Blood Feud (mxb)

-II

Das Rudel hat sich kurz nach Sonnenuntergang in einem Halbkreis vor unserem Anführer versammelt, nur Kristen ist es gestattet, direkt neben ihm zu sitzen.
"Wir sind nun schon seid fünf Wochen hier und werden auch wie geplant in nächster Zeit weiterziehen. Jedoch erschwert uns das Wetter diesen Beschluss, denn morgen wird uns ein starkes Gewitter heimsuchen. Mein Beta ist trotzdem dafür morgen schon abzureisen und uns von ein wenig Regen nicht von unserer Planung abhalten zu lassen. Ich würde es bevorzugen das Unwetter abzuwarten." Sein Blick schweift über uns und bleibt kurz an mir haften.
"Was denkt ihr?" Getuschel entsteht, bevor sich einzelne Stimmen erheben.

"Lasst uns morgen abreisen, wir waren auch schon bei anderem Wetter unterwegs!"
"Was ist, wenn eines der Jungen krank wird?"
"Morgen, ich will nicht das Risiko eingehen nur aus Bequemlichkeit überfallen zu werden!" Ich drehe mich zu Luna, eine sehr explosive Wölfin, die mich nun giftig mustert.
"Wir haben uns kaum unauffälliger verhalten, ein paar Tage mehr werden niemandem schaden", werfe ich meine Meinung ein und Stille legt sich über diese Versammlung.

Wenige schließen sich meiner Meinung an, doch die meisten liefern mir Gegenwind. Schlussendlich hebt unser Alpha den Arm und bringt damit alle zum Schweigen.
"Wir werden übermorgen abreisen, in der Hoffnung, dass sich das Wetter bis dahin ein wenig beruhigt hat.", legt er fest und Kristens Blick schießt zu mir. 

Sobald sich die Versammlung aufgelöst hat und ich wieder in meinem Zimmer bin, platzt Kristen herein.
"Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du meine Meinung vertrittst, oder deine Klappe hältst?!", fährt sie mich wütend an und kommt bedrohlich auf mich zu.
"Ich habe nunmal eine Meinung. Und ich werde nicht schweigen, nur um dein Ansehen nicht zu gefährden", gifte ich sie an.

Eine harte Ohrfeige trifft mich und ein drohender Schlag in die Magengrube.
"Merk es dir endlich!" Damit verlässt sie nun mein Zimmer und ich lasse mich keuchend auf mein Bett fallen.

Am nächsten Tag werde ich durch Unruhe auf dem Versammlungsplatz aus meinen süßen Träumen gerissen. Ich schiebe träge den Vorgang beiseite und erblicke das Chaos unten. Kreuz und quer rennen die Rudelmitglieder durch die Gegend, teilweise mit ihren Welpen im Maul. Schnell eile ich nach unten und lasse meinen Wolf übernehmen.

Unser Alpha kommt auf mich zu und ich verbeuge mich kurz.
Suche nach den Zurückgebliebenen! Wir flüchten Richtung Westen!
Er wendet sich ab und eilt auf einen Teil des Rudels zu und führt sie wie erwähnt Richtung Westen.

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Erschöpft lassen wir uns zwei Tage nach diesem Überfall einiger Vampire in einer kleinen Höhle nieder und fangen an unser Lager zu errichten.

Doch der Friede währt nicht lange, denn Kristen zerrt mich bald darauf an meinem Arm hinter sich her.
"Nur weil du deine vermessene Meinung geäußert hast, wurden einige von uns verletzt! Sei froh, dass keiner deinetwegen sterben musste!", macht sie mich runter.
"Luna hat fast ihr Bein verloren und sie entbindet bald!", echauffiert sie sich weiter.

Sie zerrt mich in einen abgelegenen Teil der Höhle und schubst mich in einen kleinen Raum. Ihre Tasche fällt bedeutungsvoll zu Boden und schnell hat sie ihr liebstes Werkzeug herausgeholt.
"Dreh dich um!", zickt sie mich an und ich beuge mich ihr resigniert.