7. Schlechte Seite

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JunaPov:

Zum Mittag gab es Spinat mit Salzkartoffeln und weil einvoller Teller davon nicht reichte noch ein Schälchen Obst dazu. DaSebastian nicht da war musste ich nicht den ganzen Teller leer essen.Die Eiskönigin sah zwar wütend aus aber sie legte sich trotzdemnicht mit mir an. Besser für sie. Ich brauchte meine Kräfte nichtum ihr eine neue Nase zu verpassen. Gratis natürlich. „Und jetztein kleiner Mittagsschlaf?" Nathan rümpfte die Nase. „Nööö."Er wollte weg laufen aber ich schnappte ihn und trug ihn hoch in seinBett. Er strampelte und zappelte aber aus meinem Griff konnte er sichdennoch nicht befreien. „Nur eine halbe Stunde." Ich strich ihmübers Haar und drückte ihn sanft in die Matratze. Er verzog denMund und sah sie eine Weile an bis er nickte. „Braver Junge." Ichküsste seine Stirn und erzählte ihm eine Geschichte bis ereingeschlafen war. So leise wie möglich schlich ich mich aus demZimmer und ging in mein eigenes. Wenn ich nicht musste verließ iches nicht. Ich schnappte mir ein Buch und fing an auf meinem Bett zulese. Es war extrem langweilig irgendetwas über Zugvögel. Wer lassden freiwillig ein Buch über Zugvögel? Ich bestimmt nicht. Ichschmiss das Ding genervt gegen die Wand. Ich verließ mein Zimmer undmachte mich auf die Suche nach einer interessanteren Beschäftigung.Während ich so durch das Haus spazierte konnte ich mir einen gutenÜberblick über seine Wachen verschaffen. Es waren jeweils zwei Männer vor denFenstern außerhalb postiert, bei der Eingangstür vier und beimHinterausgang drei. Es gab noch einen Keller aber ich wusste nicht obes von dort einen Weg nach draußen gab aber es wäre zu verdächtigwenn ich nun auch noch in den Keller gegangen wäre. Allein als ichan den Fenstern vorbei bin haben mir einige der Typen feindseligeBlicke zugeworfen. Idioten. Ich fluchte laut als ich meinen kleinenZeh am Couchtisch anschlug.

„Ist alles in Ordnung?" Joline'shübsches Gesicht erschien im Türrahmen. „Alles bestens." Ich rieb mir den Fuß und lies michin den Sessel gleiten. „Ihr hab nicht zufällig Tee im Haus?" Ichlächelte sie an. Sie lächelte zurück „Doch." „Nicht zufälligGrünen oder?" Mein Lächeln wurde noch breiter. „Rein zufälligdoch." Sie ging lächelnd in Richtung Küche. Ich mochte dasMädchen. Keine fünf Minuten später kam sie mit einer kleinen,dampfenden Kanne, einer Tasse und einer Zuckerdose zurück. „VielenDank." Sie nickte und wollte wieder gehen. „Warte." Sie bliebstehen und wartete darauf das ich etwas sagte. „Du könntest mirdoch Gesellschaft leisten oder?" Ich lächelte sie zuckersüß an.Ein kleines, scheues Lächeln schlich sich auf ihre Lippen währendsie nickte. Wir redeten mindestens eine Stunde bevor die Eisköniginin den Raum stolzierte. Ihr eisiger Blick lag auf Joline. „Joline,es wird Zeit das du deine Aufgabe erledigst." zischte sie undstemmte sich die Hände in die Hüften. Joline's Lächeln verschwandaugenblicklich. Sie stand ruckartig auf und wollte davon laufen umihre Aufgaben zu erledigen aber ich hielt sie am Arm fest. Sie sahenmich beide an. „Also Missi was ist den ihre Aufgabe?" Ich zogeine Braue hoch. Sie verzog die Lippen versuchte aber dennochfreundlich auszusehen. Für ihre Verhältnisse versteht sich. „Ichorganisiere den Haushalt für Mr. Collins." Sie reckte ihr Kinnnach oben. „Wie schön dann organisieren sie sich mal wo andershin." ich legte den Kopf leicht schief und grinste sie an. Sie sahmich kurz verblüfft an bevor sie sich die Haare aus dem Gesichtstrich. „Ich nehme keine Befehle von ihnen an, sie möchte gernPrinzessin!" Sie kam einen Schritt näher.

Ich stand auf und tratvor Joline. „Vorsicht sonst bricht dir die möchte gern Prinzessindie Nase." drohte ich ihr mit ruhiger Stimme. Die Eisköniginverkrampfte die Hände. Ihr blauen Augen starrten mich an. „Dueingebildete, selbstgerechte, hochnäsige Schlampe!" Sie stießmich nach hinten. Ich stolperte ein paar Schritte zurück. DiesesMiststück. Gerade als ich auf sie los wollte wurde sie von hinten amPferdeschwanz gepackt. Sie schrie kurz erschrocken auf bevor sieversuchte die Hand aus ihren Haaren zu lösen. „Emma, Emma, Emmaich dachte du wüstest wo dein Platz ist." Sebastian zog noch etwasstärker an ihren Haare. Emma schluchzte und bat um Verzeihung. „Wasmeinst du Süße, soll ich ihr verzeihen?" Er sah mich an. Ichwollte mich nicht auf seine Spielchen einlassen aber ich konnte siewirklich nicht leiden. „Nein." meine Stimme war kalt. Emmastarrte mich hilfesuchend an. Sebastian fing an zu lächeln. „Duhast es gehört Emma." Damit schleppte er sie weg. Sie schrie undzappelte bis wir eine Tür zuknallen hörten. „Das...das hättestdu nicht tun müssen." flüsterte Joline. Sie hatte einen panischenBlick in den Augen. Es schien als wüsste sie was mit Emma geschehenwürde. „Tut mir leid." Ich drehte mich von ihr weg und verzogmich wieder in mein Zimmer. „Mami?" Ich sah mich im Zimmer um undentdeckte meinen kleinen Jungen. „Mein Schatz was machst du denhier?" Er kam zu mir und warf sich in meine Arme. Ich strich ihmüber den Rücken. „Was ist passiert?" fragte ich. Er drücktesich an mich. „Ich hatte einen bösen Traum." Seine Augen waren feucht. Behutsam nahm ich in hoch undsetzte mich mit ihm zusammen auf mein Bett. „Willst du es mirerzählen?" Ich strich ihm die Haare aus der Stirn. Er nickte. „Dawaren ganz viele tote." Seine Unterlippe zitterte. „Woher weißtdu das sie tot waren?" meine Stimme war sanft und ruhig. „Siehaben es gesagt."

Jetzt war ich etwas verwirrt. „Sie haben direrzählt sie wären tot?" Nathan nickte hastig. „Sie haben gesagtdu hast sie getötet Mami." In seinen Augen konnte ich pure angsterkennen. „Keine Sorge das war nur ein Traum." Er schüttelteheftig den Kopf. „Sie haben gesagt sie holen mich." Noch mehrTränen liefen sein Gesicht herunter. Ich nahm sein Gesicht in beideHände und zwang ihn so mich anzusehen. „Niemand und ich wiederholeNiemand wird dir je etwas zu leide tun so lange ich Lebe, egal ob totoder lebendig." Ich war vollkommen ernst und starrte ihm solange indie Augen bis er nickte. Ich zog ihn an mich und murmelte in seinHaar. Seine kleinen Hände krallten sich in mein Shirt. „Danke."nuschelte er. Es war so leise das ich es um ein Haar nicht gehörthätte. „Kein Problem." Ich gab ihm einen Kuss auf den Scheitelund wir verharrten noch eine Weile in dieser Position. Nathanielversuchte sich aus meinen Armen zu winden doch ich lies ihn nicht.„Mama ich muss Pippi." quengelte er. Ich lies ihn los und erflitzte in mein Badezimmer. Ich hörte ein Klopfen an meinerZimmertür. „Ja?" Sebastian kam in mein Zimmer blieb jedoch beider Tür stehen. Gott sei dank. Ich konnte Blut an seinem Kinnerkennen. „Was hast du mit dieser Emma gemacht?" Ein leichterAnflug von reue schwang in meiner Stimme mit. „Keine sorge sie lebtnoch." Er lächelte leicht und kam nun doch auf mich zu. Mist. „Ichwar überrascht das du sie ohne mit der Wimper zu zucken ausgelieferthast." Sebastian stand nun direkt vor mir. „Jeder hat seineschlechten Seiten." Ich sah ihn so neutral wie möglich an. Seinlächeln wurde größer. „Das heißt das jeder auch seine gutenSeiten hat." Ich brauchte einen Moment um zu verstehen was er damitmeinte. „Manchmal ist die gute Seite nicht gut genug." Ich standauf. Uns trennten nur wenige Zentimeter von einander. „Ist das so?"Er lehnte den Kopf leicht zur Seite. Seine blauen Augen schienen bisin meine Seele zu blicken. Ich erwiderte den Blick. „Ja, das istso."



Until it hurts //3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt