The letter

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"Was ist das?", fragte Harry und griff nach einem Brief, der auf meinem Couchtisch lag. "Von wem ist der?" Ich betrachtete den Brief und mir fiel es wieder ein. Liv. Hastig riss ich den Brief aus seiner Hand. "Jetzt interessiert es mich noch mehr." Ich seufzte. "Nur von einer alten Bekannten", log ich und hielt ihn immer noch fest in meinen Händen. "Alten Bekannten? Verheimlichst du mir etwas?" Ich schüttelte den Kopf. "Warum sollte ich?" Harry zuckte mit den Schultern und erhob sich von der Couch. "Bist du vielleicht schwanger?" Meine Augen weiteten sich. "Warum zur Hölle denkst du das?" Harry kam manchmal echt auf schräge Vermutungen. "Erinnerst du dich noch, als ich dich von der Arbeit abgeholt habe? Du hast im Auto angefangen zu weinen, von wegen du bist fett, hässlich und so weiter. Sind das nicht Stimmungsschwankungen?!" Ich seufzte und schüttelte meinen Kopf. "Ich bin nicht schwanger", beruhigte ich ihn. "Versprichst du es?" Ich nickte. "Versteh mich nicht falsch aber Vater? Für das bin ich noch zu jung und du genauso für Mutter." Harry ist manchmal einfach so ein Idiot. "Muss ich mir keine Sorgen machen?" Ich schüttelte mit einem falschen Lächeln den Kopf. "Gut." Zum Glück ließ mich Harry den restlichen Tag mit dem Brief in Frieden.

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Gemütlich sassen wir auf der Couch in meinem Wohnzimmer und sahen uns eine Dokumentation an, denn es lief wie fast immer nichts im Fernseher. "Das wusste ich gar nicht." Sagte Harry erstaunt und sah gespannt auf den Bildschirm. "Wusstest du das?", fragend sah er mich an, woraufhin ich den Kopf schüttelte. Ich hatte eigentlich gar nicht aufgepasst und ich wusste wirklich nicht warum Harry gerade so fasziniert war. "So was sollte man in der Schule lernen", murmelte er und sah gebannt auf den Mann, auf dem Bildschirm der über diese interessante Sache sprach, von der ich keinen blassen Schimmer hatte. "Harry ich geh ins Bett. Du kannst gerne noch weiterschauen aber schalte ihn einfach danach aus und zieh dir gefälligst ein Shirt an, wenn du ins Bett kommst." Harry nickte grinsend und drückte mir einen kurzen Kuss auf meinen Mund. "Du weisst, dass ich es nicht mache." Ich nickte. "Ein Versuch war es aber wert", lachte ich und erhob mich von der Couch. "Du kannst froh sein, dass ich meine Hose anbehalte. Ach und Schätzchen? Ist die Tür schon verriegelt?" Müde nickte ich und steuerte auf mein Schlafzimmer zu.

Verwirrt sah ich auf mein Bett, als ich das Zimmer betrat. Ein kleiner Umschlag lag darauf. Ohne zu zögern griff ich nach dem Umschlag und setzte mich damit aufs Bett. Unvorsichtig riss ich ihn auf und zog das kleine Stückchen Papier hinaus.


Dein Bett ist ziemlich bequem Tony. Nicht mehr lange und wir werden uns wieder sehen, dieses Mal wirst du mir nicht davonkommen. Weißt du kleine Tony, du hast in mir die Jagdlust geweckt und weißt du was der Brüller ist, du hast Liv wirklich vertraut , wie alle von euch. Wie geht es denn Niall? Hat er sich erholt von der Abfuhr? Ich muss schon sagen, wegen dir sind meine besten Freunde zu richtigen Weicheier geworden. Soll ich dir einmal eine Geschichte erzählen, wie Harry früher war? Harry hatte jeden Abend eine neue am Start, die er durchgenommen hatte und dann fallen gelassen hatte. Ich wusste echt nicht, was ihn damals daran gehindert hatte, diese Frau zu vergewaltigen. Er hätte dich mit Leichtigkeit umbringen können, doch er hat es nicht getan. Warum auch immer. Das tut es jetzt auch nicht zur Sache auf jeden Fall bis bald, Kleines.

Geschockt sah ich von dem Stücken Papier hoch. Wie konnte dieses Arschloch überhaupt hier reinkommen. „Was ist das?", fragte Harry, den ich bis jetzt noch nicht einmal bemerkt hatte und entnahm mir das Papierstück aus der Hand. Langsam sah ich zu wie sich seine Stirn runzelte und sein Gesichtsausdruck sich schlagartig veränderte. „Der andere Brief war nicht von einer alten Bekannten oder?" Ich nickte und senkte meinen Kopf. Ich hatte ihn angelogen. „Von wem?" Harry setzte sich neben mich aufs Bett und zerriss den Brief in kleine Stückchen. „Liv", gab ich kleinlaut von mir. „Ich wusste dieser dummen Kuh kann man nicht trauen!", knurrte er wütend. „Warum hast du mir nichts gesagt?" Das war eine gute Frage. Warum hatte ich ihm nichts gesagt? Wollte ich nicht, dass er sich Sorgen macht oder dass wir wieder flüchten müssen.  Verdammt warum habe ich ihm nichts gesagt?! „Ich weiss es nicht. Es tut mir Leid", sagte ich schuldbewusst und wich seinem Blick aus. „Pack deine Sachen. Ich möchte nicht das du noch eine Sekunde länger in dieser Wohnung bleibst. Du kommst zu mir!", beschloss er. Ob das was bringen würde? Da war ich mir nicht sicher. Überhaupt nicht.



Troublemaker 2Where stories live. Discover now