Die Drachenkönigin-Die Reise nach Darkarin

17. KAPITEL

Fliegen. Immer nur fliegen. Das war dass einzige, was sie machten. Die ganze Zeit. Klar, dass es Elsa da mal langweilig werden konnte. ,,Sturm...",fing Elsa ihren Satz an, doch sofort wurde sie unterbrochen. ,,Ich weiß, dass dir langweilig ist, Elsa! Das musst du mir nicht als sagen!" ,,Ist ja gut",flüsterte Elsa. ,,Kopf hoch, du Trauerkloß!",munterte Sturm sie auf. ,,Du hast doch gesagt, dass wir bald da sind, oder?" ,,Ja, aber dann müssen wir auch wieder den ganzen Weg zurückfliegen. Schon mal dran gedacht?" Der Drache schwieg, was darauf deuten ließ, dass sie doch nicht so weit gedacht hatte. ,,Ich brauche einfach Abenteuer. Die Sache mit Dagur und Cliff war ja ganz aufregend und die Sache mit dem Glutkessel eine nette Abwechslung, aber trotzdem war es jetzt nicht so der Hammer. Der einzige, der mir lieber nicht über den Weg laufen sollte, ist Dagur. Sonst ist meine Stimmung gleich unten im Keller." ,,Da muss ich dich leider enttäuschen. Die Berserker haben sich gerade da drüben niedergelassen." Sie zeigte in die Richtung einer kleinen Insel. Die Schiffe der Krieger ankerten am Ufer. ,,Sturm, jetzt hab ich die Schnauze voll. Wir fliegen unbemerkt weiter. Es interessiert mich nicht, was der dort macht." ,,Das wird dich aber interessieren",sagte Sturm. ,,Weil sonst bist du keine gute Drachenkönigin. Schau mal genauer hin." Elsa kniff die Augen zusammen. Dann erstarrte sie regelrecht. ,,Die klauen die Dacheneier!",rief sie. ,,Wahrscheinlich will sich Dagur jetzt selbst eine Drachenarmee zulegen, nachdem du das ja nicht gemacht hast",meinte Sturm. Elsa überlegte. ,,Hm... Ich glaub, ich hab eine Idee. Das sind Gronckeleier. Wenn sie erwärmt werden, schlüpfen sie. Und was passiert, wenn sie schlüpfen, Sturm?" ,,Die Eier explodieren! Das ist ja ne super Idee! Aber wir können doch nicht jedes einzelne Ei mit Feuer beschießen. Wie lange wollen wir das machen?" ,,Auch dafür hab ich eine Lösung. Wir brauchen die Hilfe eines Wahnsinnigen Zippers. Der kann Gas unter Deck befördern und dann in Brand stecken. Es werden alle Eier gleichzeitig schlüpfen. Wenn das Schiff in die Luft geht, werden die anderen Eier auch explodieren." ,,Auf dieser Insel wird es bestimmt irgendwo einen Zipper geben",vermutete Sturm. ,,Okay, machen wir uns auf die Suche. Aber wir müssen aufpassen, dass wir nicht entdeckt werden. " Sie flogen ein kleines Stück weiter und landeten auf der anderen Seite der Insel. Auf dieser Seite gab es mehr Bäume und weniger Felsen, als auf der anderen. Elsa suchte den grünen Boden ab. ,,Da! Ich hab Zipperspuren gefunden!" Die beiden folgten den Spuren zu einer kleinen Höhle. Sturm steckte den Kopf durch den Eingang. ,,Hallo? Ist da jemand?",rief sie. Da zischte plötzlich etwas. Grünes Gas kam aus der Höhle. Sofort entzündete es sich und es gab eine gewaltige Explosion. Doch Sturm ließ das alles kalt. ,,Kommt raus, ihr Genies! Einen Riesenhaften Albtraum kann man nicht verbrennen lassen!" Man hörte das laute Stapfen von Pfoten und schon bald kam ein blauer Zipper zum Vorschein. ,,Was wollt ihr denn?",fragte der rechte Kopf. ,,Hallo, ich bin Elsa und das ist Sturm. Wir brauchen eure Hilfe bei einer sehr wichtigen Sache." ,,Ich bin Koof",stellte der rechte Kopf sich vor. ,,Und ich bin Kaaf",stellte der linke Kopf sich vor. ,,Bei was braucht ihr denn Hilfe?" ,,Dagur der Durchgeknallte stielt Gronckeleier von dieser Insel. Wir müssen ihn aufhalten. Er will sich eine Drachenarmee zusammenstellen",erzählte die Drachenkönigin. ,,Dagur ist uns schon lange ein Dorn im Auge",meinte Koof. ,,Wir helfen euch." ,,Danke. Ihr habt was gut bei mir",sagte Elsa. Koof und Kaaf zuckten mit den Schultern. ,,Keine Ursache." ,,Wir fliegen zurück zum Strand auf der anderen Seite der Insel. Dort erzähle ich euch von meinem Plan",erklärte die Drachenkönigin. Die vier begaben sich in die Luft. Kurze Zeit später hatten sie den Strand erreicht, an dem sich Dagur und seine Männer befanden. Die Drachen versteckten sich hinter großen Felsbrocken. Elsa beobachtete die Feinde durch die Spalten zwischen den Felsen. ,,Ich werde Dagur und die anderen ablenken, während ihr euch an Deck schleicht und den Laderaum mit Gas befüllt. Und du wirst die Eltern der Gronckel suchen, Sturm. Ich kann nicht glauben, dass sie ihre Eier einfach im Stich lassen. Dagur hat sie bestimmt weggesperrt." Sturm nickte. ,,Okay. Passt gut auf euch auf, Leute. Elsa, lass dich nicht fangen." ,,Ich werde es versuchen, aber ich kann dir nichts versprechen." ,,Viel Glück." ,,Dir auch, Sturm." ,,Danke." Heimlich schlich sie sich davon. ,,Jetzt sind wir auf uns gestellt",flüsterte Elsa. ,,Habt ihr den Plan verstanden?" Koof und Kaaf nickten. ,,Klar. Wir sind doch nicht blöd." ,,Aber passt auf, dass ihr nicht Wasser schluckt, wenn ihr durch's Meer schwimmt. Sonst könnt ihr das Gas nicht entzünden." ,,Wir machen das schon, Elsa",versicherte Kaaf. ,,Mach dir keine Sorgen. Alles wird gut. Und falls doch was schiefgehen sollte, kann uns Sturm mit den Gronckeleltern zu Hilfe kommen." ,,Dann mal los, ihr zwei. Haltet euch bereit." Elsa sprang auf den Felsen. Sofort wurde sie von den Männern entdeckt. ,,Dagur, sieh mal!",rief Rohling. ,,Der Nachtschatten ist wieder da!" Kurze Zeit später tauchte der Anführer hinter ihm auf. ,,Ach Elsa. Ich dachte, dass ich dich fürs erste nicht mehr sehen würde." ,,Falsch gedacht. Lass lieber das Denken. Es schadet dir eh nur." ,,Du solltest lieber aufpassen mit deinen Worten",drohte Dagur. ,,Es könnten deine letzten sein." ,,Heb dir deine Drohungen für andere auf. Die wirken bei mir nicht",erwiderte Elsa. ,,Du bist nicht nur hier um Sprüche zu reißen. Also, was willst du?",fragte Dagur. ,,Mein Volk beschützen",antwortete sie. ,,Rück die Dracheneier raus!" Der Berserker grinste fies. ,,Nein." ,,Ich warne dich! Ich will die Eier nicht mit Gewalt holen müssen! Lass uns wie richtige Wikinger reden." ,,Richtige Wikinger reden nicht! Richtige Wikinger kämpfen!" Dagur schnappte sich eine Axt und sprang vom Schiff runter. Er rannte auf sie zu. Elsa schoss einen Plasmastrahl in seine Richtung, doch Dagur wich geschickt aus. Ihr blieb nichts anderes als die Flucht in die Luft übrig. Dagur warf seine Axt nach ihr. Knapp flog sie an Elsa vorbei. ,,Komm sofort runter, du Weichei!",schrie er. ,,Richtige Wikinger fliehen nicht!" Doch sie beachtete ihren tobenden Feind nicht. Mit den Augen suchte sie das Meer nach Koof und Kaaf ab. Bald entdeckte sie den Zipper. Die beiden hatten gerade eins der Schiffe erreicht. Im Wasser waren ihre blauen Schuppen kaum zu erkennen. Vorsichtig schlichen sie sich an Bord. Die Männer, die an Deck standen, schauten Elsa böse an und bemerkten den Drachen nicht mal. Leise öffnete Kaaf die Luke zum Lagerraum. Koof spie Gas durch die Öffnung und Kaaf entzündete es mit Funken. Es gab eine riesige Explosion. Die Explosion wurde nochmal durch die schlüpfenden Gronckel verstärkt. Durch die Hitze schlüpften auch die anderen und Dagur's Schiffe gingen in Flammen auf. Die Berserker und Verbannten, die sich noch an Bord befanden, sprangen ins Wasser und schwammen eilig ans Ufer. ,,Nein, wie ist das möglich!?",schimpfte Dagur. Koof und Kaaf flogen zurück zu Elsa. ,,Das war die größte Zerstörung, die wir je angerichtet haben",sagte Koof. ,,Guckt mal!" Kaaf zeigte in eine Richtung. ,,Dagur hat gleich die Eltern der Kleinen an der Backe!" Elsa schaute in die gezeigte Richtung. Ein riesiger Schwarm ausgewachsener Gronckel kam auf die Berserker und Verbannten zugeflogen. Es waren sogar einige Titanflügler unter ihnen. Als die Babydrachen ihre Eltern sahen, flogen sie auf sie zu. Die Eltern attackierten die feindlichen Menschen, die ihre Kinder entführt hatten. Sturm gesellte sich grinsend zu Elsa, Koof und Kaaf. ,,Dagur hat jetzt wohl einiges mit den Eltern zu klären. Was der wohl alles an den Kopf geworfen bekommt?" ,,Da bist du ja! Wo waren die Eltern?",wollte Elsa wissen. ,,Dagur hat sie in eine Höhle eingesperrt, wie wir es vermutet hatten",erzählte Sturm. Elsa nickte. Dann wandte sie sich an den Zipper. ,,Danke, dass ihr uns und den Babys geholfen habt. Wenn wir irgendwas für euch tun können?" Aber Koof und Kaaf schüttelten die Köpfe. ,,Du bist unsere Königin. Es ist unsere Pflicht, dass wir dir helfen. Du brauchst nichts für uns zu tun. Der Spaß hat schon geschickt." ,,Dann verabschieden wir uns mal",erklärte Elsa. ,,Und nochmals danke. Macht's gut." ,,Auf Wiedersehen, Elsa."