4. Iss!

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JunaPov:

Ich starrte hoch an die fremde Decke, lag in einemfremden Bett und war in einem fremden Haus. Doch er, er war mir nicht fremd. Leider. Doch wie gutwir uns kannte sollte ich erst später noch erkennen. Ein Klopfen anmeiner Tür lies mich zusammenzucken. „Keelin?" Er kann esnicht lassen oder? Nach dem ich ihm nicht geantwortet hatteversuchte er es erneut. „Juna?" Ich seufzte. „Ja?" Sebastianöffnete die Tür und kam rein. „Um 10 Uhr gibt es unten imEsszimmer Frühstück, komm nicht zu spät." Er wartete nicht aufeinen Zusage oder einen Widerspruch sondern ging einfach wieder. Erwar so ein reizender Kerl. Sarkasmus. Widerwillig stand ich auf undging ich in den Begehbaren Kleiderschrank und sah mich um. Es schienals ob er eine Vorliebe für weiß hätte. Schneeweiß, Eierschale,Elfenbein und so weiter und sofort. Ein Albtraum. Ich hatte keinenHass gegen weiße Sachen, nur blieben sie für gewöhnlich bei mirnie weiß. Ich hatte ein großes Talent dafür dinge schmutzig zumachen. Ein Blick auf die Uhr verriet mir jedoch das ich nur nochacht Minuten hatte bis Zehn. Ich schnappte mir eins der weißenKleider und verschwand im Badezimmer. Zähne. Gesicht. Haare. Kleidund zum Schluss nur noch ein paar Schuhe. Wie sollte es anders seinschneeweiße Ballerina's. Ich hasste Ballerina's, die waren so sauunbequem. Schnell sprintete ich die Treppen runter und sah in derKüche schon Sebastian, meine Mutter und Nathan sitzen. SebastiansBlick huschte zur Uhr. „Auf die Sekunde pünktlich, setzt dichbitte." Er lächelte. Irgendwie fand ich das gruselig. Bemühtfreundlich zu lächeln setzte ich mich zu Nathaniel. „Ach, Juna wendu bitte so nett wärst und im Haus nicht rennen würdest." Gwen,meine Mutter machte sich nicht die Mühe mich anzusehen während siemit mir sprach. „Ich werde es versuchen." brachte ich zwischenzusammengebissenen Zähnen hervor. Beherrschung war noch nie meineStärke gewesen. Ich war Impulsiv und Temperamentvoll.

Ein jungesMädchen geschätzte achtzehn kam ins Zimmer mit einem großensilbernen Tablett in der Hand. Sie knickste bevor sie sprach. „Waswünschen die Herrschaften zu trinken?" Sie war eine ArtDienstmädchen. Ihr braunen Haare fielen in leichten wellen überihre Schultern. Ihre ebenfalls braunen Augen waren demütig auf denBoden gerichtet. Sie trug ein schwarzes Kleid. Ich war so auf siefixiert das ich gar nicht bemerkt hatte wie die anderen mich etwasgefragt hatten. „Bitte was?" fragte ich und sah sie an. „Was dugerne trinken würdest." wiederholte Sebastian. „Ein Glas Wasserund einen Organgen Saft bitte." Sie nickte und verschwand in dieKüche. „Wie heißt das Mädchen?" Ich sah Sebastian fragend an.„Irgendwas mit J glaube ich." Er zuckte unbekümmert mit denSchultern und widmete sich seiner Zeitung. Arroganter Arsch. „Mama?"Ich sah zu Nathan. „Hm?" „Ich muss mal." Er verzog denkleinen Mund. Ich stand auf und wollte mit ihm raus gehen als meineMutter uns stoppte. „Wo geht ihr hin?" Am liebsten hätte ichgeschrien nach Hause und wäre durch die Eingangstür gestürmt aberso leicht war es nun mal nicht. „Er muss auf die Toilette."erklärte ich und ging auf die Suche nach dem Klo im Erdgeschoss. Aufunserer Suche sah ich noch mal das Dienstmädchen. „Entschuldige!"rief ich und lief schnell zu ihr. „J-Ja?" Sie sah starr zu Boden.Ich hob mit meinem Zeigefinger ihr Kinn an und zwang sie so mir indie Augen zu sehen. Ich lächelte freundlich. „Ich wollte fragen wohier unten die Toilette ist." Sie blinzelte einige male bevor sieantwortete. „Den Flur entlang und dann die zweite Tür links."Ich nickte und lies eilig dort hin bevor Nathan noch ein Unfallpassierte. Das mit dem Aus Klo gehen tat er noch nicht so lange.

Als wir wieder im Esszimmer waren fragte das Mädchen gerade was wirEssen wollten. „Einen Joghurt und einen Toast bitte." Ich hattekeinen großen Hunger aber ich musste ja drei Mahlzeiten am Tagessen. Blöde Regeln. „Das ist zu wenig." bemerkte Sebastian undsah mich ärgerlich an. Ich biss mir in die Innenseite meiner Backeum nicht los zu brüllen das es mir scheiß egal war was er dachte!„Machen sie noch eine Portion Rührei dazu und etwas Obst."Orderte er und lass dann einfach weiter in seiner blöden Zeitung.Ich half Nathan beim Trinken von seinem O-Saft und wartete darauf dasdas Frühstück endlich vorbei wäre. In dem Moment kam die kleinewieder, voll beladen mit Essen. Es war ein wunder das sie so laufenkonnte. Mir wäre schon mehr als die Hälfte runter gefallen. Vor mirstand nun ein großer und ich meine eigentlich riesiger Teller vollerEssen. Ich fing an Nathan etwas mit dem Jogurt zu füttern bis er denLöffel selber nahm und allein weiter aß. Er wurde so schnell groß.Seufzend begann auch ich zu essen. Es schmeckte wirklich gut aberbereits nach fünf bissen hatte ich genug. Ich zwang mich weiter zuessen bis ich die Hälfte des Tellers geschafft hatte. Ich konntenicht mehr. Ich schob den Teller ein Stück von mir weg, wasnatürlich gleich bemerkt worden ist. Sebastian sah unglücklich aufmeinen Teller. „Iss noch etwas." Seine Stimme war sanft undfreundlich. „Ich kann nicht mehr."

„ISS." zischte er lauter und sah mich nun forderndan. Alle Sanftheit und Freundlichkeit war aus seiner Stimme gewichen.„NEIN!" schrie ich, stand auf und schlug mit der Flachen Hand auf den Tisch.Sofort war er aufgestanden und funkelte mich wütend an. „Was hastdu gesagt?!" Seine Stimme war bedrohlich ruhig. „Ich sagte Nein!"wiederholte ich ebenso leise. Seine Kiefermuskulatur spannte sich an.„Setz dich hin und Iss!" befahl er und versuchte offensichtlichruhig zu bleiben. Ich blieb unbeeindruckt stehen und starrte ihn an.Ich war mir bewusst wie dumm das ganze war aber mein Stolz verbot mirjetzt zurück zu weichen und vor ihm zu kuschen. Meine Mutter aßseelenruhig weiter und hatte ein Schmunzeln im Gesicht. SchadenfroheHexe. „Ich zähle bis drei und wen du bis dann nicht auf deinemHintern sitzt und isst werde ich der kleinen Nervensäge den Fingerabschneiden." Er sah mich kalt an und ich wusste das er das ernstmeinte. Ich kniff die Augen zusammen. „Eins....Zwei...." Undschon saß ich wieder auf dem Stuhl und schob mir eine Gabel Rühreiin den Mund. Ich zwang mich zu Schlucken und nahm noch eine Gabel.„Gutes Mädchen." lobte er mich und setzte sich ebenfalls wiederhin. Wenn ich diese Kette los wäre würde er das alles noch bitterbereuen. Er würde um sein armseliges, kleines Leben betteln und ich,ich würde ihn töten. Ohne mit der Wimper zu zucken. Denn das wardas Einziege das er verdiente den Tod.

Until it hurts //3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt