Es klingelte. War das etwa schon Taylor? Ich schnappte mir den Koffer, ne Jacke, stürmte die Treppe hinunter und ehe mein Vater etwas dagegen tun konnte, schloss ich die Türe hinter mir. "Hey!" begrüsste mich Taylor und schüttelte mir die Hand. "Hallo" grüsste ich zurück. Er hatte blonde Haare, braune Augen und sah im Allgemeinen recht gut aus. Mir gefiel er irgendwie jetzt schon."Na Kleine, bist du aufgeregt?" War ich so hyperaktiv? Ich zuckte mit den Schultern. Besser ich sagte gar nichts, sonst hätte ich mich eh verraten. "Komm ich fahr dich." sagte er lächelnd. Ich nickte und folgte ihm zu seinem grauen BMW. Er nahm mir den Koffer ab, verstaute ihn im Kofferraum und öffnete mir die Autotür. Sehr freundlich. "Danke." murmelte ich und stieg ein. "Keine Ursache." sage er grinsend. Er stieg ein, startete den Motor und fuhr los. Ich schaute wie aus Instinkt ein letztes Mal zurück. Mein Dad schaute aus dem Fenster und winkte energisch. Es machte mich ein wenig unsicher. "Keine Sorge. Du bist bei uns gut aufgehoben." sagte er und lächelte mich freundlich an. Er hatte ein wirklich süsses Lächeln. Während der Fahrt redeten wir nicht viel miteinander. Jeder schien ein wenig mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt zu sein. Ich freute mich auf das Camp und konnte es irgendwie kaum erwarten Mrs. Black wieder zu sehen. Was sie betraf hatte ich zwar ein mulmiges Gefühl, weil ich wusste dass etwas passiert war, mich aber nicht mehr erinnern konnte. Das einzige was ich wusste war, dass ich krank war. Aber das spielte ja jetzt keine Rolle, sie war nur meine Lehrerin.
So gegen Mittag, nachdem wir uns bei einer Tankstelle ein Sandwich gekauft hatten, sprach er mich auf Mrs. Black an. "Und, freust du dich Mrs. Black wieder zu sehen?" Ich verschluckte mich und bekam einen Hustanfall. "Wie bitte...?" fragte ich mit dünner Stimme. Er lachte. "Ob du dich freust, Mrs. Black wieder zu sehen...?" fragte er und versuchte nicht mehr zu lachen. "Naja...keine Ahnung..." was hätte ich darauf antworten sollen? "Was? Du freust dich nicht diese supertolle Lehrerin zu sehen?" fragte er erstaunt. "Ähm...naja...doch schon, nur...ich kenne sie kaum..." Autsch. Das war eigentlich unter meinem Niveau. Wenn er sie gut kannte, wusste er, dass das nicht stimmte. Und genau das war der Fall. Er hob eine Braue. "Sie hat doch etwa 3 Monate in deiner Klasse die Stellvertretung übernommen..." "Öhm...ja schon...ja okay ja...ich freue mich auf das Camp..." Er schüttelte lächelnd den Kopf. "Sie hat mir von dir erzählt, du seist eine ehrgeizige Schülerin." sagte er lächelnd. Ich merkte wie mir die Röte ins Gesicht stieg und schaute zu meinen Füssen. "Ach ja?" Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr wie er nickte. "Ach ja...apropos Camp...wir sind in 15 Minuten da." sagte er lächelnd. Ich konnte es kaum erwarten. Als die 15 Minuten endlich vorbei waren und wor ankamen rief er fröhlich:„Wor ind daaaa!", sprang beinahe aus dem Auto und öffnete mir die Türe. "Danke." Er nahm meinen Koffer aus dem Kofferraum und stellte ihn vor mich hin. Als ich mich umdrehte blieb mir fast das Herz stehen. Vor mir prahlte ein riesiges, altes Schloss. Schwarz, alt, mächtig. Ich war überwältigt. Ich wollte etwas sagen doch ich brachte kein Wort heraus. Endlich hätte ich etwas zu sagen gehabt als plötzlich wie aus dem nichts zwei Jungs hinter einem Baum hervorlugten und "Buh!" schrien. Taylor und ich zuckten zusammen und die Jungs brachen in Gelächter aus. "Hey! Das ist nicht witzig! Was soll das? Seit wann erschreckt ihr Besuch schon am ersten Tag?" ergriff Taylor das Wort ehe ich etwas sagen konnte. Einer der beiden Jungs, der grössere, trat hinter dem Baum hervor, winkte mir zu und grinste frech. "Hey. Bin Lukas und das ist mein Bruder Markus." sagte er und zeige auf den anderen Jungen, welcher genauso frech grinste. Jetzt kam auch Markus hinter dem Baum hervor. Erst jetzt fiel mir die Ähnlichkeit auf. Markus war Lukas wie aus dem Gesicht geschnitten, oder umgekehrt. Sie waren Zwillinge. Und mir fiel auch auf, dass die beiden wohl, trotz ihrer Grösse, jünger waren als ich. Vielleicht 13 oder jünger. "Freut mich. Bin Jane." antwortete ich nach einem langen Mustern. Kaum hatte ich meinen Namen ausgesprochen huschte ein Schatten über Taylor's Gesicht, er war aber ebenso schnell wieder weg. Genauso wie die Jungs. Die verschwanden wieder im Wald. "Ähm jah...also komm ich zeig dir dein Zimmer." sagte Taylor, schwang sich den Koffer auf die Schulter und ging auf das Schloss, oder was auch immer, zu. Etwas zögerlich folgte ich ihm. "Komm schon!" Ich lief hinter ihm her. Unter der unheimlich grossen, schweren Holztür hindurch, die Treppe hoch in ein...Zimmer...? Oder so. Ein Raum mit einem Fenster, einem Kühlschrank, einem Schrank und einem Bett. Okay...? "Okay hör mal...es...es wird dir vielleicht nicht unbedingt gefallen aber ändern lässt sich das jetzt auch nicht mehr...ich hole kurz Mrs. Black..." sagte er und fuhr sich nervös durch die Haare. Ich hatte keine Ahnung wovon er sprach. Doch ehe ich hätte fragen können, worum es ging, war es verschwunden. Ich schüttelte den Kopf. Zu viel war in letzter Zeit passiert. Einfach Zuviel. Taylor riss mich aus meinem öden Gedanken. "Ich hab sie nicht gefunden...Naja...jedenfalls, freut mich das du hier bist. Willkommen. Und ähm...naja...Du willst sicher wissen wieso niemand anderes hier ist, oder?...weil...es kein C-...ich mein...die kommen dann noch. Keine Sorge! Aber die schlechten Neuigkeiten...es gibt kein freies Zimmer mehr...macht es dir etwas aus bei...ihr zu schlafen?" Ich schluckte. Also wie bitte? Kann das bitte jemand wiederholen? "Ähm...naja...also...ich fände es nicht so tragisch..." sagte ich mit dünner Stimme. Er nickte, blieb aber ernst. "Okay...ich muss noch einige Dinge vorbereiten, du kannst jetzt dein Zeug einräumen, BH's sollten keine mehr rumliegen!" sagte Taylor, zwinkerte mir zu und ging aus dem Zimmer. Ich lachte und hievte meinen Koffer zum Schrank. Doch kaum war er draussen hörte ich wie der Schlüssel im Schloss gedreht wurde und das Herz blieb mir beinahe stehen.
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Das Flugblatt
RandomNeues Schuljahr, neue Lehrerin. Ab da änderte sich alles. Die neue Lehrerin scheint Jane ziemlich zu gefallen, für Jane sind solche Gefühle jedoch neu. Und würde es nicht reichen, dass Jane für ihre Lehrerin schwärmt, wird die Schule immer anstreng...