Meine Vergangenheit

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„Nerv nicht“!!

 „Lass mich in Ruhe“!!

„Ich hasse dich!“

„Ich will dich nie wieder sehen“!

Das sind leider Gottes die letzten Sätze die ich meiner Mutter an den Kopf warf, bevor sie ermordet wurde.

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Ihr könnt mir glauben, hätt ich die Möglichkeit, diese Sätze rückgängig zu machen, würde ich sie nutzen!

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Ich saß in mein Zimmer und lauschte dem Rauschen im Fernseher, das nicht zu überhören war. Draußen tobte ein heftiges Unwetter (deshalb auch das Rauschen im Fernseher, kein Empfang). Mich machte das Rauschen aggressiv, und ich schaltete ihn aus. Ich ließ mich in mein Bett fallen und wollte etwas Relaxen! Es war ein anstrengender Tag gewesen. Ich schrieb eine Mathearbeit und noch ein Vokabeltest. Ich finde ich habe mir diese Pause redlich verdient! Einen Moment lang war es sogar ruhig. Bis die Ruhe von meiner Mutter gestört wurde. Sie kam wie ein Wirbelwind rein und schrie „Pack deine dreckige Wäsche zusammen, ich will endlich Wäsche waschen!“ „ Wenn du danach nicht sofort dein Zimmer aufräumst bekommst du nächste Woche Fernseher verbot!“ Mich machte diese Aussage wütend! Meine Mutter würde die ganze nächste Woche auf einer Geschäftsreise in Connecticut sein. Und mein Vater, ja das ist so eine Geschichte. Er und meine Mutter ließen sich vor gut 3 Wochen scheiden, da er meiner Mutter zu aggressiv wurde. Seitdem nächtigt er bei „Freunden“ und hüpft von der einen Kneipe bis zur nächsten. Geschwister hatte ich keine. Das hätte mir auch nur geschadet! Ich bekam eh schon extrem wenig Aufmerksamkeit von meiner Mutter, weil sie die ganze Zeit arbeiten musste. Ich musste mir also keine Sorgen darum machen, dass ich nächste Woche kein Fernseher gucken kann, wenn meine Mutter eh weg ist. Widerwillig packte ich meine Wäsche in einen Wäschekorb. Ich brachte ihn zu meiner Mutter.

„Wenn es hier wie Sau aussieht wenn ich wiederkomme, dann nehme ich dir dein Fernseher weg. Und du räumst heute noch auf!“, sagte sie. Ich hasste es wenn sie solche Androhungen machte. Schnell ging ich in mein Zimmer und legte mich wieder aufs Bett. Ich schloss die Augen. Meine Mutter stürzte erneut hinein und pflaumte mich an das ich jetzt gefälligst mein Zimmer aufräumen soll.

„Geh weg“

 „Lass mich in Ruhe“ 

„Okay wie du willst“, sagte sie und in null Komma nix war mein Fernseher verschwunden.

„Ich hasse dich!!!“

„Ich muss jetzt los fahren, wenn dein Zimmer aufgeräumt ist dann überlege ich mir ob du dein Fernseher wieder bekommst“.

Ich will dich nie wieder sehen“!

Beim Hinausgehen sagte sie noch das sie mich lieb hat, aber ich war zu sauer um irgendetwas zu sagen.

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Nach der ersten Nacht die ich alleine verbrachte folgte am folgenden Mittag ein seltsamer Besuch.

13:32 Uhr und es Klingelte an der Tür. Ich dachte warum meine Mutter so schnell wieder kommen würde, doch es war nicht meine Mutter. Es war die Polizei.

„Deine Mutter wurde ermordet.“. Das war der erste Satz den ich zu hören bekam. Ich war 13 und ein Beamter sagte mir das mein Mutter tot sei?!

„Da liegt eine Verwechselung vor“, stotterte Ich, „ Sie ist auf einer Geschäftsreise in Conneticut.“.

„Sie wurde auf der Autobahn aus Ihrem Auto gelockt und erschossen“. Der Beamte zeigte mir das Foto was am Tatort aufgenommen wurde.

Schockiert sah ich in die Ausdrucksolen Augen meiner Mutter. Mit Tränen in den Augen brachten mich die Polizisten zum Präsidium, und wollten mich allen Ernstes befragen.  Zu meinen Glück war ein Psychologe vor Ort der den Beamten klar machte das ich nicht reif genug bin um Fragen über meine Mutter zu beantworten, deren Tot ich gerade vor 30 Minuten erfahren hatte.

Ich musste „nur“ meine Mutter identifizieren. Ich war 13 Jahre alt und sah meine Verstorbene, und übel zugerichtete Mutter auf dem Seziertisch.

Ich habe nie genaue Einzelheiten erfahren, was alles mit ihr gemacht wurde. Ich weiß nicht ob Ungewissheit besser ist als Gewissheit. Ich bin mir Bewusst darüber was alles mit Ihr passiert sein kann. Ich werde es noch rausfinden. Ich hatte eine Beerdigung zu planen und das mit 13. Da sie nicht viele Freunde hatte, musste ich kaum Einladungen schreiben. Sie wurde verbrannt und Ihre Asche wurde über den Grand Canyon verstreut. Das war Ihr Wunsch.

Da mein Vater an den ganzen Alkohol starb hatte ich nur eine Verwandte, und zwar meine zu dem Zeitpunkt 96 Jahre alte Großmutter, wurde ich zu Ihr „Geschickt“. Ich ging nicht regelmäßig zur Schule weiß sie sehr Pflegebedürftig war. Ich lerne aber viel zuhause.

 Mich belastet es bis heute, dass ich mich nie richtig verabschieden konnte, dass meine letzten Worte nicht „Ich hab dich lieb“ waren.

Doch das liegt „schon“ 2 Jahre zurück, Ich erzähle euch jetzt wie es heute aussieht!

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