Versöhnung, Spaziergang und Taufe (18)

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Allein machte ich mir am nächsten Morgen ein Toast, als ich nach etwa drei Stunden Schlaf wieder aufwachte. Marie und James schliefen noch, also lies ich sie schlafen. Wie sehr hoffte ich gerade, dass Harry jetzt im Türrahmen auftauchen würde und sagt: "Das war nur ein Spaß, die Nummer habe ich mir ausgedacht und du bist tatsächlich drauf reingefallen." Aber es kam kein Harry. Und es klingelte auch nicht an der Tür. Und es kam generell niemand, mit dem ich mich unterhalten konnte. Also ging ich ins Internet und googelte "Harry Styles". Ganz oben stand "Harry Styles bei seinem Bandkollegen Louis Tomlinson. Läuft zwischen den beiden doch etwas?" Immer die Reporter mit ihrem Larry-Zeug. Aber wenigstens wusste ich jetzt, wo Harry war. Also schnappte ich mir die Maxicosis, legte meine Kinder so darein, dass sie weiterschliefen und fuhr mit ihnen bis zu Louis, wo ich mich erst durch die Klingel an der Einfahrt bemerkbar machen musste. "Wer ist da", hörte ich Louis' Stimme aus der Freisprechanlage und fast zeitgleich bewegte sich die Überwachungskamera in meine Richtung. "Hier ist Chloe, kann zu Harry?" Nach einem kurzen Moment öffnete sich das Tor und ich konnte auf den Hof fahren. Ich hatte es viel zu eilig um auf die richtigen Parkplätze zu fahren und parkte einfach direkt vor der Haustür. Louis stand im Türrahmen und kam raus, um mir mit den beiden Maxicosis zu helfen. Ich begrüßte ihn und er nahm mir auch den zweiten Maxicosi ab, als wir ins Haus gingen und Harry im Wohnzimmer stehen sahen. "Ich lass euch dann mal alleine", sagte Louis und ging gemeinsam mit meinen Babys in die Küche. "Hi", sagte ich leise, als ich das Wohnzimmer betrat. "Hast du dich abgeregt", fragte Harry, ohne mich zu begrüßen. Ich nickte. "Ich hab fast die ganze Nacht wachgelegen und über dich nachgedacht. Mir ist aufgefallen, wie idiotisch ich war und wie kindlich ich wegen einer Telefonnummer ausgeflippt bin. Das einzige, was ich von dir wissen möchte, ist die Wahrheit. Woher hast du diesen Zettel?" Ich war ganz ruhig geblieben und hatte weder angefangen zu schreien, noch hatte ich geweint oder irgendwas zerstört. Harry kratzte sich am Kopf. "Ich kann es dir nicht sagen. Ich kenne keine Francesca und ich habe definitiv keine Affäre. Das ist die Wahrheit, Chloe, und du musst mir das glauben. Wahrscheinlich hat ein Fan mir diesen Zettel zugesteckt. Ich kann es mir nicht anders erklären. Wir können die Nummer ja mal anrufen und schauen, wer ran geht." Und so machten wir es auch. Als sich dann am anderen Ende der Leitung eine Frauenstimme meldete und folgenden Text aufsagte: "Hallo, willkommen im Kundenservice des Mobilfunkanbieters Cheap-Net. Mein Name ist Veronica Edwards. Was ist ihre Frage?" wussten wir, dass wir von irgendjemandem verarscht worden waren. Mir fiel ein riesiger Stein vom Herzen und ich konnte nicht anders als Harry zu küssen, als hätten wir uns wochenlang nicht gesehen.

Wieder versöhnt trafen wir etwas später wieder zu Hause ein, wo natürlich alles wieder voller Paparazzi war. "Jetzt mit den Kindern wäre eine Garage praktisch", sagte ich, bevor ich meinen Schal auszog und über Maries Maxicosi legte, um die Sicht auf die Kinder nicht freizugeben. Harry legte seine Jacke kurz über James und wir beeilten uns ins Haus zu kommen. Berühmtheit hatte Vor- und Nachteile. Ein Nachteil war natürlich die nicht vorhandene Privatsphäre. Wir konnten mit unseren Kindern nicht einfach mal normal spazieren gehen, weil wir die ganze Zeit fotografiert werden würden und Harry und ich keine Bilder, die wir nicht selbst ausgesucht hatten, ins Internet gelangten. Ein Vorteil war natürlich, dass wir sehr viel Geld hatten und somit unseren Kindern alles ermöglichen konnten, wenn sie älter waren.

"Wollen wir eigentlich noch mehr Kinder", fragte ich Harry am Morgen des 1. Novembers, als wir mit den Kindern einen Spaziergang durch den nahegelegenen Wald machten. Wir hatten herausgefunden, dass man hier meistens ungestört war. "Das liegt natürlich auch an dir, aber ich hätte am liebsten eine ganze Armee von Kindern", antwortete und ich lachte. "Ich hätte auch gerne noch mindestens ein Kind. Ich selbst bin schließlich mit fünf Geschwistern aufgewachsen. Das soll jetzt nicht heißen, dass wir auch so viele Kinder bekommen müssen, aber es war schon schön." - "Ich finde vier Kinder schön." - "Vielleicht lassen wir es einfach auf uns zukommen. Ich würde auf jeden Fall noch warten, denn wir haben mit James und Marie alle Hände voll zu tun. Ich würde mindestens warten, bis sie ein Jahr alt sind." Wir unterhielten uns noch eine Weile über Kinder, bis ich irgendwann das Thema auf One Direction lenkte: "Bald ist eure Pause schon wieder vorbei und dann bist du wieder in der ganzen Welt unterwegs. Wie hattet ihr euer Comeback nochmal geplant?" - "Also", fing er an. "Zuerst veröffentlichen wir ohne Vorwarnung das neue Album. Und dann gehen wir ab Mai auf Tour. Aber die erste Woche sind wir noch in London, also kann ich abends zu Hause bei euch schlafen. Nach London geht es glaub ich nach Irland, oder USA, ich weiß es nicht mehr genau. Aber ich wollte dich noch was fragen: Würdest du bei dem allerersten Konzert am Ende mit auf die Bühne kommen und gemeinsam mit mir unser Lied singen? Das würde mir wirklich viel bedeuten." Nachdem ich Harry zugesagt hatte, genossen wir unseren ersten richtigen Spaziergang ohne Security hinter uns. Vorgestern war der Prozess gegen den Mann gewesen, der unsere Kinder entführen wollte. Er saß jetzt erstmal ein paar Jahre hinter Gitter.

"Es ist fast ein Jahr her, dass du schwanger geworden bist", stellte Harry fest, als wir wieder zu Hause waren. Mit einem Lächeln erinnerte ich mich an den Moment, als der Arzt uns gesagt hatte, dass wir wahrscheinlich einen Mini-Styles erwarten. Und aus dem einen Mini-Styles wurden dann zwei. "Krass wie schnell die Zeit vergeht", sagte Harry. "Bald ist schon wieder Weihnachten. Feiern wir zu Hause oder wieder bei deinen Eltern?" Bei dem Stichwort Eltern verschluckte ich mich fast an dem Wasser, das ich gerade getrunken hatte. "Alles okay", fragte Harry besorgt und ich antwortete: "Ja, aber weißt du, was wir total vergessen haben? Wir müssen unsere Taufkleider noch von unseren Eltern abholen. In fünf Tagen ist die Taufe und wir haben noch nichts vorbereitet. Wie konnten wir sowas vergessen?"

Aber Gott sei dank regelten Harry und ich alles noch bevor der Sonntag gekommen war.
Unsere Familien waren alle schon da, als Harry und ich mit den Kindern an der Kirche ankamen. Wir stiegen aus dem Auto, ich in schickem Kleid und Harry in Anzug. Er trug James auf dem Arm, der sein Taufkleid anhatte und ich trug Marie in meinem Taufkleid. Wir posierten als Familie vor den Fotografen, die wir extra angeheuert hatten, damit sie nur da standen, wo wir sie auch stehen haben wollten. Als sie unserer Meinung nach genug Bilder hatten, gingen wir in die Kirche rein und ich setzt mich zwischen Harry und meine Mutter. Als ich mich umdrehte, sah ich Max, meinen kleinen Neffen, der durch den Gang zwischen den Bankreihen angelaufen kam. Ich gab Marie meiner Mum und kniete mich so hin, dass ich auf Augenhöhe mit Max war. "Kannst du schon laufen", fragte ich ihn, als er bei mir war und er nickte zuckersüß. Wenn ich mir überlegte, dass meine Kinder in einem Jahr durch unseren Garten toben würden, wurde mir ganz warm ums Herz. Selbst Max' Entwicklung mitzubekommen war etwas ganz besonderes, obwohl wir uns relativ selten sahen, aber mit meinen eigenen Kindern war das sicherlich noch mal was ganz anderes. Ich hatte allerdings keine Zeit mehr, um weiterhin über die Entwicklung von Kindern nachzudenken, denn der Pastor wollte langsam mal mit der Messe anfangen.

Als es ungefähr eine Stunde später vorbei war, hatten James und Marie offiziell ihre Paten. Niall, Daniel und Abbie waren die Paten von James und Louis, Gemma und Mona die von Marie. Vor allem Louis konnte man ansehen, wie stolz er war, die Tochter seines besten Freundes seine Patin nennen zu können.
Für alle Gäste (Paten & Familie) hatten wir Plätze in einem schönen Restaurant reserviert, wo wir später aßen und uns danach noch bis in die Abendstunden unterhielten, bevor alle wieder nach Hause mussten.

Pregnant with Harry Styles' Baby  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt