Der Kampf ums Überleben

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Du hast DEIN Leben nie so gelebt wie du es wolltest, du wolltest einmal in dein Leben nach Ägypten fahren, dort "komische" Tiere essen, andere Kulturen kennenlernen. Du wolltest mindestens einmal im Fernseher sein. Du wolltest studieren. Stattdessen kümmerst du dich die ganze Zeit um deine Oma? Du hast sie lieb aber du hast auch ein LEBEN. Du bist noch jung und kannst viel erleben. Jetzt sitzt du in einen verfluchten Schlamassel.

Das waren meine ersten Gedanken die wie ein Tornado durch mein Kopf wirbelten. Ich hatte nicht meine Träume gelebt. Ich merkte wie urplötzlich meine ganzen Träume, Ziele und Bedürfnisse durch meinen Kopf schossen. Ich dachte ich soll sterben, mit einen Leben was nicht von mir gelebt wurde?

Und nun lag ich da, eingerollt auf den Fußboden.  Ich hielt mir die Ohren so fest zu, ich wollte den Schüssen und den Gescheihe entkommen. Doch es wirkte so auf mich, desto fester ich zudrückte, desto lauter wurde alles. Ich wollte mich ablenken. Ich dachte an das, was ich alles im Leben erreichen möchte, bzw was ich erreichen WOLLTE.

Ich wollte die Welt kennenlernen, mit all ihren Schönheiten und Katastrophen.  Ich wollte Tiere essen, die man bei mir nicht einmal zu Gesicht bekommt. Und ich wollte im Fernseher sein.

„Bist du okay? Geht es dir gut? Bist du verletzt?“

Ruckartig wurde ich in die verfluchte Bank zurückgeholt.

„Ehh…Ja…a.a. Ich bin nicht verletzt“ stotterte ich.

Ich rappelte mich auf und betrachtete eine Bank, wie man sie nur aus Filmen kennt. Überall lagen Scherben. Kinder weinten und Ihre Mütter drücken sie an sich. Mir liefen dicke Tränen die Wange herunter.

Maddy merkte das und nahm mich in Arm und drückte mich fest an sich.

Es gehörte zu keinen von uns jemanden „Fremden“ zu umarmen. Doch in dieser Situation brauchte man das..

„Es wird alles gut“ Diese beruhigenden Worte machten mit ETWAS Mut.

Ich war fast 15 Jahre alt, fühlte mich aber wie ein kleines Kind, was ich eben beobachtete. Wieder musste ich weinen. Immer wenn ich vor anderen weinte, schämte ich mich.  Ich dachte, das ich in deren Augen schwach, klein und hilflos aussehe. Ich mochte es einfach nicht.

Maddy sah mich an…

„Och.. hörst du.. ich bring uns hier raus, das verspreche ich“

Ich legte keinen großen Wert auf Versprechungen, die irgendwas beinhalten, was schwer bzw gar nicht zu beeinflussen ist. Trotzdem war ich Maddy extrem dankbar, das sie sich um mich kümmerte.

Für einen kurzen Moment hatte ich das Gefühl, als würde ich in den Armen meiner Mutter sein. Schnell drückte ich Maddy von mir weg, die mich erschrocken und verwirrt ansah.

Ich hatte Angst, die Liebe die ich bei meiner Mutter empfand auch bei jemanden anderen zu empfinden. Oder das ich meine Mutter vergesse.

Verlegen suchte ich nach einer Ausrede für mein Handeln.

„Ehh hmm… ich kann doch nicht meine Wimperntusche in deine teuren Klamotten schmieren.

Maddy lachte (nich laut, aber man konnte es hören)

„Ist schon okay…schon ok“

Einer der Bankräuber kam schnurstracks auf uns zu.

Er richtete eine Waffe auf uns.

„Wie witzig muss ein Witz in einer solch ernsten Lage sein, um drüber lachen zu können. Aber wenn ihr nicht erwachsen genug seid, um den Ernst der Lage zu bemerken. Kann ich euch auch sofort eine Kugel durch das Herz jagen.“

„Wenn sie aber nicht gut im Treffen bzw Biologie sind, und das Herz nur streifen, erleiden wir einen Qualvollen Tod, deshalb beforzu….“ Ich sah Maddy erschrocken an und unterbrach sie

„Was sie uns eigentlich sagen möchte ist, das wir erwachsen genug sind um zu wissen, das man in einer solch ernsten Lage über keinen Witz lacht und das so etwas nie wieder vorkommt .“ Ergänzte ich…

„Das möchte ich mal für deine Mutter hoffen…“ sagte er mit seiner rauen Stimme, die etwas nach Alkohol roch…

„Sie ist nicht meine Mu…. Ja und wir wissen es sehr zu schätzen das sie und am Leben lassen.“

„Vorrübergehend…. Man weiß nie wie sich die Lage ändern wird….“ Sagte er leise, als er zu seinen Kollegen ging…

„Maddy!? Was war das eben? Das war Selbstmord…. Was hast du dir nur gedacht?“

„Ja..ehh..hmmm…ich.. ich weiß nicht…es tut mir leid..ich bin so durcheinander…...ich…“

Ich merkte wie unsicher Maddy wurde und wie sie realisierte was sie gerade gesagt hatte..

„Ist schon gut…Ich sorge für dich, du sorgst für mich und wir sorgen für uns und die anderen…. Lass uns den Mist hier einfach überleben“

Wir machten uns gegenseitig Mut…

„Wenn wir das hier überleben, dann machen wir irgendetwas zusammen……“ sagte Maddy mit einen kleinen Grinsen im Gesicht..

Wir werden noch ein sehr interessantes Gespräch haben…

Im Nächsten Teil….

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