Kapitel 14 ∞ Mentally Disturbed

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Voller Entsetzen drehte sie sich zur Quelle des kindlichen Schreis. Luan war sofort bewusst, was passiert war. Marigona ebenso. So schnell wie möglich raste sie um die Ecke, wurde jedoch von zwei starken Armen zurückgezogen. Eine Hande wurde ihr um den Mund gelegt und sie wurde ins nächstbeste Haus gezogen.

Luan ließ sich von ihrem Gestrampel nicht verunsichern. "Bist du noch von Sinnen? Wie kannst du dich einfach in Gefahr begeben? Du wärst Tod!" Langsam ließ er sie los. "Ich muss raus zu Elya!" Ihre Stimme glich einem Kreischen. Sie versuchte sich, einen Weg rauszubannen. "Ab ins Zimmer mit dir, sofort!" befahl der 17-jährige ihr. Sie jedoch hörte nicht zu und versuchte, hinauszugelangen.

Er nahm sie hoch. Obwohl sie durch die Reise viel abgenommen hatte, war sie dennoch recht schwer, zu tragen. In einem Zimmer schloss er sich mit ihr ein. Seinen Rücken hatte er ihr zugewandt. Marigona hatte in der Zwischenzeit ihre Waffe aus der Hose genommen und zielte direkt auf seinen Kopf.

Erschrocken blickte Luan sie an:"Leg die Waffe weg!" "Vergiss es!", schrie sie. Ihre Hand zitterte. "Elya hat das nicht verdient! Er hat es nicht verdient, zu sterben." Ihre Stimme war kratzig. "Niemand hat so eine abgefuckte Scheiße verdient! Jetzt leg die verdammte Waffe weg." Er hob seine beiden Hände hoch, wusste jedoch nicht wieso. Die Grauäugige entsicherte die Waffe:"Weißt du, alle Menschen, die mir am Herzen lagen,  sind tot, im Jenseits! Du wirst auch bald sterben. Wieso bringe ich dich nicht einfach gleich um? So ist es nicht so schmerzhaft für dich. Es würde nur ganz leicht picksen." Ihre Stimme klang verrückt. Ihre Augen glänzten, jedoch wirkte sie wie ein Psychopath. Er ging langsam einen Schritt auf sie zu. Ihm war bewusst, dass sie psychisch nicht mehr ganz bei Verstand war. Das alles war zu viel für sie. "Gona, Zemer, leg die Waffe weg." Seine Stimme war ruhig. Er versuchte, seine Angst zu verbergen. "Nenn mich nicht so!", fauchte sie ihn an. Ihre Hand zitterte nur noch stärker. Nun klammerte sie beide Hände an die Waffe. Ganz langsam, Schritt für Schritt näherte sich Luan ihr. "Gona, du kannst das nicht tun. Ich werde weiterleben. Okay... Du willst doch nach Amerika. Ohne mich kommst du nicht klar." Nur noch ein paar Zentimeter trennten ihn von der Waffe. "Ich bin nicht auf dich angewiesen. Ich schaffe das alleine!" Sie schrie. Flink nahm er ihr die Waffe aus der Hand und setzte sie somit außer Gefecht, drückte sie an die Wand, sodass sie nicht weg konnte. Ihre grauen Augen flogen hin und her, sahen ihn jedoch nicht an. "Gona, sieh mich an." Seine Stimme hatte wieder diesen sanften Ton angenommen. Ihre Augen richteten sich nun auf ihn. In dem Moment wurde ihr bewusst, was sie vorhin getan hatte. "Ich bin Schuld. Ich bin an Elyas Tod Schuld." Tränen flossen über ihre Wange. Behutsam nahm er sie in den Arm. Er sprach mit ihr auf einer anderen Sprache. In seiner Muttersprache. Marigona verstand nicht jedes Wort, jedoch das meiste. Und nun konnte sie ihren Tränen nicht mehr Stand halten. Es katapultierte sie in ihre Vergangenheit, denn nur ihre Mutter hatte so mit ihr geredet. Ganz fest drückte sie sich an ihn. Auch Luan verlor ein paar Tränen. Beide saßen nun auf dem Boden zusammegekauert und trauerten stumm vor sich hin.

Eine Weile des Schweigens verging und der Junge mit den bernsteinfarbenen Augen stand auf. "Du solltest dich ausruhen." Stumm nickte sie. Luan schloss das Zimmer wieder auf. Beide steuerten auf ein Bett zu. Sie wurden von schlimmen Albträumen geplagt, die genauso grausam waren wie die Realität . Schreie waren draußen, zu hören. Schüsse und anderweitiges. Exakt um zwei Uhr klingelte Marigonas Handy. Sie hatten einen Wecker gestellt, um ja nicht zu spät zu kommen.

Am Hafen angekommen versteckten sie sich. Wo genau der Container zu finden war, wussten sie nicht. Etwas verwirrt irrten sie umher, bis sie sich einer Gruppe von Menschen anschlossen, die das gleiche Ziel verfolgten. Nun würden sie fünf Tage in einem Container bleiben, bis das Schiff amerikanischen Boden erreichen wird.

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Wie versprochen das wöchentliche Update (whoop ich habs geschaft mich zu erinnern)

Ich hab nicht wirklich viel zu sagen alsoooo

Was haltet ihr davon? Könnt ihr Marigonas vorhaben nachvollziehen?

Kritik? Meinung, Verbesserung? (Das waren so viele Fragezeichen hintereinander)

Katty

»Way Through Silence«Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt