Kapitel 15

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Lunas Sicht

"Zur nächsten Veranstaltung hätte ich dann gerne von Ihnen eine erste Version der Hausarbeit, die Sie in 3 Wochen abzugeben haben. Sie wissen ja schon länger davon, also dürfte dies keine Schwierigkeiten bereiten." Hahaha. Ich würde meinen Prof mal gerne sehen, wenn sein Leben auch grad so den Bach runter gehen würde. Hausarbeit, wer konnte denn grad an so was denken! Ich pfefferte meine Sachen in meine Tasche und verließ den Raum. Gut, dass das alles für heute war. Ab zur Haltestelle und in den Bus nach Hause. Kopfhörer rein, und Welt aus, so hieß das oder? So konnte ich wenigstens meine eigenen Gedanken nicht hören.

Seit der ins Leere laufenden einladung von Eriks Seite, hatte ich ihn nicht mehr gesehen oder etwas von ihm gehört, nichts. gar nichts. Nicht das ich Auschau halten würde oder so. Niemals, wer würde auf so einen Gedanken kommen? Es wurmte mich fast mehr, dass es mich störte, dass ich nichts von ihm hörte, als die Tatsache, dass ich nichts von ihm hörte. Wenigstens würde mich die Arbeit an der Hausarbeit ablenken, die ich heute direkt anfangen musste.

Ich verließ den Bus und lief die kurze Strecke bis zu meiner Haustür. Ab nach oben in meine Wohnung und Jogginghose an. Langweilig würde mein Tag werden, das wusste ich jetzt schon. Mein Handy zeigte mir auch keinerlei neue Nachrichten an. Seit unserem Besuch im Fussball Stadion hatte ich kaum was gehört von Wiebke. Und auch David war unergetaucht. Alle waren untergetaucht. Hach, war das toll! Seufzend holte ich mein Laptop hervor und meine erste Literaturliste. Los ging's. Wenigstens mein Uni-Leben sollte erfolgreich bleiben.

Eriks Sicht

Stumpf rannte ich eine weitere Runde um den Platz. Ich hasste joggen! Das Schlimmste am Training waren die Laaufeinheiten. So sinnlos um den Platz zu traben. Und ja, ich weis das es einen Sinn hatte. Aber trotzdem- es gab Besseres. "Alta, Erik! Was ist los, Mann?" Marios Stimme kam ein wenig gehetzt von hinten. "Was soll los sein?" gab ich zurück. "Du bist voll schlecht drauf und haust immer direkt ab nach dem Training! Geht's immer noch um das Mädchen?" Ich presste meine Lippen aufeinander und zog es vor nicht zu antworten. Stattdessen legte ich einen Zahn zu und loef schneller. Weg von Mario und am Besten auch vor allen Problemen. Wie ein kleines kind. War doch auch alles scheiße grad. 

Nach dem Training war mein Plan wieder direkt abzuhauen. Hatte ich leider ohne Mario gemacht, den Plan. "So Erik. Ich habe keinen Bock mehr auf deine Kindergartenscheiße. Du bist 24 Jahre alt, langsam solltest du gelernt haben über deine Probleme zu reden. Du kommst jetzt mit zu mir und dann hörst du endlich mal auf wie ein kleines kind alles in dich reinzufressen, kapiert??" Ich sah ihm an das alle Antwortmöglichkeiten außer 'Ja' nicht gegolten hätten. Ich seufzte und folgte ihm zu seinem Auto.

"So Erik. Was ist los?" fragte er auch sogleich, als wir bei ihm angekommen waren. "Du bist seit Wochen schlecht drauf. In der MAnnschaft läuft es überragend für dich das kanns also nicht sein. Was hat dieses Mädchen mit dir gemacht?"ich sah auf den Boden und wusste nicht was ich sagen soll. Mario hatte ja Recht. Es lag an Luna. "Ich weiß nicht was los ist. Ich bekomme sie nicht aus dem Kopf und dabei kenne ich sie kaum und ich hab sie quasi nie gesehen. Sie hat glaub ich nicht mal ne Ahnung wer ich bin." Ich schloss resigniert die Augen. "Du weis wo sie wohnt. Warum guckst du nicht noch mal ob du sie da antriffst? Wenn du sie so nicht aus deinem Kopf bekommst." Ich schüttelte den Kopf. "Ne ich glaub besser nicht. Das ich damals nicht zum spielen kam war bestimmt n Zeichen. Sie hat nie ein Zeichen gemacht das sie weis das ich Fussballer bin. Ich glaub es ist besser wenn es so bleibt wie es ist. Sie hat bestimmt soweiso keinen Gedanken mehr an mich gedacht." Oh gott ich klang ja wie so ein Mädchen, dem das Herz gebrochen wurde, verdammt.  "Erik, warum gibtst du auf, bevor es zum kämpfen kam? Du hast nichts gewonnen, du stehst da wo du standest, als du sie im Club getroffen hast. Sie hat weder gesagt, dass sie nichts mit dir zu tun haben möchte, noch sonst irgendwas. Rechne ihr mal lieber an, dass sie eben nicht so verrücktes Fangirl ist, die Marco überall aufgabelt. Sie könnte die eine sein, die dich wegen deines Charakters schätz und nix anderes! Du musst ihr ja auch nicht direkt auf die Nase binden, dass du in Brasilien dabei warst! Denk mal drüber nach." Ich dachte erstaunlich lange über seine Worte nach. Am Ende des Tages, als ich ins Bett ging war ich zwar immer noch nicht weiter, was ich machen würde, aber Marios Worte hatten was bewegt.

Liebe zwischen zwei Welten Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt