6. KAPITEL

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„Wer ist eigentlich dieses Mädchen, die einen Drachen haben möchte?",fragte Sturm jetzt schon zum hundertsten Mal. Elsa antwortete nicht. Sie starrte nur gerade aus, den Blick auf das Meer gerichtet. „Elsa?" Immer noch keine Reaktion. „Elsa!" Sturm gab ihr einen gewaltigen Stoß, sodass sie fast abstürzte. „Sturm! Was soll das denn?",beschwerte sich die Drachenkönigin. „Du hörst mir überhaupt nicht zu!",sagte Sturm. „Was ist denn nur los mit dir?" „Ach, nichts. Es ist alles in Ordnung." Doch Sturm konnte Elsa keinen Glauben schenken. „Mit dir stimmt doch was nichts. Mir kannst du's ruhig erzählen. Ich verrate es niemandem. Du hast mein Drachenehrenwort." Da gab sie endlich nach. „Ich vermisse Jack. Er ist immer für mich da und jetzt darf er es nicht." Sturm legte den Kopf schief. „Ich glaube, Jack geht es genauso wie dir." Elsa zuckte mit den Schultern. „Kann sein. Vermutlich vermisst er mich noch mehr, als ich ihn. Aber jetzt Themawechsel, bevor ich noch traurig werde. Was wolltest du wissen?" „Wie das Mädchen heißt, dass gerne einen Drachen haben möchte",wiederholte der Riesenhafte Albtraum geduldig. „Sie heißt Anna",erklärte Elsa. „Früher war sie sozusagen meine Schwester, bis ich erfuhr, dass sie nicht mal ansatzweise mit mir verwandt war. Dann hat mich Buck nach Berk gebracht und dort bin ich geblieben. Aber ich besuche sie ab und zu mal. Ich denke, du bist der perfekte Drache für sie." „Hoffentlich ist sie auch der perfekte Drachenreiter für mich",meinte Sturm. Elsa nickte. „Das ist sie." Doch da kniff Elsa die Augen zusammen. „Wir bekommen Besuch." Am Horizont tauchten Schiffe auf. Sie hatten weiße Segel und waren zur Hälfte blau angemalt. Auf dem Schiff, dass vorne an der Spitze der Flotte fuhr, war ein Skrill auf dem Segel zu erkennen. „Wer ist das?",erkundigte Sturm und stoppte. Elsa hielt neben ihr an. „Das ist Dagur",fauchte sie. „Er will Ohnezahn fangen. Ich wette, dass er auch andere Nachtschatten fängt. Wir müssen aufpassen. Er darf uns nicht fangen, sonst war's das mit unserer Reise." Sturm sah sich um. „Aber wo sollen wir uns verstecken? Hier gibt es nirgendwo eine Insel oder einen Felsen auf den wir uns flüchten könnten. Wolken sind auch keine am Himmel." Elsa ließ die Schiffe nicht aus den Augen. „Wir müssen auf unser Glück vertrauen. Wenn wir nicht an uns glauben, schaffen wir das nicht." Sturm geriet trotzdem etwas in Panik. „Was sollen wir denn jetzt machen?" „Wir rühren uns nicht von der Stelle. Vielleicht entdecken sie uns nicht",antwortete Elsa. „Dagur ist durchaus so dumm, dass er einfach an uns vorbeifährt." Langsam näherten sich die Schiffe. Bald waren sie unter den Drachen. Sturm grinste. „Du hattest recht. Dagur ist wirklich zu dumm." Aber da hatte sie sich zu früh gefreut, denn plötzlich schossen Haken, die an dicken Ketten befestigt waren, knapp an ihnen vorbei. „Schnell! Wir müssen außer Reichweite kommen!",rief der Nachtschatten. Sturm und Elsa flogen so schnell, wie sie konnten, zum Himmel empor. Da wurde Sturm von einem der Haken getroffen. Die Kette schlang sich um den Riesenhaften Albtraum. Die Krieger zogen sie zu sich nach unten in Richtung Schiff. „Sturm!" Elsa drehte sich um und stürzte zu ihr. „Kannst du die Ketten nicht einfach abschießen?",rief Sturm. „Nein, die Ketten sind feuerfest!" Sie versuchte, die Ketten von Sturm zu lösen. Plötzlich wurden Elsa's Flügel von einem weiteren Haken an ihren Körper gekettet und sie stürzte auf das Schiff. Sie krachte auf den Boden auf und blieb bewusstlos liegen. „Elsaaaaa!",schrie Sturm. „Neiiiin!"

Die Drachenkönigin-Die Reise nach DarkarinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt