"Leif...", beginnt er, bricht jedoch ab. Seine Hand legt sich so unendlich zart und vorsichtig an meine Wange und dreht mein Gesicht zu sich.
"Hör mir zu, okay?", bittet er mich sanft, seine dunklen Augen bringen mich dazu, in ihnen zu versinken. Der Sonnenuntergang malt Schatten auf seine Gestalt und lässt seine Haut orange leuchten. Mein Blick gleitet verträumt über ihn."Der Grund, warum ich es dir nicht gleich sagen wi...- wollte ist, dass ich dich nicht beeinflussen möchte. Du bist schwer zu verstehen, schwer einzuschätzen und ich weiß nicht viel über dich. Ich möchte einen kompletten Neuanfang... am liebsten... mit dir an meiner Seite", versucht er mir seine Worte schonend beizubringen.
"Ich weiß nicht wie du zu mir stehst, oder eher gesagt hoffe ich, dass du mir irgendwie verzeihen kannst, was ich dir angetan habe. Ich war grausam, ich weiß. Hätte jemand herausgefunden, dass ich dich mag, wäre ich tot gewesen und ja, ich weiß auch, dass meine Worte das alles nicht ungeschehen machen." Er legt eine kleine Pause ein, versucht seine Atmung zu beruhigen, nachdem seine ereifernden Worte seine Lippen verlassen haben und ich sehe zu Boden, spiele mit meinen Fingern."Du bist verdammt gut darin alle Gefühle zu verstecken. Das einzige, was ich sagen kann, ist, dass du den Sex genossen hast." Röte überzieht schlagartig meine Wangen. "Du musst dazu nichts sagen, wenn du nicht willst. Lass dir Zeit dabei, es zu überdenken. Ich weiß, dass du das hier für etwas Unnatürliches hältst und möchte, dass du dich durch meine Worte zu nichts verpflichtet fühlst."
Stumm erwidere ich seinen Blick aus großen Augen, kann mich weder rühren noch ein vernünftiges Wort herausbringen und erinnere mich daran, dass nur Shay vor mir sitzt. Kein Grund zur Panik, meine zitternden Hände sind unbegründet, ich brauche keine Angst zu haben. Ich verstehe seine Gedanken dahinter, warum er es mir lieber erst später sagen wollte und wünschte, ich hätte niemals gefragt. Ich habe Angst vor einer unangenehmen Spannung zwischen uns, die mir diese Entscheidung abnehmen würde.
Vorsichtig und immer noch mit rasant schlagendem Herzen rutsche ich an ihn heran, schlinge einen Arm um ihn und drücke ihn nach hinten. Er hat seinen Blick dem Himmel zugewandt, wofür ich ihm wirklich dankbar bin. Als würde ich bei ihm Schutz finden, schmiege ich mich an ihn. Mein Arm um seinen Bauch geschlungen, mein Körper in ganzer Linie an seinen gepresst und mein Gesicht an seinem warmen Hals vergraben. Eine Träne rinnt an meiner Wange entlang und trifft auf seine warme Schulter, er zuckt fast unmerklich zusammen. Ich schlinge meine Beine um ihn, vielleicht weil ich seine Nähe in meiner Schwäche brauche, vielleicht um ihn daran zu hindern morgen verschwunden zu sein, oder einfach nur aus Angst.
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Meine schlimmsten Befürchtungen stellen sich am nächsten Morgen zum Glück als überwiegend unbegründet heraus, denn die Stimmung zwischen uns ist weitgehend wie vorher. Doch trotzdessen, dass er seine Unsicherheit versucht zu überspielen, bemerke ich den Unterschied. Er weiß nicht wie er sich verhalten soll, wie er mit der Situation am besten umgeht.
Den Tag über entfernen wir uns stetig, dringen immer tiefer in den Wald ein und reden währenddessen nicht viel. Ich zerbreche mir den Kopf über die Frage der Fragen - Rudel oder er. Denn dass beides nicht zu vereinen ist, muss ich nicht anzweifeln.
Die gesamte Zeit übernehme ich die Führung, suche uns einen Weg durch die unberührte Natur, denn er strahlt große Unwissenheit dem Wald gegenüber aus. Kein Wunder, er lebte nunmal nicht wie ich darin. Seine Seite entwickelt sich den Umständen entsprechend gut, ich habe ihn morgens erneut ein wenig abgelenkt versorgt, er hat versucht sich von seinen Gedanken nichts anmerken zu lassen.
Gegen Mittag haben wir einen größeren Fluss überquert und haben die Steilvorlage genutzt, die uns die Natur geliefert hat. Kurze Zeit haben wir diskutiert, doch natürlich hat er nicht nachgegeben. Und so zieht er sich die dreckige Hose erneut über. Seine geöffnete, schwarze Jacke verdeckt seine nackte Brust nur halb, was für ein Anblick...
Und so suche ich uns abends erneut einen geeigneten Platz um die Nacht verstreichen zu lassen, begutachte seine Hüfte und schlafe erschöpft an seiner Seite ein.
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Doch diese Nacht schlafe ich nicht so gut wie die vorherige, wache mit gerunzelter Stirn auf und strecke mich verspannt bei Sonnenaufgang. Im Halbschlaf mustere ich den Körper neben mir, bemerke meine gut gelungene Morgenlatte und beschließe dagegen etwas zu unternehmen, meine Bedenken einfach mal für ein paar Minuten über Bord zu schmeißen und meinen Gefühlen zu vertrauen. Doch anstatt leise selbst Hand anzulegen und ihn seelenruhig schlafen zu lassen, habe ich etwas anderes vor. Und das wird mir viel besseer gefallen... Und ihm auch. Ein Grinsen schleicht sich bei dieser Vorstellung auf meine Züge. Oh ja...
Hauchzart streifen meine Fingerspitzen über seine Brust, drängen die Jacke zur Seite und entblößen immer mehr seiner hellen Haut. Noch hat er nichts bemerkt, als ich die wenigen Haare über seinen Bauch verfolge und meine Finger immermal wieder einen kleinen Umweg zur Seite beschreiben lasse.
Mein Blick verschlingt ihn gerade mit Haut und Haaren, als ich ihn so unbekümmert betrachten kann. Meine Lippen streifen über seinen flachen Bauch, vorsichtig schleicht sich meine Zungenspitze in seinen Bauchnabel, es war einfach zu verlockend. Gleichzeitig erkundet meine Hand das Gefühl seiner Rippen, die direkt unter seiner Haut liegen.
"Was machst du da...", nuschelt Shay und dreht sich nun richtig auf den Rücken. Eine Gänsehaut bezieht ihren Platz unter meinen Händen, ich erkunde weiterhin neugierig die sensible Haut rund um seinen Bauchnabel.
"Ich dachte wir wollen weiter." Er scheint recht schnell wach zu werden, verschränkt seine Arme unter seinem Kopf und blinzelt kurz in die aufgehende Sonne, bevor sich sein überraschter Blick auf mich senkt."Wir sind mutterseelenallein mitten im Wald. Ich denke, da können wir über eine kleine Verzögerung hinwegsehen." Mein Blick hebt sich von seiner makellosen Haut zu seinen Augen, in denen sich klar und deutlich seine widersprüchlichen Gefühle spiegeln. Überraschung, Unsicherheit, Verlangen - Zweifel. Meine Hand schleicht sich an seinem Körper entlang und öffnet den Knopf. Sie schiebt sich verrucht unter den Stoff, währenddessen halte ich seinem Blick stand. Beflügelt durch die weiche Erektion in meiner Hand, entferne ich die - meiner Meinung nach eh überflüssige - Jeanshose von seinem Körper.
Wahrscheinlich hat er sich schon die verschiedensten Optionen ausgemalt, doch damit scheint er absolut nicht gerechnet zu haben. Denn dadurch, dass ich schon nackt bin, habe ich mich über ihm positioniert und mich auf ihn sinken lassen. Stück für Stück lasse ich ihn nun in mich vordringen, die Dehnung ist schmerzhaft, doch ich lasse mir die Zeit, die ich brauche. Kreise mit meinem Becken, entspanne meine Muskeln um ihn herum und genieße seine straffe Haut unter meinen Händen.
"W-Was machst du da m-mit mir?" Bewundernd streift sein Blick über meinen Körper, bevor sich unsere Blicke erneut kreuzen. Was findet er bloß an mir?
"Lass mich einfach machen und lass es uns lange genießen." Bei diesen dunklen Worten schließt er seine Augen und lässt seinen Kopf zurücksinken.
"Okay."Minutenlang bin ich damit beschäftigt seine Erektion ohne größere Schmerzen in mich aufzunehmen und er bewegt sich unter mir, versucht irgendwie seine angespannten Muskeln zu lockern. Mein Penis kann es kaum noch erwarten, doch ich zwinge mich zur Ruhe. Schmerzen können mich triggern, das werde ich nicht zulassen.
Als ich dann endlich damit beginne mich auf und ab gleiten zu lassen, stöhnt er rau und kommt mir mit dem Becken entgegen. Ich genieße die Erregung in mir, die aufwühlenden Gefühle, die sie zu Tage fördert und das sichere Wissen, dass es diesmal anders ist. Etwas Besonderes. Von beiden Seiten vollkommen freiwillig, ein stiller Annäherungsversuch von mir.
Und das scheint es auch für ihn zu sein - etwas Besonderes.
Langsam und stetig lasse ich uns immer höher aufschwimmen, immer schwerer wird es für mich ihn nicht einfach hemmungslos zu reiten. Er gibt sich keine Mühe mehr sich zurück zu halten, kommt mir bei jedem Stoß entgegen und schließt nun selbst noch seine Hand um mein bestes Stück. Meine Gefühle für ihn - für einen männlichen Vampir - sprudeln aus mir heraus wie überkochende Milch und reißen mich mit sich, lassen mich alles um uns herum vergessen.
Sein Gesicht verzieht sich extatisch, er hält sich extra für mich zurück und stöhnt meinen Namen. Um meinen zitternden Muskeln irgendwie Halt zu geben, stütze ich mich auf seinem Bauch ab, lasse seine Spitze immer wieder gegen diesen Punkt in mir stoßen. Es tut so verdammt gut!
Shay hat beide Hände um meine Härte geschlossen, gleitet auf und ab und katapultiert uns in unbekannte Welten, lässt seine Anspannung an mir aus. Wir können beide nicht mehr anders und verschmelzen zu einem stöhnenden Durcheinander...
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Blood Feud (mxb)
WerewolfEin junger Wolf findet sich nach einem Überfall auf sein Rudel in einem unbekannten Raum wieder. Schnell wird ihm bewusst gemacht, was der Grund seines Aufenthaltes ist - er soll Informationen über sein Rudel preisgeben, sonst wird er gefoltert. Doc...