gegenüber von mir. „Hier, mein Geschenk." Ich hielt ihm ein kleines Päckchen hin. Er nahm es entgegen und machte es auf. „Ein Schlüsselanhänger. Ich hoffe es ist nicht zu kitschig, aber er ist aus echtem Gold und ich habe das Gegenstück dazu. Ach ja, er ist mir sehr wichtig, also pass gut darauf auf." „D-danke, das werde ich ganz bestimmt!" Er schenkte mir solch ein atemberaubendes Lächeln, wie ich es noch nie zuvor bei ihm gesehen hatte. Er strahlte richtig. Wie ein kleines Kind. Süß.

„Tora, ich liebe dich!", sagte ich ihm völlig ungeplant ins Gesicht. Erstaunt sah er mich an. Hab ich das grad wirklich gesagt?! Oh nein! Er lacht mich bestimmt aus....aber es wäre natürlich zu schön um wahr zu sein, wenn er meine Gefühle erwidert. Was er jetzt wohl sagen wird? Doch bevor er etwas entgegnen konnte, hörte ich einen Lauten knall hinter uns.

Bad RomanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt