Kapitel 10

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Lunas Sicht

Am nächsten Tag nach der Party wachte ich auf und war mir zuerst gar nicht sicher was überhaupt passiert war. Gerade als die Erinnerung zurück kam, bemerkte ich das ich nicht einfach aufgewacht war, sondern mein Handy klingelte. Genervt sah ich wer mich anrief an einem Sonntag morgen. Wiebke. War so klar.
"Was ist los, süße?" Nuschelte ich ins Telefon, obwohl ich mir denken konnte, worum es ging. Ich hatte mich schließlich überhaupt nicht mehr gemeldet gestern, was ich sonst nie tat und ohne nachzusehen, wusste ich, dass sie ungefähr 10 Whatsapp Nachrichten geschrieben hatte und bestimmt auch versucht hatte anzurufen. Genau wie David vermutlich.
"Was los ist!?" Rief sie auch direkt in mein Ohr . "Wo warst du?? Warum hast du nicht geschrieben als du zuhause warst? Wir haben uns sorgen gemacht!" Zähneknirschend entschuldigte ich mich. "Es tut mir leid, Wiebke. Ich hab das voll Vergessen." "Okay, luna, was ist passiert. Du bist so ein kontrollfreak Wenn's um so was geht. Was hat dich aus der Bahn geworfen?" Verdammt! Sie kannte mich zu gut. "Wieso was soll sein? Ich hab's einfach vercheckt! Es war spät und ich war mit Gedanken bei der Klausur nächste Woche, du weißt die ist wichtig!" Ein schwacher Versuch mich da rauszureden ohne erik zu erwähnen. Aber verzweifelte Situationen verlangen verzweifelte Maßnahmen oder? Das hat meine Mama immer gesagt. Manchmal klappte es ja.
"Ja sicher. Ich glaub dir nicht. Luna, du machst so was nie und du bist natürlich jetzt schon nervös, aber das hat nix mit gestern zu tun." Im Hintergrund waren Stimmen zu hören. War sie etwa schon wieder unterwegs? Die hatte auch n schaden. "Natürlich hat es das! Du weißt wie sehr ich da ne gute Note brauche! Hab an nix anderes gestern gedacht als ich nach Hause gegangen bin!" "Mag sein aber das ist nicht der Grund." War ihre Antwort.
Es klingelte an der tür. "Doch ist es wohl." Gab ich zurück während ich die Tür öffnete.
"Ist es nicht. Und jetzt sagst du mir die Wahrheit. Hat der Typ aus dem Club was damit zu tun?" Sagte Wiebke. Verdattert sah ich von meinem Handy in der Hand auf Wiebke, die in der tür stand. Den Krieg verloren beendete ich das Telefonat. "Du hast mir keine Sekunde geglaubt oder?" Fragte ich. Sie lächelte. "Was glaubst du denn?" Dann nahm sie mich in den Arm.

Eine halbe Stunde später saßen wir zusammen in meinem Zimmer, eine Tasse Kaffe, beziehungsweise Kakao, Wiebke trank immer noch nicht so gerne Kaffe, vor uns. Ich hatte ihr alles erzählt was gestern Abend noch vorgefallen war. Als ich zu den Teil kam, in den Erik mich quasi gerettet hatte, war ihr Gesicht erst voller Panik und dann voller "ohhhh wie süß!!" Was ziemlich ironisch war denn sonst war ich eher die totale Romantikerin von uns.
"Tja und dann hab ich Panik bekommen. Hab ihm gesagt ich wohne in dem Wohnheim um die Ecke, wo Aylin und so wohnen." Ich sah auf meine Tasse. Und da kam sie auch direkt, Wiebkes Reaktion. "Also hast du ihm verheimlicht wo du wohnst? Warum? Er hat doch nix getan! Er hat dich gerettet!"
"Ich weiß!" Gab ich zurück! "Aber ich hab Angst Wiebke! Und wenn ich erik in mein Leben lasse dann muss ich irgendwann alles erzählen und das will ich nicht! Ich will da nicht dran denken! Erik hat was besseres verdient." Ich stellte meine Tasse weg und ließ mich in mein bett fallen. Mit geschlossenen Augen lag ich da und hätte, wie Wiebke Aufstand.
"Er hat vielleicht was besseres verdient, aber wer sagt das du nicht das beste bist, was er braucht? Du hast keine ahnung wer er ist, du hast einen Heimweg mit ihm verbracht. Du kennst ihn nicht und er dich nicht. Wenn du ihn kennen lernst verlangt keiner, dass du ihm alles beim ersten treffen erzählst. Das würde ihn wahrscheinlich auch eher verwirren. Luna, du bist ein so wunderbarer Mensch, so viele Leute hätten nicht die Energie weiter zu machen. Und du tust das. Wieso willst du ihn nicht einfach mal bei einem Kaffe kennenlernen? Ich hab seinen Blick gesehen. Der ist bestimmt nicht abgeneigt."
Nach dieser Ansprache setze ich mich auf. "Du hast ihn von hinten gesehen, Wiebke. Nie von vorne!" Ich musste leicht lachen, obwohl ich echt gerührt war. "Ich hab das im Gefühl! Ausserdem musste ich seine Augen nicht sehen um das zu verstehen. Jeder Typ will dich kennen lernen!"
Ich schüttelte den Kopf. "Das ist ja toll, aber das bringt nix wenn ich Angst davor habe." "Klar. Aber du wirst diese Angst verlieren. Denn wenn nicht, dann kannst du deine grosse liebe nicht finden." Niedergeschlagen sah ich sie an. "Ich dachte ich hätte sie gefunden." "Oh luna! Das war ein arschloch und nicht deine große Liebe!" "Und wer sagt das erik das ist?" Gab ich zurück. Sie nahm mich in den Arm. "Niemand. Das musst du ausprobieren." Ich lehnte mich an sie. "Und jetzt?" Fragte ich leise. "Weiß ich nicht. Du weißt nix über ihn?" Ich löste mich von ihr. "Nein. Und will ich auch nicht. Ich will ihn nicht kennenlernen und Wiebke ich will auch nicht mehr über ihn reden!" Wiebke nickte. Aber ich sah ihrem Blick an das sie zweifelte, dass das die richtige Entscheidung war 

Liebe zwischen zwei Welten Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt