Kapitel 8 ∞ Der Denker

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Bald war es endlich so weit. Die Nacht im unbequemen Taxi spürte der 17-jährige bis ins Mark. Das Mädchen hingegen schlief seelenruhig weiter, an ihn gelehnt mit einem kleinen Teddy in der Hand, der einst ihrem jüngeren Bruder gehörte. Im Schlaf wirkte sie wie ein Kind. Ihr ruhiger Atem war das einzige, was es zu hören gab, außer dem leisen heulen des Motors.

Luan war hellwach. Er dachte nach. Doch seltsamerweise nicht an das,  was er vorhatte, sondern ließ alles vorherige Revue passieren. Von dem Augenblick an, an dem alles zerstört war, bis hin zum jetzigen Zeitpunkt, wo er einem wildremden Mädchen durch die Haare strich. Ein lautes Gähnen riss ihn in die Realität zurück. Marigona reckte sich und schaute verschlafen hoch. Dabei schmatze sie unerklärlich und rieb sich wie ein kleines Kind über die Augen. Dazu kam auch noch die passende Frage:"Wie lange müssen wir noch fahren?" Daraufhin antwortete der Taxifahrer:"Nicht mehr lang, Kleines. Noch zirka zwei Stunden."

Müde lehnte sie sich zurück. Das Plüschtier stopfte sie wieder in die Tasche. "Du denkst nach, nicht wahr? Deine Stirn ist in Falten gelegt und deine Nasenflügel sind leicht angehoben. Das tust du immer beim Denken", fragte sie nach und stupste dabei seine Stirn an. Er nickte kurz. "Ja, ich habe über meine Mutter nachgedacht. Ist es grausam von mir, dass ich mir denke, es sei besser für sie, dass sie an ihrer Krankheit gestorben ist, als das hier miterleben zu müssen?" Die frage hatte er eher an sich gestellt, doch Marigona antwortete:"Luan, es ist okay, dass du so denkst. Wenn sie momentan leben würde, dann würde sie in Angst und Sorge Leben. Und so ist es zum Glück nicht. Als was hat sie denn gearbeitet?" Ungeschickt versuchte sie das Thema zu wechseln. "Sie war Krankenschwester. Eine selbstlose Frau, die immer das Wohl der anderen vor ihres stellte." Während er auf ihre Frage antwortete, musterte Marigona ihn genaustens. "Du erinnerst mich an einen Buchcharakter. Das Buch ist uralt und echt komisch geschrieben. Wie damals halt, aber du bist wie die Hauptperson in irgendeiner Art und Weise. Wie Daemon Black. Frag nicht, wie ich drauf komme", gab sie, ihm zu wissen. Überrascht runzelt er die Stirn:"Du liest sowas noch wie Bücher?" Ein Nicken kam ihrerseits. "Meine Mutter war Schriftstellerin, was erwartet man da? Massenhaft Bücher überall. Dadurch, dass sie Schriftstellerin war, hat sie auch Tamara kennengelernt." Kurz schweifte sie in alte Zeiten zurück, kam aber wieder zur Gegenwart. Ein kehliges Brummen gab Luan von sich. Marigona schaute einfach aus dem Fenster.

Kurze Zeit später vereinbarte sie den Treffpunkt mit Tamara. Es würde nicht mehr lang dauern. Ihr Fuß wippte auf und ab. Dass die junge Dame mit der kreidebleichen Haut nervös war, merkte man ihr sehr an. Der Taxifahrer hielt abrupt an. Luan drückte ihm einen Bündel Geldscheine in die Hand. Das Zeug im Auto nahmen sie mit und stiegen aus. Kaum eine Menschenseele war auf den Straßen. Alles wie leergefegt. Fast so wie in einer Geisterstadt. Die einst schönen Häuser sind nun voller Dreck und anderweitigem beschmutzt. Sie blieben eine Weile stehen, denn ihre Gliedmaßen waren vom Sitzen eingeschlafen. Am Treffpunkt erwartete sie eine junge Dame. Geschätze zwanzig. Als sie ihnen zuwinkte, gingen die beiden auf sie zu. Es wurde kein Wort gesprochen. Niemand traute sich, die herrschende Stille zu unterbrechen.

Vor einem Haus wurde Halt gemacht. Geöffnet wurde die Tür durch einen zehnstelligen Code, der nichts brachte, denn die Tür hätte man locker mit den Füßen eintreten können. Die Jugendlichen folgten der führenden Person die Treppen runter. Das rostige Geländer war keineswegs stabil. An der Wand machte sich schon der Putz bemerkbar und bei jedem Schritt knarzten die Treppendielen teuflisch.

An Ende der Treppe stand eine kleine mollige Frau mit großen hellen Augen, die von einem lockigen hellbraunen Haar umrundet wird. In ihren grünen leuchtenden Augen machten sich Tränen bemerkbar:"Du siehst aus wie deine Mutter."

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So mal wieder ein Update. Ich hab extra ein Gespräch einfügen wollen, denn wenn man nur den Text hat ist es irgendwie komisch. Mach ich euch mit der Geschichte Angst?, Denn mir mach ich Angst damit. Jedenfalls laber ich hier viel. Wie ihr den bullshit da oben seht hab ich eine Buchfigur erwähnt. Die gibt es in echt. Ich liebe die Buchreihe so sehr, dass ich jemanden unbedigt erwähnen musste. Hat aber nichts mit der Story zu tuen

Ich hab schon vorgeschrieben, denn meine liebe Zeoelite (die Korrekturleserin) fährt weg und kann deshalb nicht korrigieren. Macht euch auf mehrere Kapitel gefasst

Mir ist aufgefallen das diese Story eine Kurzgeschichte wird.

Rezension gerne erwünscht.

Katty

»Way Through Silence«Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt