Das Rennen fiel den beiden schwer. Immer wieder im Zickzack umher, damit sie den Polizisten abschütteln konnten. Sobald sie aus dem Hafen waren, verzogen sie sich seitlich in eine Gasse. Der Polizist folgte ihnen schon lang nicht mehr, dennoch waren sie auf der Hut. Schwer rangten sie nach Luft. Ihre Lungen füllten sich mit Sauerstoff und die Luftröhren brannten beim Einatmen. Irgendwann kehrte Ruhe ein. Keiner wagte es, einen Mucks zu machen.
Hand in Hand liefen sie durch die Straßen. Ihr neues Ziel war das Flüchtlingslager. Luan hatte sich informiert und wusste, dass sie nur bis zur nächsten Stadt kommen mussten, um dort anzukommen. Die beiden wurden komisch von passanten beäugt.
Hier schienen, die Folgen des Krieges noch nicht angekommen zu sein, denn die Meisten liefen mit ihren Handys oder Hollogrammpads umher. Die 16 - jährige empfand jetzt schon eine gewisse Abneigung für diese Menschen. Jedoch beim weiteren Überlegen fiel ihr ein, dass sie selbst einst so war. Mit vollkommener Desinteresse und Naivität war sie durchs leben geschritten. Nun verabschäute sie diesen Lebensstil und war dankbar für jeden Tag, den man ihr schenkte.
Einer der passanten hatte anscheinend eine Vorahnung, woher sie kamen und verständigte die Polizei. Nichtsahnend liefen die beiden weiter. Der dunkelhaarige Junge wirkte etwas eingeschüchtert. Jeder einzelnde blick der Menschen ,wenn sie denn nicht auf ihre Handys in der Hand fokussiert waren, verunsicherte ihn. Der Kontakt zu Menschen fehlte ihm, weshalb er die Situation nicht wirklich einschätzen konnte.
Ein Polizeiwagen hielt direkt neben den beiden an. Dem 17 - jährjgen fuhr einem Schauer über den Rücken und die Nackenhaare stellten sich auf. Entsetz schaute er zu dem Mädchen rechts von ihm.
"Ich mach das schon", ermutigte sie ihn und drückte leicht seine Hand. Eine junge Polizistin stieg aus dem Wagen. Missbillig schaute sie die Jugendlichen an. Sie wurden auf Englisch gefragt, was sie hier machten und woher sie kommen, denn dass sie normale Bürger waren, war von vornerein nicht denkbar.
Marigonas starker britischer Akzent ließ die Polizistin erleichtert aufatmen. Es waren viele Nationen hier in den USA und die Meisten waren unerwünscht. Briten galten als Gleichgesinnte.
Luan verfolgte das Gespräch aufmerksam mit. Beide wurden in den Wagen hineingeschoben. "Sie fahren uns jetzt ins Flüchtlingslager", flüsterte sie ihm zu. Der Polizeibeamte am Steuer rümpfte sich die Nase. Beide stanken nach Schweiß, Urin und Verwesung. Keine gute Kombination.
Die Fahrt dauerte nicht lange und sie kamen an vielen bunten Containern an. Die Farben machten die Grauäugige wütend. Ihrer Meinung nach passten die Farben nicht zu der Situation es würde die traumatisierten Menschen nur noch agressiver machen.
Sie stiegen aus und wurden bis zum Eingang begleitet. In manchen Augen der Mitarbeiter hier sah man in den beiden nur Arbeitskräfte, die dem Land fehlten. Jung. Stark. Und die Sprache konnten sie auch schnell erlernen. "Namen", fragte die Frau hinter der Glasscheibe mit einer scheußlichen Brille auf der Nase. "Luan Bujupi", kam es promt von ihm.
"Gona, das ist deine Chance, wenn du deinen Namen ändern willst, nur zu", grinste er sie schief an. Die Erleichterung des jungen Mannes war, deutlich zu spüren. "Nein, es ist das Einzige, was mir von meiner Familie geblieben ist." Ihre Stimme war ein Hauch. Sie wamdte sich zu der Dame und sprach:"Marigona Krüger." Ihre Stimme war voller Stolz. Beide wurden weggeführt zu den anderen Flüchtlingen. Solche Lager wurden in Massen aufgestellt. Ihnen teilte man neue Kleidung zu und ließ sie in einer Dusche, welche gemeinschaftlich genutzt wurde, mit kaltem Wasser den Dreck der vorherigen Tage abwaschen. Frisch geduscht setzten sich die beiden an einen Tisch. Sie wurden keines Blickes gewürdigt. Ein Wirrwarr an Stimmen und verschieden Sprachen war, zu hören. "Britischer Akzent, albanischer Vorname und deutscher Nachname. Interessanter Mix, Gona." Ein Lächeln schmückte sein Gesicht. Er war mehr als zufrieden, hier zu sein und sein Ziel erreicht zu haben. "Mein Vater war Brite und sein Vater hat seinen Nachnamen geändert. Meine Mutter war Albanerin. Ergibt es jetzt Sinn für dich?" Sie war leicht gereizt. Das war dem Jugen sichtlich egal und er erzählte von seiner Abstammung. Beide begannen, ein inniges Gespräch zu führen. Sie erzählten von sich, von ihren Familien und von schönen Ereignissen. Ihnen wurde von Minute zu Minute wohler und der Schutz der ihnen hier geboten wurde, war der größte Schatz, den sie jemals hätten erhalten können._
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Hier ein Update jaay.
Mir ist aufgefallen das ich irgendwie immer den leuten widme die auch wirklich kommentieren :'D
Es neigt sich bald zum ende. Nur noch ein Kapitel Plus Epilog und dann haben Luan und Marigona endlich ihre Geschichte beendet
Was haltet ihr von dem ganzen? Meinung? Kritik?
Katty
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»Way Through Silence«
General Fiction"Ich hasse diese verdammte Stille. Sie bringt mich um den Verstand, verstehst du? Sie macht mich ganz wahnsinnig. Ich kann nicht klar denken." "Aber ich rede doch? Oder willst du hier den Poeten spielen?" "Ach du heilige, mit wem habe ich es denn hi...