Ein lautes Jaulen reißt uns fünf aus unserem Gekabbel in der Welpenstube und die Kleinen pressen sich sofort ängstlich an mich. Misstrauisch verwandle ich mich und schiebe sie sanft von mir, sodass sie ein zitterndes, buntes Häufchen bilden und sich gemeinsam in eine Ecke drängen.
Vorsichtig schleiche ich nach draußen und sofort schlägt mir der gehasste Gestank entgegen. Um nicht entdeckt zu werden, ziehe ich mich wieder zurück, die Kleinen kommen natürlich sofort erleichtert auf mich zugestürmt.
Flach presse ich mich auf den Boden und knurre die vier leise an, um sie zur Eile zu zwingen. Mit ihnen auf meinem Rücken kann ich nicht davonsprinten, sondern schleiche mich leise zum Rand des Lagers und bete dafür, nicht entdeckt zu werden. Verstörende Geräusche dringen zu uns vor und die Welpen krallen sich ängstlich und schmerzhaft an mir fest.
Endlich erreiche ich nun den kleinen Gang, der direkt am Wall des Lagers entlang führt und ein wenig Anspannung fällt von mir ab. Gut vor den Blicken unserer Feinde geschützt, kommen wir dem Ausgang immer näher, bis ein dumpfes Geräusch mich erstarren lässt. Ich presse mich auf den Boden - ein Instinkt bei meiner dunklen Fellfärbung - und sehe mich vorsichtig um.
Schnell rapple ich mich auf, als das weiße Junge auf mich zugetaumelt kommt und packe es mit meinen Zähnen im Nacken. Es konnte sich nicht mehr in meinem Fell halten und ist hart auf dem Boden aufgekommen. Immer weiter bahne ich mir meinen Weg, achte akribisch genau darauf, wohin ich meine Pfoten setze und endlich kommt der Ausgang in Sicht. Ich verschnellere meine Schritte und biege sofort scharf rechts ab, als ich aus der Deckung auftauche. Zwei Wölfinnen rennen plötzlich auf mich zu und schnappen sich ihre Jungen von meinem Rücken. Mit einem aggressiven Knurren, das an mich gerichtet ist, lassen sie mich mit den restlichen zwei Jungen allein.
Angespannt wie eine Bogensehne und mit schmerzendem Rücken schleiche ich weiter. Ein lautes Knacken lässt mich zusammen zucken und eines der Jungen fängt panisch an zu winseln. Nicht fähig einen Ton von mir zu geben, da ich den weißen Welpen mit meinen Zähnen halten muss, warte ich kurz, doch es regt sich nichts. Vielmehr herrscht eine gespenstische Stille. Endlich kommt Emilia, eine weiße Wölfin auf mich zu und ich lasse ihr Junges vorsichtig vor ihr nieder. Hilfsbereit pflückt sie den braunen Welpen von meinem Rücken, der sich unbeirrt in meinem Fell festklammert und setzt ihn vor mir ab. Schnell schnappt sie sich ihren Heranzögling und ich mir den letzten zurückgebliebenen Welpen und wir sprinten los.
Doch hinter uns höre ich Schritte - wir wurden bemerkt. So schnell unsere Pfoten uns tragen, nähern wir uns den anderen, denn mit den Fellknäulen haben wir zwei keine Chance gegen unseren Verfolger.
Plötzlich werde ich auf den Boden gepresst, die Luft weicht stoßartig aus meinen Lungen und ich lasse den Welpen schnell los. Mit panisch geweiteten Augen und eingezogenem Schwanz steht er vor mir und starrt das Wesen über mir an, leise fängt er an zu knurren. Mit meiner Nase schiebe ich ihn konsequent in Emilias Richtung und knurre ihn bedrohlich an, sodass er völlig geängstigt vor mir zurückweicht. Mir wird die Luft genommen, indem sich eine starke Hand um meine Kehle schließt und unerbittlich zudrückt. Endlich flüchtet das Junge in Richtung der anderen und eine große Last fällt von mir.
Verzweifelt versuche ich nun mich zu wehren, aber meine Position ist aussichtslos. Ich liege auf dem Bauch, der Vampir presst mich gegen den Boden und mein Kiefer bekommt nichts von ihm zu greifen.
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Blood Feud (mxb)
Hombres LoboEin junger Wolf findet sich nach einem Überfall auf sein Rudel in einem unbekannten Raum wieder. Schnell wird ihm bewusst gemacht, was der Grund seines Aufenthaltes ist - er soll Informationen über sein Rudel preisgeben, sonst wird er gefoltert. Doc...