Kapitel 7

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Es war dunkel um mich herum als ich meine Auge wieder aufschlug. Ich versuchte mich zu erinnern was geschehen war, wo ich mich überhaupt befand. Die letzten Momente vor meiner Ohnmacht zogen an meinem inneren Auge vorbei. Scheise das war mega knapp gewesen! Ich war kurz davor gewesen... Ja wovor? Vergewaltigt zu werden? Hätte es so enden können? Ich merkte wie ich würde anfing zu zittern. Oh Gott! Ich hatte Angst.  "Scheise wo bin ich?!" Sagte ich in meiner Panik, mein Herz fing wieder an zu klopfen und meine Hände schwitzten.
"Wäre ich jetzt ein krasser Romantiker würde ich sagen 'in Sicherheit'" antwortete eine Stimme. Ich schreckte hoch! "Wer bist du!?" Schrie ich die Person an, in deren Armen ich anscheinend lag. In meiner Panik konnte ich keines dieser Worte aufnehmen und dachte nur an den Mann der mich vorhin festgehalten hatte. Jede Erinnerung an ähnliche Situationen war wieder da. Ich ruderte wild mit meinen Armen und merkte plötzlich Wiederstand. "Au! Was soll das, ich tu dir doch nix!" Sagte die Stimme plötzlich. Jemand fasste meine Hände und hielt mich fest. "Lass mich los!" Schrie ich und mit einem ruck zog ich meine Hände zurück und war frei. Ich rannte los. "Warte! Warte warum rennst du weg? Bleib doch stehen!" Ich ignorierte die Stimme, die mir irgendwie bekannt vor kam. Endlich hatte ich das Ende der gasse erreicht. Ich blickte mich um, niemand war auf der strasse. Hinter mir erschien eine Person. Aber es war nicht der Mann der mich vorher angesprochen hatte.
"Was machst du denn hier?!" Fragte ich schockiert.
"Anscheinend habe ich dich gerettet. Vor einem Arschloch. Du wolltest aber ja nicht mit mir reden. "
Der Mann aus dem Club! Wie kam der denn hierhin??
"Aber... wie kommst du hier hin?" Fragte ich.
Inzwischen stand er direkt vor mir. Ich war auch nicht mehr entwichen, viel zu groß war meine Neugierde und, er hatte mich immerhin gerettet.
Der Junge verzog sein Gesicht zu einem schiefen Grinsen. "Nimm das nicht falsch auf aber... Ich bin dir gefolgt. Als ich gehört hab das du alleine nach Hause willst, war mir nicht ganz wohl dabei. Man weiß ja nie. Und ich musste dich einfach kennen lernen!"
Er war mir gefolgt? Und ich hatte es nicht bemerkt! Plötzlich bemerkte ich, wie nah wir uns standen und wie nachlässig ich geworden war! Wenn dieser Junge mir so unbemerkt folgen konnte, dann konnte er es bestimmt auch!
Ich merkte wie ich wieder meine Mauern hoch zog.
"Hey, ich danke dir für die Rettung! Dafür werde ich dir ewig Danken, wer weiß was passiert wäre!"
Err sag mich zweifelnd an. "Du klingst schon wieder so nach Abschied."
"Weil es einer ist!" Sagte ich verzweifelt! Lies es denn nie locker?
"Bitte. Lass mich gehen und dann vergiss mich einfach!" Antwortete ich Leise. "Wie heißt du überhaupt? Kannst du mir nicht mal deinen Namen verraten?" Fragte er stattdessen.
Ich sah in seine Augen. Wunderschöne graue Augen. Für einige Sekunden verlor ich mich im Ihnen. Wo kam diese Anziehung plötzlich her? So war das doch sonst nicht! "Luna" hörte ich mich sagen. Warte was?? Warum hab ich das getan? Diese bescheuerten, wunderschönen Augen, die waren schuld! Ich senkte meinen Blick und atmete tief ein und aus.
"Hey" sagte der junge und ich blickte auf. Er hielt mir seine Hand ein. "Ich bin Erik!" Sagte er. Ich musste lachen. Ich wusste nicht mal genau warum, es war einfach so ... so dreist und völlig aus dem Kontext! Ich nehm seine Hand und schüttelte sie. "Hi!" Sagte ich. Da war es wieder. Diese Verbindung zwischen uns. Wo kam sie her?
Er räusperte sich und zog seine Hand langsam zurück. "Da das jetzt geklärt wäre. Kann ich dich nach Hause bringen?" Ich lächelte leicht und nickte dann. "Ja. Das wäre nett."
Er nickte und wir liefen los, durch die Nacht. Wir schwiegen die ganze Zeit, aber es war nicht unangenehm.
Was machte ich hier überhaupt? Ich hatte mir vor 2 Jahren geschworen niemand neuen an mich heran zu lassen. Und jetzt lief ich mit jemand fremden durch das nächtliche Dortmund. Und genoss es auch noch! Und hatte das Gefühl wirklich beschützt zu sein.
Als würde er meinen inneren Kampf bemerken räusperte er sich.
"Tja... ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung was man jetzt so sagen würde." Es lachte leise. "Wo wohnst s überhaupt?"
Ich blickte hoch. "Ich will dich nach Hause bringen, weißt du noch?" "Da vorne um die Ecke und dann am Ende der strasse." Antwortete ich. Ich gar alles um die Tatsache zu ignorieren, dass seine hand immer wieder leicht meine berührte, und nur darauf wartete, von meiner ergriffen zu werden.
Schweigend liefen wir weiter. Kurz bevor wir meine Wohnung erreicht hatten blieb ich stehen.
"Hey den letzten Rest schaffe ich auch alleine. Danke für deine Hilfe noch mal!" Ich machte Anstalten zu gehen, doch da griff er nach meiner Hand und hielt sie diesmal auch fest.
"Ich hab mich nicht mit irgendwelchen Idioten von der strasse gestritten und geprügelt um dann kurz vorm Ziel abzubrechen. Also so wohnst du?"
Ich kämpft kurz mit mir und hab dann auf. Ich deutete auf die Tür, vor der wir standen. Hier sagte ich und kramte in meiner Tasche. Plötzlich ging die Tür auf und aus Reflex hielt erik sie fest. Ich ging hinein und Richtung auf Zug. "Hey den Rest schaffe ich alleine." Sagte ich und lächelte. Er nickte. "Okay." Ich drückte den Aufzug Knopf, unsicher was jetzt passieren würde oder was ich wollte. Er zögerte auch. Für einige Sekunden sahen wir uns nur an. "Okay.. dann gehe ich jetzt mal." Sagte Erik. Ich nickte. "Ja... komm gut nach Hause!" Antwortete ich. Er nickte und drehte sich langsam um. Der Aufzug kam und ich stieg ein. Blickte noch einmal hoch. Er drehte sich zu mir und und  lächelte. Dann schlossen sich die Türen.

Der Aufzug fuhr in den Dritten Stock hoch, aber anstatt aus zu steigen, fuhr ich wieder hinunter ins Erdgeschoss. Erleichtert sah ich, dass erik weg war. Vorsichtig verließ ich das Haus und folgte der strasse um die nächste Ecke und holte meinen Schlüssel aus der Tasche.
Um nichs in der welt wollte ich, dass erik wusste, wo ich wohnte. Zu sehr verwirrte er mich und meine Angst.

Liebe zwischen zwei Welten Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt