Tim. Überdosis. Organversagen unausweichlich.
Die Worte hallten noch eine gefühlte Ewigkeit durch meinen Kopf.Draußen hatte es schon wieder geregnet und das Wasser der Pfüzen durch die ich unachtsam rannte spritze mir an die Hosenbeine. Mir war alles egal. Ich achtete nicht auf den Verkehr, als ich die Straße überquerte und wurde mehrmals angehupt oder beschimpft. Ich wollte nur zu Tim. Ich wollte am Krankenhaus ankommen und gesagt bekommen, dass alles ein schlechter Scherz war.
Nein. Nein nein nein.
Tim und meine Geschichte war noch nicht zu Ende. Ich hatte diesen wundervollen Menschen doch erst kennengelernt. Man konnte ihn mir nicht schon wieder nehmen. Ich liebte ihn, mit jeder Faser meines Körpers. Ich liebte das Feuerwerk, das er in mir entzündete, jedes Mal wenn seine Haut meine berührte. Ich liebte ihn.
Energisch riss ich die Tür des örtlichen Krankenhaus auf.
"Tim? Wo ist Tim?" , schrie ich die Frau am Empfang, völlig aus der Puste, an.
Sie schien überfordert und zeigte keine Reaktion. Ich hingegen wurde immer hibbeliger, nervöser, ängstlicher.
"Stegi!"
Es war Dennis. Ich folgte ihm in die Notaufnahme, wo mich einer der Ärzte empfing.
"Sie sind der Lebenabschnittsgefährte?"
"Wo ist er?"
"Ich werde offen und ehrlich zu Ihnen sein. Ihr Partner hatte eine Überdosis Morphium, also Schmerzmittel. Er wurde zu spät gefunden und seine Organe sind stark beschädigt. Er wird es nicht schaffen."
Tränen sammelten sich in meinen Augen.
"Ich muss zu ihm!"
Der Arzt führte mich zu einem der Zimmer und gewährte mir den Eintritt.
Tim auf dem weißen Laken liegen zu sehen, brach mir mein schwaches Herz in tausend kleine Stücke. Mein Schluchzen übertönte sogar das regelmäßige Piepen des EKGs.
"Stegi."
Ich kam näher und setzte mich an Tims Bettrand.
"Tim.."
Ich schluchzte laut auf und Tim nahm vorsichtig, so wie er es immer tat, meine Hand. Er sah schwach und müde aus. Ich konnte ihn nicht gehen lassen.
"Stegi, es tut mir so leid."
"Nein. Tim. Nein. Ich kann das nicht. Ich kann nicht ohne dich. Ich brauche dich. Verdammt, Tim, ich liebe dich."
Jetzt weinte auch Tim.
Ich hatte ihn noch nie so schwach, so zerbrechlich, so verletzt gesehen.
"Und ich liebe dich, Stegi. Für immer. Und genau deswegen musst du jetzt ganz stark sein. Verstehst du? Ich werde bald nicht mehr auf dich aufpassen können, Kleiner."
"Tim. Nein."
"Du bist doch mein kleiner Kämpfer, oder? Ich werde nie vergessen, wie du mir die Stirn geboten hast und mir eine geklatscht hast. Ich war so überrascht. Ich war so stolz. Du bist so mutig, Stegi."
Meine Augen waren rot und verquollen. Die Sicht wurde mir erschwert, aber dennoch sah ich ein sanftes, ehrliches Lächeln auf Tims Lippen.
"Ich werde dich immer lieben, auch wenn ich bald nicht mehr hier bin. Ich werde immer ganz nah bei dir sein."
Seine Stimme wurde brüchiger und wir wussten beide, dass wir nicht mehr lange Zeit haben würden.
"Stegi?"
"Ja."
"Legst du dich ein letztes Mal neben mich? Ich möchte in deinen Armen einschlafen. Es soll alles sein wie immer."
Wortlos legte ich mich neben ihn in das Bett und schlang meine Arme fest um ihn. Er versenkte seinen Kopf an meinem Hals und ich spürte wie dieser immer nasser wurde. Tim schlang seine Arme ebenfalls um mich.
Ich hätte mir nie im Leben erträumen lassen, dass ich einen Menschen jemals so sehr lieben könnte. Tim war alles. Er hatte meinem Leben eine neue Richtung gegeben. Ich wollte einfach nicht verstehen, dass er gleich für immer weg gehen würde. Das konnte nicht passieren. Wir waren doch so perfekt unperfekt. Ich würde ihm bald nie wieder in die Augen sehen können und er würde mir nie wieder sagen, dass er mich liebte. Ich würde nie wieder seine Stimme hören. Es wäre alles vorbei.
Ich bemerkte, wie Tims Kraft immer mehr verschwand und sein Kopf schwerer wurde. Es war soweit. Zeit Abschied zu nehmen. Für immer.
"Stegi?"
Er hob seinen Kopf, sah mich noch einmal an. Seine Augen waren voller Tränen und wurden von einem traurigen, hoffnungslosen Schimmer umhüllt. Dennoch waren sie so wunderschön und ich wollte mich noch so oft in ihnen verlieren.
"Ja, Tim?"
"Du wirst mich nicht vergessen, oder?"
"Niemals."
Ich küsste seine Stirn ein letztes Mal.
"Versprochen?"
"Versprochen."
Tim lächelte. Ein aller letztes Mal lächelte er mich an.
Dann legte er den Kopf zurück auf die Matratze, schloss seine Augen und das letzte Geräusch das ich vernahm war das schrille, langgezogene Piepen des EKG, das man meist nur aus Filmen kennt und hofft es niemals selbst hören zu müssen.
Aber es war soweit. Der EKG piepste und Tim war für immer eingeschlafen. Sein tapferes Herz hörte auf zu schlagen und mein Herz war für immer gebrochen.
Unsere Geschichte war geschrieben.
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Okay, bevor ihr mich ermordet : Es kommt noch ein Kapitel, keine Sorge.
Eigentlich kommen sogar noch 3 Kapitel!
Ich habe nämlich vor noch einen Epilog, eine Danksagung und ein FAQ hochzuladen!
Für das FAQ könnt ihr euch auch schon mal Fragen überlegen die ich dort beantworten kann.
Habt ihr z.B Fragen zur Handlung (ist irgendwas unklar?) könnt ihr diese in den nächsten Kapiteln in die Kommentare schreiben.
Aber auch wenn ihr Dinge wissen wollt die mich betreffen z.B "Schreibst du noch eine weitere FanFiction?" "Wie bist du auf die Idee der Geschichte gekommen?" usw... dürft ihr gerne in die Kommentare schreiben. All' das werde ich dann in diesem FAQ beantworten.
Uhm.. ja.
Der Epilog kommt dann auch die Tage mal!
Mfg Evi xoxo
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"Willst du..?" - #Stexpert FanFiction
ФанфикStegi, 20, homosexuell und absolut unerfahren. Immer wieder erwischt er sich dabei wie er vor sich selbst davonläuft und versucht sich zu verstecken. Zu groß ist die Angst vor Misserfolgen, zu schmerzhaft wären die Enttäuschungen. Damit möchte der U...