FelixSie sagen mir ich solle aufhören. Ich solle aufhören, in der Vergangenheit zu leben. Doch was ist wenn ich die Vergangenheit so sehr vermisse, dass ich nicht in der Gegenwart leben möchte? Alles was ich sehe, mache, trinke, esse oder denke, erinnert mich an sie. An ihr Lachen, ihr breites Lächeln, ihre langen, schwarzen Haare oder an ihr Lippenpiercing. Alles erinnert mich an ihr lautes Lachen oder wie sie immer genervt die Augen rollte. Wenn Leute mir sagen, wie sehr sie sie doch vermissen, bin ich kurz davor auszurasten. Niemand kannte sie. Niemand wird sie so kennen, wie wir es tuen. Niemand wird sie so kennen, wie ich es tue.
Ich rannte ihr hinterher. Ich wusste nicht warum, jedoch verspürte ich das starke verlangen sie zu trösten. Ich hörte wie sie mit ihren Freundinnen sprach, weshalb ich mich hinter der Ecke versteckte. Ich sah wie sie sich an die Spinde lehnte und mit dem Rücken runter rutschte. "Autmn", sprach das blonde Mädchen, "du weißt wie sie sind. Du solltest nicht weinen, sie sind es nicht Wert. Das sagst du doch immer zu und, also hör auf dich selbst und wein nicht mehr!" "Jane, das ist was anderes. Sie hassen mich", nuschelte sie. Es war schwer sie zu verstehen, da sie ununterbrochen weinte. "Autumn, sie kennen dich doch kaum", sprach die mit den braunen Augen. "Tyler, das ist es ja. Sie kennen mich kaum und hassen mich." Jade und Tyler sahen sich verzweifelt an.
"Möchtest du auch?", fragt Dylan und hält mir eine Tüte Chips hin. Ich schüttele sofort meinen Kopf. "Felix, ich weiß dass das alles schwer für dich ist, jedoch hätte sie nie gewollt dass du hungerst oder dich wegen ihr quälst", sagt er verzweifelt. Ich schüttele den Kopf. "Dylan, wir wissen nicht was sie gewollt hätte. Sie ist weg." Nachdem ich ihm die Worte an den Kopf geworfen habe, stehe ich auf und gehe in mein Zimmer. "Felix? Willst du mit um zum Rummel?", fragt Sean. "Warum? Um verliebte Paare zu sehen? Nein, danke." Ich sehe die Verzweifelung in seinen Augen, jedoch interessiert mich das nicht wirklich. Ich betrete mein Zimmer und rutsche mit dem Rücken die Tür runter. Ich lege den Kopf in den Nacken und schließe für paar Sekunden meine Augen, um Kraft zu sammeln. Ich würde alles geben um dieses Lächeln ein weiteres mal zu sehen. Früher konnte sie nicht richtig lächeln. Sie lächelte immer kühl. So wie beim ersten mal.
Erneut saßen wir in der Cafeteria. Dylan, Devin, Jaden, Sean und ich aßen grade zusammen, als Autumn rein kam. In der Cafeteria herrschte Stille. Sie nahm sich ihr Tablett und drehte sich nach einigen Minuten um. Sofort aßen alle weiter und keiner traute sich aufzublicken. Sie lief mit ihrem Tablett an uns vorbei, bis sie bei ihren Freundinnen ankam und sich setzte. Sie schaute kurz durch den Raum und plötzlich trafen unsere Blicke aufeinander. Ihr Blick war gefühlslos und kalt. Ich zog meinen Mund zu einem Lächeln und merkte wie sie mich verwirrt anschaute. Nachdem sie merkte, dass ich es ernst meinte, lächelte sie leicht zurück. Danach widmete sie sich auch ihrem Essen. Sie hat mich angelächelt. Ich erinnere mich, wie glücklich ich damals war. Ich musterte sie die ganze Zeit über. "Felix? Hör auf zu starren", sagte Jaden und grinste dabei. "Ich starre doch gar nicht." Ich schaute wieder zu ihr rüber und sah wie sie aufstand. "Müssen wir nicht in den Chemieunterricht?", fragte ich. Die Jungs nickten und packten ihre Sachen zusammen, ehe wir zu unserem Kurs liefen. Mich machte es glücklich, dass Autumn vor uns lief. "Habt ihr die Hausaufgaben in Chemie gemacht?", fragte Tyler. Autumn nickte und hielt ihr einen Ordner hin. "Du bist meine Rettung", sagte Tyler glücklich und blätterte durch den Ordner. Jawohl! Wir haben zusammen Chemie! Wir betraten kurz nach Ihnen den Chemieraum. Tyler und Jade setzten sich in die zweite Reihe, jedoch setzte sich Autumn in die vierte und letzte Reihe. Schnell ergriff ich meine Chance und setzte mich neben sie. Sie holte ihren Sachen raus und legte alles auf den Tisch. "Hey", sagte ich und lächelte sie an. Sie blickte auf und schenkte mir kurz ein kaltes Lächeln. "Hey", sagte sie kühl und schaute wieder auf Ihre Unterlagen. Sie spielte mit einem Kugelschreiber und sah hinab zum Blatt. "Ich bin Felix." "Ich bin Autumn." Sie sprach, ohne eine einziges Mal auf zusehen. Sie zeigte nicht einmal Interesse. Durch ihr Tagebuch wusste ich dass sie nur unsicher war. "Ich weiß", sagte ich. Sie starrte auf und sah mich mit einem undefinierbaren Blick an. "Freut mich, hast bestimmt einen tollen Eindruck von mir", sagte sie mit einem kühlen Lächeln und starrte wieder auf ihr Blatt. "Ja, ich mag dich", rutschte es mir raus. Neben mir hörte ich ein klatschen. Ich sah nach rechts und sah wie Jaden sich gegen die Stirn klatschte. "Was machst du da?", fragte ich ihn auf deutsch. "Sowas sagt man doch nicht direkt!", sagte er, ebenfalls auf deutsch. Ich sah ihn nur an und zuckte mit den Schultern. Ich wendete mich wieder Autumn zu, welche nun in ein kleines Buch schrieb. "Was schreibst du da?", fragte ich und versuchte einen Blick zu erhaschen. Sie klappte das Buch sofort zu und sah mich genervt an"Dich geht nicht alles etwas an! Setz dich einfach um!", sprach sie genervt. "Warum sollte ich? Ich mag es hier", sagte ich grinsend. So gut wie jeder Platz war besetzt, sie hatte keine andere Wahl. Seufzend packte sie ihre Sachen zusammen und ging zu einem Typen. Sie wechselten paar Wörter, welche ich nicht verstand, jedoch saß nach kurzem ein Junge neben mir und sie saß auf seinem Platz. Ich hätte gerne versucht mit ihr zu reden, jedoch saß ich in der vierten Reihe und sie nun in der zweiten. Ich wollte grade aufstehen und Devin, welcher neben ihr saß, fragen ob er tauschen möchte, jedoch kam die Lehrerin rein. Eine schlanke, junge Dame namens Mrs Hudson unterrichtete uns Chemie. Jedesmal wenn ich aufschaute, sah ich direkt zu ihr und starrte auf ihr schwarzes, langes Haar.
Sie lächelte damals so kühl, weil sie Angst hatte. Sie war sich unsicher. Emily erzählte mir etwas später dass viele schon Wetten abgeschlossen hatten. Zum Beispiel ob man sich traut mit ihr zu reden. Als ob sie ein Monstrum gewesen wäre. "Felix? Willst du mit raus?", fragt mich Sean etwas später. Ich schüttele den Kopf. "Wir würden uns aber sehr freuen", sagt Sean. "Ich bleibe lieber zuhause", sag ich kühl. "Wie du meinst", antwortet Sean und geht mit einem verzweifelten Blick raus. Die Jungs sind schon lange am verzweifeln. Sie sind sich unsicher, versuchen dies jedoch nicht mir gegenüber zu zeigen. Sie haben das Gefühl ich wende mich von Ihnen ab. Das mache ich auch.
Seit jenem Tage schotte ich mich von allen ab.
Seit jener Nachricht versuche ich allen aus dem Weg zu gehen. Weswegen alle verzweifeln. Alle verzweifeln an mir. Natürlich fühle ich mich schlecht, jedoch kann ich nichts an meinen Gefühlen ändern. Ich kann nichts ändern. Genau das lässt mich schlecht fühlen. Besser gesagt, noch schlechter.
DU LIEST GERADE
Really bad? | #Wattys2016 #JustWriteIt
Teen FictionDer erste Eindruck ist nicht immer der wahre. Er sagt nicht wirklich aus, wer die Person ist. Was die Person prägt oder wie sie wirklich ist, jedoch haben alle über sie geurteilt. Alle haben sich vor ihr gefürchtet, was sie nur verletzte. Sie schmer...