Die Promi-Zeitschriften waren voll mit Bildern von unseren Zwillingen. Die einen freuten sich, die anderen meckerten, warum wir sie erst jetzt gezeigt hätten. Immer wieder das selbe, aber mittlerweile bekam ich zum Glück ein dickeres Fell, was solche Dinge anging. Ein dickes Fell bräuchte man mittlerweile auch wieder bei den Temperaturen. Mitte Februar hatte es doch tatsächlich wieder angefangen zu schneien und wir standen im völligen Chaos auf der Autobahn im Stau. Wir mussten zu einem Termin, den ich mir lieber erspart hätte, aber es war nunmal so. Heute vor einem Jahr waren meine Großeltern bei einem Autounfall gestorben und wir wollten uns mit dem Rest der Familie am Friedhof treffen und danach Essen gehen, falls wir dann noch rechtzeitig ankommen sollten. Es ging überhaupt nicht mehr weiter. Die Stau-Nachrichten im Radio hatten uns soeben mitgeteilt, dass der Auslöser des Staus eine Massenkarambolage war, die durch die Glätte auf der Straße passiert war. Auch Harry war schon extra vorsichtig gefahren. Auf dem Rücksitz war es ausnahmsweise mal ruhig, denn Marie sah sich ein Buch an und Eliza schlief. Auch James, der bis jetzt einfach vor sich hin gebrabbelt hatte, war im Land seiner Träume versunken. Ich war gerade dabei ein Buch zu lesen und auch Harry hatte sein Handy hervorgeholt, da es hier sowieso nicht weiterging. Das würde sicherlich auch noch lange andauern, denn Krankenwagen, Feuerwehr und Polizei waren alle schon an uns vorbeigekommen. Ich hörte Harry neben mir telefonieren: "Hallo, hier ist Harry." Eine kurze Pause. "Ja, uns geht es gut, aber ich glaube nicht, dass wir heute noch kommen können." Er redete anscheinend mit meinen Eltern und erklärte ihnen unser momentanes Problem. Als er aufgelegt hatte, erzählte er mir, was meine Mutter ihm gesagt hatte: "Es gibt Neuigkeiten. Eigentlich wollte Abbie uns heute ihren Freund vorstellen, den sie in der Uni kennengelernt hat. Die beiden sind seit fast einem Jahr zusammen, haben es aber jetzt erst allen erzählt. Und ob du es glaubst oder nicht, Er hat ihr gestern einen Heiratsantrag gemacht." - "Was echt", rief ich erstaunt. "Sie ist doch gerade mal 21." - "Chloe, darf ich dich daran erinnern, dass du gerade mal 20 warst, als du schwanger wurdest? Und als wir uns verlobt haben, warst du auch gerade mal seit zwei Tagen so alt wie deine Schwester jetzt." - "Achja, stimmt. Aber über kleine Geschwister hat man so einen Beschützerinstinkt und dann denkt man sowas, weißt du?" Er schüttelte den Kopf. "Nein, ich habe keine kleinen Geschwister. Aber ich hab drei kleine Kinder und eine kleine Frau." - "Du sollst mich nicht immer klein nennen", protestierte ich, aber wusste, dass es nichts bringen würde, denn ich war mit meinen 1, 65 Metern wirklich nicht groß.
Tatsächlich konnten wir weitere zwei Stunden keinen Meter weiterfahren. Dann wurde die Autobahn endlich wieder freigegeben, aber wir fuhren an der nächsten Ausfahrt runter und über die Landstraße zurück nach Hause.
Der Schnee schmolz nach ungefähr einer Woche wieder und ich saß im Wohnzimmer und faltete die Wäsche, während sonst niemand zu Hause war. Harry war mit den Kindern spazieren gegangen, aber ich wollte noch den Haushalt fertig machen und danach das große Serienfinale meiner Lieblingsserie gucken, also hatte Harry sich überlegt mit dem Kindern und Louis einen großen Spaziergang zu machen. Sie wollten Eis essen gehen und alles mögliche. Louis mochte alle drei wirklich sehr und freute sich jedes Mal aufs neue, wenn er etwas mit ihnen machen konnte. Im Hintergrund liefen meine beiden Lieblingslieder in Dauerschleife: "All of me" von John Legend und "Moments" von One Direction. Nicht das alle anderen Lieder von ihnen doof wären, aber dieses Lied fand ich einfach so perfekt und so schön und es war eines ihrer ersten. Es ging gerade zu Ende, als ich die Haustür klingeln hörte. Ich wunderte mich, denn eigentlich erwartete ich keinen Besuch, Harry und alle anderen könnten noch nicht zurück sein und es war Sonntag, also konnte auch kein Postbote kommen, um ein Paket abzuliefern. Als es dann nochmal klingelte, schaute ich über die Überwachungskamera, wer mich da besuchen wollte. Es war Lily, meine kleine Schwester.
"Was machst du denn hier", fragte ich sie, als ich ihr die Tür öffnete. Aber anstatt mir zu antworten, fiel sie mir in die Arme und fing an zu weinen. Ich zog sie mit mir rein und half ihr die dicke Winterjacke auszuziehen. Ich wartete erstmal , bis sie sich etwas beruhigt hatte und fragte sie dann nochmal, warum sie hier sei. "Ich musste mit jemandem sprechen, der nicht Mum ist", schluchzte sie. "Und kein Junge. Und weil Abbie im Moment Klausurenphase hat, bin ich zu dir gekommen." - "Lily, du bist noch 16. Du darfst erst im April Auto fahren, wenn du Geburtstag hast. Du hast dir nicht das Auto von Mum und Dad genommen, oder?" - "Siehst du das hier irgendwo? Ich bin mit dem Zug gefahren. Und hab dann ein Taxi genommen. Ich hab mein ganzes Taschengeld dafür ausgegeben. Keiner weiß, dass ich hier bin, aber ich musste mit dir reden." Sie fing wieder an zu weinen. Langsam wurde ich echt besorgt. Sie war von zu Hause abgehauen und weinte. Irgendwas musste passiert sein. Aber ohne sie zu fragen, fing sie an zu erzählen: "Okay. Eine Klassenkameradin von mir ist 18 geworden. Ich hab ja eine Stufe übersprungen, deshalb werden meine Klassenkameraden jetzt alle nacheinander volljährig. Sie hat halt groß gefeiert und die gesamte Stufe eingeladen. Und naja, wir haben dann Party gemacht und es gab natürlich auch Alkohol. Ich hab bei so einem Spiel mitgemacht und hatte dann am Ende so viel getrunken, dass ich einen Filmriss hab. Mum und Dad wissen nichts davon. Ihnen hab ich gesagt, dass ich nur ein bisschen getrunken habe und sie meinten, dass das für ein Mädchen in meinem Alter okay wäre. Ich schäme mich so dafür." Sie konnte nicht mehr weiterreden und brach erneut in Tränen aus. "Das ist doch nicht so schlimm. Ich hatte meinen ersten Filmriss mit 15, ich war also noch jünger als du. Glaubst du, Mum und Dad wissen davon? Der einzige, dem ich es jemals erzählt habe, ist Harry. Aber deshalb musst du doch nicht abhauen. Wir rufen jetzt gemeinsam zu Hause an und erklären Mum und Dad alles. Und dann fahre ich dich nach Hause. Dann ist alles wieder gut und du kannst morgen ganz normal in die Schule gehen." Sie schüttelte den Kopf. "Da ist noch was", sagte sie und sah mich nicht mehr an. Sie griff in ihre kleine Handtasche, die sie dabei hatte, und holte etwas heraus, um es mir zu geben. "Okay, jetzt ist es nicht mehr so einfach unseren Eltern das zu erklären", stellte ich fest. "Aber wir müssen es tun. Irgendwann werden sie es sowieso merken", sagte ich mir Blick auf den positiven Schwangerschaftstest in meiner Hand. "Ehrlich gesagt, bin ich nur zu dir gekommen, weil ich weiß, dass du mehr Erfahrung hast mit diesem Thema. Ich meine, du warst schon zweimal schwanger. Aber du warst 21 und ich bin 16. Ich weiß gar nicht, ob ich das Kind behalten will. Außerdem habe ich keine Ahnung, wer der Vater ist. Ich kann es ihnen nicht sagen. Die waren immer so stolz auf alle sechs Kinder. Wie oft haben sie anderen Leuten erzählt, dass wir so gut erzogen sind. Dass wir jeden Sonntag in die Kirche gehen. Ich weiß, dass sie sich über ein weiteres Enkelkind freuen würden, aber doch nicht von mir. Ich bin 16. Ich bin von gut erzogen zu den Teeniemüttern gerutscht, die keine Ahnung haben, wer der Vater ist und das Kind ungewollt im Alkoholrausch gezeugt haben. Vergleich mich doch mal mit dir oder Daniel. Ihr seid beide mit euren Partnern verheiratet, habt Kinder, die mit einer Mummy und einem Daddy aufwachsen und ein normales Leben haben. Wenn Jemand Max im Kindergarten fragt, was sein Daddy von Beruf ist, kann er ganz stolz sagen, dass er Polizist ist. James, Marie oder Eliza sagen sagen, dass ihr Daddy ein berühmter Sänger ist und mein Kind? Meine Mummy war damals zu betrunken, um sich den Namen meines Vaters zu merken. Sie war damals aber auch erst 16 Jahre alt. Wie stehe ich denn da? Ich bin von einem Tag auf dem anderen das schwarze Schaf der Familie geworden. Weißt du noch, wie ich in der zweiten Klasse die Hauptfigur im Theaterstück in der Grundschule gespielt habe? Mum hat mir am Abend davor ganz viele Zöpfe geflochten und am nächsten Morgen waren meine Haare so krausig, dass ich wirklich so aussah, wie eine verrückte Hexe. Und alle haben mich gelobt, wie super ich diese Hexe gespielt habe. Mum hat geweint. Sie war so stolz auf mich. Sie war immer so stolz auf alles, was ich gemacht habe, was wir alle gemacht haben. Und Dad auch. Was soll ich denn jetzt machen?" Ich versuchte nochmal gut auf sie einzureden. Ich erzählte ihr, dass unsere Eltern auf später noch stolz auf sie sein würden. Außerdem gingen weder Daniel noch ich mit unseren Familien Sonntags in die Kirche. Das hatten wir nur als Kinder gemacht, bis wir ausgezogen waren. Ich erklärte ihr, dass sie das alles wunderbar meistern würde. "Mum und Dad werden noch einen Grund haben auf dich stolz zu sein. Und zwar, dass du es in deinem jungen Alter wunderbar meistern wirst Mutter zu sein", schloss ich. "Und was sollen wir jetzt machen", fragte sie unsicher. "Ich rufe jetzt zu Hause an und sage ihnen, dass du hier bist und dass du morgen nicht zur Schule gehst. Du schläfst heute hier, dann fahre ich morgen früh mit dir nach Hause. Dann ist niemand anderes in Haus und wir können erstmal in Ruhe mit Mum reden. Dad kommt dann erst später von der Arbeit nach Hause. Mit ihm wird es wahrscheinlich schwieriger zu reden. Aber da musst du jetzt durch. Wir erklären Mum alles und dann sehen wir weiter." Sie nickte und bedankte sich bei mir.Lily schlief im Gästezimmer, half uns aber vorher noch die Kinder ins Bett zu bringen. Normalerweise war sie so unglaublich in unsere Zwillinge vernarrt, aber heute bleib sie lange bei Eliza stehen. Ich konnte verstehen, was sie gerade dachte. Es war aufregend das allererste Mal einen kleinen Menschen in sich zu tragen. Und da war Eliza, die schließlich gerade mal zwei Monate alt war, natürlich das perfekte Beispiel.
Als alle im Bett waren, saß ich mit Harry im Wohnzimmer und erklärte ihm alles, was Lily mir vorhin erzählt hatte. Er willigte ein, am nächsten Tag alleine mit den Kindern zu Hause zu bleiben und ließ mich mit meiner Schwester nach Abingdon fahren. Während der Fahrt sah sie die größte Zeit nur aus dem Fenster. "Glaubst du, ich schaffe das", fragte sie mich irgendwann unsicher. "Natürlich. Du wirst zwar eine junge Mutter sein, aber du wirst dein Kind trotzdem lieben. Und vielleicht denkst du während deiner Schwangerschaft, dass du das Kind gar nicht haben willst, weil du den Vater nicht kennst, aber glaube mir. Wenn du es das allererste Mal im Arm hältst, willst du es niemals wieder loslassen." - "Ich weiß gar nicht, ob ich lieber einen Jungen oder ein Mädchen hätte. Wenn es ein Mädchen wird, heißt sie Chloe mit Zweitnamen. Allein wegen der Situation gestern bin ich dir so unendlich dankbar. Und auch sonst. Patricia Chloe. Ich wollte schon immer meine erste Tochter Patricia nennen. Allerdings kommt das jetzt früher als gedacht. Und wenn es ein Junge wird, heißt er entweder Ben oder Philip oder Oliver. Da muss ich mich noch entscheiden." Auf einmal war sie richtig gut gelaunt und laberte die restliche halbe Stunde der Fahrt die ganze Zeit von Namen. Ich hielt mich zurück und konzentrierte mich eher auf die Straße. Aber als wir in die Straße einbogen, in der sich unser Zeil befand, schluckte sie einmal und war still. Ich wusste, dass sie Angst hatte. "Du hast es uns an Weihnachten und während eines Konzertes gesagt. Bei Daniel war es das erste Mal Silvester und bei Laura der Tag an dem unsere Großeltern gestorben sind", sagte sie leise, als wir vor dem Haus hielten. "Und ich mache es an einem langweiligen Montag Morgen, während alle entweder bei der Arbeit oder in der Schule sind."
Mum empfing mich freundlich, allerdings Lily eher etwas kritisch. Sie war sauer, das konnte man ihr schon ansehen. Das war definitiv kein guter Start für das Gespräch. Lily ging erstmal hoch in ihr Zimmer und ich redete allein mit Mum. "Sie kam gestern zu mir um mit mir zu reden. Es ist etwas ganz besonderes, worüber sie mit euch eigentlich gar nicht sprechen wollte. Sie hat fast den ganzen Nachmittag geweint, also bitte Schimpf nicht mit ihr. Da ist etwas, dass sie dir wirklich erzählen muss." Mum nickte verständnisvoll. "Sie hat einen Freund, oder", fragte sie ruhig. "Aber darüber hätte sie doch mit uns sprechen können. Sie hätte nicht bis nach London fahren müssen." - "Mum, sie hat keinen Freund. Es ist etwas anderes.""Was erwartest du jetzt von mir", fragte Mum mit einem seltsamen Unterton, als Lily ihr die gesamte Geschichte gebeichtet hatte. "Dass du von deinem Stuhl aufspringst, dass du mich hoch in mein Zimmer schickst, dass ich die größte Standpauke meines Lebens bekomme und das du unglaublich enttäuscht von mir bist", antwortete meine Schwester traurig. "Das bin ich auch", erwiderte Mum. "Ich bin wirklich enttäuscht. Darüber, dass du uns nicht vertraust, dass du uns anlügst, dass du dich mit 16 besäufst und mit jemandem in die Kiste steigst, ohne dich danach zu erinnern, wer es war." Mum wurde zwar nicht laut, aber genau das machte es glaube ich noch schlimmer. Lily senkte den Kopf und ich wusste, dass sie wieder gegen die Tränen kämpfte. Aber das hatte sie sich selbst eingebrockt. "Wenn man es rechnet, sollte das Baby so ungefähr Anfang November auf die Welt kommen", sagte Mum. "Das heißt, du kannst im Sommer schön deine Schule zu Ende bringen und dir dann einen Job suchen, wo du wenigstens etwas Geld verdienst. Dann kannst du froh sein, dass deine Geschwister bereits Kinder haben und dir sicherlich ein paar Klamotten abgeben." Mit diesen Worten sah sie mich an. "Du kannst drei Babybetten und zwei Wickelkomoden haben", sagte ich. "Wir kaufen das neu, wenn wir umziehen. Geben wir dir gerne." Mum lächelte zufrieden. "Hey, wir schaffen das", versuchte sie Lily etwas aufzumuntern. "Aber etwas Strafe muss sein. Also gehst du morgen früh zu eurem Stufenleiter, oder wie ihr den nennt, und dann kannst du ihm das erklären. Ich bin dabei, sage aber nichts. Und du musst es natürlich noch deinem Vater erzählen und deinen anderen Geschwistern und sowieso dem Rest der Welt." Ich sah sie mitleidig an. Normalerweise wirkte sie immer schon so erwachsen, aber auf einmal war sie wieder ganz klein.
Die ganze Sache Dad zu erklären, war deutlich schwieriger. Er blieb nicht ruhig, so wie Mum, sondern schimpfte laut mit Lily, aber schlussendlich konnte niemand mehr etwas an der Sache ändern, dass Lilly Isabella Wells im Alter von 16 Jahren schwanger geworden war.
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Pregnant with Harry Styles' Baby
FanficChloe ist gerade mal 21 als sie im Urlaub erfährt, dass sie von Harry Styles schwanger ist. Schon bald beginnt eine aufregende Zeit für die beiden, in der sie gegen die steigende Menge der Paparazzi und gegen den Hate der Fans gegenüber Chloe ankämp...