Prolog

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Wisst ihr, wie es ist in einem Körper zu leben, der einfach nur abscheulich ist?

Wisst ihr, wie es ist sich ständig Sorgen machen zu machen ob man dieser Welt da draußen Gefällt?

Wisst ihr, wie schwer es ist sich hinter einem Lachen, einer Maske zu verstecken die nicht du bist?

Ich bezweifle, dass Menschen so etwas nachvollziehen können.

Ich glaube, sie wollen es nicht verstehen, nicht sehen oder gar wahrhaben. Um ehrlich zu sein, ist es auch wirklich schwer für einen normalen Menschen, so etwas zu verstehen, wenn sie es nicht sehen oder alles fühlen.

Es muss nicht äußerlich sein - ich beziehe es eher auf das Innerliche.
Ich beziehe es auf mein Herz oder eher auf das, was noch davon übrig ist.

Es wurde oft gebrochen- sehr oft.

Wer ich...nein, was ich bin?

Ich bin, meiner Meinung nach, abscheulich hässlich, fett, ertrunken in meiner Hoffnung und gebrochen von meinem Schmerz, obwohl alles von außen so perfekt aussieht. Ich bin nicht schüchtern aber auch nicht super selbstbewusst. Ich kann mit Worten, Taten sowie mit meinem Herzen etwas beitragen aber dafür muss ich mich sammeln und verletzt sein. Erst dann sind meine Worte hart und schwer zu beantworten. Eine Eigenschaft, die selten ist, niemand kennt und auch schwer versteht aber sie ist perfekt- perfekt für mich und mein beschissenes Schicksal. Wer Übergewicht hat, versucht zu Hungern, Diäten zu machen oder gar auf Kuren zu gehen um so schnell wie möglich viel Gewicht zu verlieren. Glaubt mir, auch ich habe es versucht, doch leider hat es nie etwas gebracht. Es hat mich nur noch schwächer und lebloser gemacht. Ich habe die Hoffnung inzwischen aufgegeben, mich mit meinem Leid abgefunden und mein Schicksal akzeptiert. Ich werde nie perfekt sein, werde nie beliebt sein und werde auch nie den "Perfekten Freund" finden der mich akzeptiert und versteht. Ich werde dieses Glück nie teilen können, so gut wie ich es versuche zu ändern- es gelingt mir nicht, es wird schlimmer.

Der Schmerz in meiner Brust wird größer und ich somit kleiner und eingeengter.

Keiner braucht mir sagen, dass das alles an der Pupertät liegt. In der Pupertät denkt man nämlich nicht so negativ, verletzt oder depressiv.

Zumindest nicht so heftig wie ich es tuhe.

Man sollte sich ja eher um seine Zukunft kümmern, einen Job finden und das mit der Liebe ganz nach hinten schieben...

Aber was ist, wenn Liebe genau das ist, was und vielleicht noch hilft nicht komplett zu ertrinken?

Was ist, wenn Liebe allein das ist, was uns Hoffnung gibt?

Keiner weiß es.

Nein. Keiner denkt darüber nach.

Aber was solls?

Mir hört doch eh niemand zu...

Und mal wieder begann ein völlig normaler Tag in meinem Leben.

Schule.

Menschen.

Blicke.

Genervt schaltete ich den Ton meines Handyweckers aus und öffnete meine Augen. Wenig motiviert duschte ich, führte meine tägliche Routine durch. Es juckte mich noch nie sonderlich ob ich perfekt geschminkt war, denn meine Haut ist frei von Pickel und Mitesser.
Das einzige was ich an mir mochte-  meine reine und weiche Haut. Das hattee ich von meiner Mum geerbt. Auch die zierliche und höfliche Art.
Die Art mich höflich, vorbildlich und freundlich zu verhalten habe ich von meinen Eltern. Sie legten viel Wert darauf stets ordentlich und gepflegt in die Öffentlichkeit zu treten. Auch mein Übergewicht habe ich von ihnen geerbt. Es liegt wohl oder übel an den Genen hatten sie mir mal gesagt. Auch sowas wie Schminken war irgendwie eine Sache die ich gut konnte. Es machte mir Spaß andere zu schminken oder ihre Haare zu machen. Ich konnte dabei meiner Kreativität freien Lauf lassen und mich selber vergessen. Denke ich?

Wenn ich falle.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt