Mike

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Der zweite "freie" Tag war ähnlich verlaufen wie der erste, nur gab es dieses Mal keinen Zwischenfall und Mrs. Black kam nur kurz vorbei. Als ich heute, also am Mittwoch, aufgewacht war, hatte ich irgendwie Angst, etwas könnte wieder schieflaufen. Ich hatte so ein Gefühl, aber ich versuchte es zu verdrängen und mich auf den Tag zu konzentrieren. Als ich jedoch in die Schule gekommen war, wurde mir nur noch mulmiger zumute. Als ich das Klassenzimmer betrat stockte mir der Atem. Neben Mrs. Black sass ein Junge, der ihr sehr ähnlich sah: der Junge, in den ich hineingerannt war. "Ist das etwa ihr Sohn?!" dachte ich, langsam verzweifelt. Mrs. Black schaute mich etwas fragend an und ich senkte schnell den Blick. Ich stolperte zu meinem Platz neben Jacob ohne zu Mrs. Black und dem Jungen zu schauen. "Also liebe Schüler, starten wir! Noch kurz für dich Jane: das ist Mike, mein..." , ich hielt die Luft an, "...Neffe, er schnuppert seit Montag." Ich seufzte. Vielleicht etwas zu laut denn einige Schüler drehten die Köpfe, Mrs. Black sah mich wieder fragend an und Mike musterte mich etwas abschätzig. Ich merkte wie ich rot wurde und senkte schnell den Kopf. In Mathe schaute ich immer wieder verstohlen zu Mike. Wieso sah er ihr so ähnlich?! Das verwirrte mich total. Als es zu Pause klingelte packte ich meine Sachen, stürmte zu James und zog ihn in die Pause. "W-was ist denn los??" fragte er mich etwas verwirrt. "Also erstens: Hey." sagte ich und umarmte ihn. Er lächelte und umarmte mich auch. "Und zweitens: wieso sieht er ihr so ähnlich??" fragte ich ihn verwirrt. "Wer?...Achso Mike...er ist ihr Neffe...?" antwortete er und sah mich komisch an. Ich schüttelte nur den Kopf. "Ist es dir den nicht aufgefallen??" fragte er mich nach kurzer Stille. "Ähm...was denn?" fragte ich ihn, jetzt noch verwirrter. "Es ist die also wirklich nicht aufgefallen?" er schaute mich wieder komisch an. "Neee wirklich nicht!!! Was denn?!" fragte ich ihn ungeduldig. "Mrs. Black hat dich die ganze Zeit angeschaut. Zuerst etwas fragend, dann aber eher verwirrt..." sagte er aufgeregt. "Oh..." sagte ich nur, das war mir wirklich nicht aufgefallen. Plötzlich stand Mike neben mir. Ich erschrak. "Hey" sagte er. "Hey" erwiderte ich kühl. Was wollte er denn. "Jane, oder?" Ich nickte. "Ich wollte dich fragen was vorhin los war...?" Ich hob eine Braue. "Was soll den los gewesen sein?" fragte ich ihn misstrauisch.
Naja dein Seufzer und so..." sagte er. "Ach das war nichts!" sagte ich. "Wieso interessiert dich das überhaupt?" fragte ich ihn. "Ach nur so..." sagte er und ging. "Okay...?" sagte James und ich nickte nur. Wir gingen wieder rein. "Das war echt seltsam...!" sagte James und setzte sich an seinen Platz. Ich warf ihm einen vielsagenden Blick zu. Da hatte er wirklich recht. Mrs. Blacks Stimme riss mich aus meinen Gedanken und ich zuckte zusammen. "Ach, erschrecken kann sie definitiv am besten!" dachte ich. Aber, was machte sie denn überhaupt hier? Ich dachte jetzt hätten wir doch Franz...? "Nach dem darauffolgenden Satz blieb mein Herz stehen: "Bitte beruhigt euch jetzt! Ich werde diese Franz- und die darauffolgende Deutschstunde für Herrn Fankhauser unterrichten. Er ist krank und hat mich gebeten, die Stunden für ihn zu übernehmen. "Waaaaaaas?! Will mich der auch noch verarschen?!" dachte ich verzweifelt. Jedoch schien es Mrs. Black heute nicht auf mich abgesehen zu haben. Oder ich schaffte es, mich nicht in peinliche Situationen zu bringen. Als es Mittag war, es klingelte stürmten die Schüler aus dem Zimmer. "Jane? Könntest du bitte noch kurz bleiben?" fragte mich Mrs. Black. Ich zuckte zusammen und drehte mich langsam um. "Ernsthaft?" dachte ich. "Echt jetzt?!" murmelte ich, jedoch wohl etwas zu laut. "Was hast du gesagt?" fragte sie mich. "Ähm, sicher, ich habe sicher gesagt..." antwortete ich schnell. Sie nickte und wartete bis alle Schüler draussen waren. "Also..." begann sie, irgendwie zögerlich, "...ich hätte da so ein cooles Ferienangebot, also so ein Lager...ich dachte es interessiert dich vielleicht..." sagte sie, drückte mir einen Flyer in die Hand und mich in Richtung Tür. "Äh..." doch schon schloss sie die Tür vor meiner Nase. "Okay..." ich drehte mich um und ging nach Hause. Den Flyer in der Hand.

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