Schlechte Nachrichten (19)

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Zwei Wochen war es bereits her, dass James und Marie getauft wurden. Jetzt saß ich gerade im Bett, während die Kinder in ihrem Zimmer lagen und schlafen sollten. Ich schrieb derweil einen Text für die Musik, die ich am Klavier komponiert hatte. Okay, ich versuchte es jedenfalls. In solchen Sachen war Harry einfach besser als ich. Apropos, er war im Tonstudio und nahm heute das allerletzte Lied für das neue Album auf, das im März erscheinen sollte. Es war bereits 10 Uhr, aber er war noch immer nicht zurück. Wahrscheinlich war es heute wieder eine lange "Sitzung". Ich merkte, dass ich wirklich keine Einfälle mehr für einen guten Text hatte, weshalb ich den Block weglegte und runter ging, um mir ein Glas Wasser zu holen. Als ich gerade aufgestanden war, hörte ich Geschrei aus dem Kinderzimmer. Es war Marie, wie ich kurz darauf feststellte. Aber anscheinend hatte sie nur schlecht geträumt oder so, denn sie konnte weder Hunger haben, noch war ihre Windel voll. Damit sie nicht auch noch ihren Bruder aufweckte, nahm ich sie auf den Arm und ging mit ihr wieder zurück ins Schlafzimmer, wo ich sie hin und her schaukelte. Aber als sie nach einiger Zeit immer noch nicht schlief, begann ich das Lied zu singen, welches ich gemeinsam mit Harry zur Geburt der beiden geschrieben hatte. "There was a time before you were born", sang ich und merkte dabei gar nicht, wie Harry nach Hause kam.

Harrys Sicht

Leise machte ich die Haustür hinter mir zu. Es war schon spät, also schliefen Chloe, James und Marie sicherlich schon. Fehlanzeige. Als ich die Treppe hochkam, nachdem ich eine Banane zum Abendessen gegessen hatte, hörte ich Chloes Stimme aus unserem Schlafzimmer. Wie üblich, ging ich erst ins Kinderzimmer, um nochmal nach den Kindern zu schauen, sah dann aber, dass Marie nicht in Ihren Bett lag. Also ging ich ins Schlafzimmer und sah Chloe, die mit Marie auf dem Arm am Fenster stand und ihr das Lied vorsang. Ungefähr zwei Minuten stand ich im Türrahmen und hörte ihr zu, bis sie fertig war und auf unsere Tochter herunter schaute. Zufrieden stellte sie fest, dass Marie schlief, drehte sich um und erschrak, als sie mich sah. Ich holte Luft, um etwas zu sagen, aber sie hielt ihren Zeigefinger vor ihre Lippen und ging an mir vorbei in Richtung Kinderzimmer, wo sie die Kleine in ihr Bett legte und dann zu mir zurück kam. Mit einem Kuss begrüßte sie mich.

Zeitsprung: Februar
Chloes Sicht

"Happy Birthday to you...", sang ich ins Telefon, als ich mit meinem großen Bruder telefonierte, der heute am 11. Februar Geburtstag hatte. Er bedankte sich und wir redeten eine weile, bis ich ihn fragte, was er denn bekommen hätte. "Amy und Max haben mir das beste Geschenk aller Zeiten gemacht", antwortete er. "Und das wäre", fragte ich weiter. "Max hatte heute morgen einen Schlafanzug an, den ich noch nicht kannte. Darauf stand "Ich werde großer Bruder". Es hat erstmal eine Weile gedauert, bis ich die Schrift realisiert habe, aber dann hab ich sie gelesen und Amy hat mir erzählt, dass sie wieder schwanger ist. Ich hab mich natürlich unglaublich darüber gefreut. der Termin ist schon im August. Und es wird ein Mädchen, das hat sie mir auch gesagt." - "Herzlichen Glückwunsch."

"Harry", rief ich ihn durchs ganze Haus. "Was ist denn", rief er zurück. "Du wirst Onkel!" Keine drei Sekunden später stand er bei mir. "Ist Gemma schwanger?" - "Keine Ahnung, da musst du sie selber fragen, aber ich hab gerade mit Daniel telefoniert und er hat mir erzählt, dass Amy ihm heute morgen gesagt hat, dass er im August Vater einer Tochter wird. Das heißt, du wirst Onkel und ich Tante." - "Du scheinst zu vergessen, dass die beiden schon ein Kind haben, oder?" - "Nein, Max ist mein Patenkind, wie könnte ich ihn vergessen. Aber egal, ich freue mich trotzdem. Das wird meine erste Nichte." Harry schmunzelte. Warum fand er es immer lustig, wenn ich mich über irgendetwas freute? Als könnte er meine Gedanken lesen, folgte einen Augenblick später die Antwort auf meine Frage: "Du bist so süß, wenn du aufgeregt bist, wie an deinem Geburtstag, oder an Weihnachten, oder..." Er zählte noch tausend Sachen auf, weshalb ich ebenfalls lachen musste. In den drei Monaten zwischen der Taufe und jetzt, war ich 22 und Harry 23 Jahre alt geworden. Außerdem hatten wir das erste Mal gemeinsam als Familie Weihnachten gefeiert, auch, wenn James und Marie nicht so viel davon mitbekommen haben. Die beiden waren schon fast ein Halbes Jahr alt und lernten mittlerweile sich aufzusetzen.

Als ich heute Klavier spielte, sah Marie ganz interessiert von der Spieldecke, auf der sie neben ihrem Bruder lag, hoch zu mir und lächelte mich an. Ich hatte Babylächeln offiziell zur niedlichsten Sache der Welt erklärt. Aber weil meine kleine Tochter so interessiert an der Musik schien, hob ich sie hoch und setzte sie auf meine Schoß. Begeistert patscht sie mit ihren Händen au den Tasten herum und erzeugte somit einige schiefe Töne. Harry lachte, als er sah, wer hier diese seltsame Musik machte. "Ich glaube, in 20 Jahren gehen wir abends in ein Konzert und da sitzt auf einemmal unsere Tochter am Flügel", sagte Harry. "Aber bei einer Mutter mit so viel Talent am Klavier ist das auch kein Wunder." - "Schleimer", beschimpfte ich Harry spaßhaft und er warf ein Sofakissen nach mir. "Pass auf", rief ich. "Ich hab ein Baby auf dem Schoß!"

Als meine Schwägerin Amy mit Max, ihrem ersten Kind, schwanger war, hat mein Bruder Daniel mich (und natürlich auch den Rest der Familie) fast jeden Tag mit neuen Bildern genervt. Da ich dachte, dass es dieses Mal genauso weitergehen würde, war ich überhaupt nicht überrascht, als ich eine Woche nach seinem Geburtstag einen verpassten Anruf hatte, als ich wieder ins Wohnzimmer kam, nachdem ich kurz oben war, um die Kinder ins Bett zu bringen, da es schon Abend war. Harry war auf dem Geburtstag eines Freundes, also konnte er nicht and Telefon gehen. "Hi Mum", meldete ich mich, als ich zurückrief. "Hallo Chloe", hörte ich die tiefe Stimme meines Vaters durch die Leitung. "Oops, sorry. Hi, Dad. Warum habt ihr angerufen?" Ich hörte, wie mein Vater tief Luft holte. Sofort bekam ich ein mulmiges Gefühl im Bauch. War irgendwas passiert? "Ihr müsst nicht jetzt los fahren, aber es wäre schön, wenn ihr morgen nach Abingdon kommt. Die Polizei hat vorhin hier angerufen, Mums Eltern hatten einen Unfall. Dein Opa ist tot, ums Leben deiner Oma kämpfen die Ärzte noch, aber es sieht nicht gut aus." Was hatte er gerade gesagt? Das kann doch nicht sein Ernst sein. Mein Opa war tot und um das Leben meiner Lieblingsoma stand es auch nicht gut. Eine Welt brach für mich zusammen, aber ich versuchte mich zusammen zu reißen und sagte: "Wir kommen sofort." dann legte ich auf. Mein nächster Anruf ging an Louis, er sollte kommen und auf die Kinder aufpassen, was er auch sofort machte. Danach rief ich Harry an, aber als ich anfangen wollte zu sprechen, konnte ich einfach nicht mehr und fing an zu weinen. Harry brauchte gar keine Worte und kam sofort nach Hause. Er kam gleichzeitig mit Louis an, welcher ihm erklären musste, was passiert war, denn ich konnte nicht mehr sprechen.

Pregnant with Harry Styles' Baby  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt