Maybe more than friends| Jikook

Danke

Als ich endlich zuhause ankam begrüßte mich meine Mutter. Sie sagte mir ich sollte mich schnell warm duschen, damit ich nicht noch krank werde,was ich dann auch tat. In meinem Zimmer angekommen setzte ich mich sofort an meinen Laptop um Jimin zu googeln. Vielleicht war er ja auf einem sozialen Netzwerk aktiv, dann könnte ich ihn anschreiben um mich zu bedanken. Als ich Park Jimin googelte folgten natürlich nur Artikel über die Sängerin Park Ji Min, aber Jimin konnte ich nicht finden. Ich erinnerte mich an unser Gespräch und dass er wahnsinnig gerne schwimmen ging, also gab ich das als weiteres Stichwort ein und tatsächlich: Jimin, mit einer Trophäe in der Hand. Noch ein Bild, da hatte er noch schwarze Haare, wieder mit einem Preis. Ich fand noch duzende weitere, auch welche auf denen er noch extrem jung war. Wow der Typ hatte schon was drauf. Seine Eltern verlangen sicherlich recht viel von ihm. So ist das in Korea eben: nur wer gewinnt ist etwas wert. Aber wie nehme ich jetzt Kontakt zu ihm auf. Ich könnte den Schwimmverein anrufen und nach seiner Nummer fragen. Aber das nur um Danke zu sagen wäre vielleicht doch etwas zu übertrieben. Vielleicht ist er morgen ja wieder um die gleiche Zeit an der Haltestelle.  Also morgen wieder in die Abendschule juhuuu...
*Zeitsprung*
Mein Blick ging immer wieder auf die Uhr. Noch ein paar Minuten dann würde sein erster Bus kommen. Hoffentlich hat er heute auch Schwimmtraining. Naja, so viele Preise wie der gewonnen hat... Da muss man ja regelmäßig trainieren. Heute regnete es Gottseidank nicht, sodass ich meine Umgebung auch besser im Blick hatte. Ich schaute immer wieder unauffällig zu der Richtung aus der er gestern gekommen war. Schon gestern Abend habe ich gegoogelt wo sich dieses Schwimmbad befindet. Es ist nicht sehr weit von hier. Ich könnte hinlaufen und ihn suchen. Ich holte mein Handy aus meiner Hosentasche und schaute auf die Adresse. Ich müsste also da vorne links, dann gerade aus...
"Na? Schon wieder Abendschulen" kam es plötzlich aus dem Nirgendwo. Ich erschrak schier zu Tode und blickte mich um. Da stand er wieder, grinsend, nein lachend...
"Sorry ich wollte dich nicht so erschrecken, alles ok?" Lacht er mich jetzt gerade tatsächlich aus? Bevor ich antwortete scannte ich ihn einmal von oben bis unten. Das auffälligste war sein Muskelshirt, dass seine muskulösen Arme offenbarte.
"Ja alles ok, ich war nur in Gedanken" sagte ich und versuchte zu lächeln.
"In Gedanken? Was hast du denn da so auf dein Handy gestarrt" sagte er und schaute auf meine Hand. Schnell lies ich das Gerät wieder in meiner Hosentasche verschwinden. Was soll ich denn darauf antworten? Dass ich gerade zu ihm laufen wollte? Nein, das wäre jetzt irgendwie komisch. "Ich ähm.... Meine Mutter hat mir nur geschrieben, dass sie später nach Hause kommt und ähm ja" schwafelte ich und wurde dabei wahrscheinlich rot. Es war ja zum Glück nicht mehr ganz so hell.
"Ach übrigens: ich wollte mich noch bei dir bedanken... Wegen gestern. Also mit dem Schirm und dem extra warten und so..." Kam das komisch? "Oh kein Problem. Das hab ich doch gerne gemacht. Und es hatte ja auch für mich etwas Gutes" sagte er und trat ein Schritt näher an mich heran. Für ihn hatte es etwas Gutes?
"Ach ja?" fragte ich und schaute in seine Augen. Diese leuchteten irgendwie, so wie ich es bei wenigen Menschen zuvor gesehen habe.
"Ja, so habe ich gleich jemand Neues kennen gelernt. Ich bin vor einer Woche hier her gezogen und kenne noch nicht so viele" klärte er mich auf. "Woher kommst du denn?" fragte ich.
"Auch aus Seoul, aber ich wohnte davor praktisch auf der anderen Seite." Ich nickte und bemerkte, dass mein Bus kam. Schade, ich hätte mich irgendwie gerne noch weiter mit ihm unterhalten. Ob ich ihn überhaupt bald wieder sehe? Heute war der letzte Schultag vor den Sommerferien und auch wenn die in Korea ja eher kürzer ausfallen, machte ich mir Gedanken, das ich ihn ja während der Zeit nicht sehen werde.
"Unser Bus kommt" Hab ich mich verhört?
"Unser?" fragte ich lieber noch mal nach.
"Ja unser. Ich geh heute zu meinem Vater und der wohnt in deiner Richtung" sagte er und stieg in den Bus ein. Ich lief ihm nach und setzte mich neben ihn.
"Du kannst ruhig etwas näher, ich beisse nicht" sagte er und zog mich am Knie naja, eher am Oberschenkel, etwas näher an sich. Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte und versuchte daher meine Unsicherheit zu überspielen.
"Warum wohnt dein Vater wo anders?"
Jimin schaute kurz aus dem Fenster und danach auf seine Schuhe.
"Meine Eltern haben sich getrennt."
Na super Jungkook... Gleich auf den wunden Punkt getroffen.
"Oh" gab ich nur von mir und eine unangenehme Stille machte sich zwischen uns breit.