14. KAPITEL

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„Wie ist so das Leben als normaler Drache?",fragte Cliff, während sie über das Meer flogen. „Aber du bist doch ein normaler Drache",erwiderte Elsa. „So normal wie ihr sind wir Todsinger nicht",meinte er. „Schließlich fressen wir andere Drachen." „Äh, also, naja." Sie wusste nicht, wie sie das sagen sollte. „Ich hab viele Freunde, aber auch leider viele Feinde. Das ist nicht bei jedem so." „Und bei dir, Sturm?" „Bis auf Elsa habe ich keine Freunde. Ich hab auch immer allein gelebt",antwortete sie widerwillig. Sturm traute dem Todsinger noch immer nicht ganz. „Ich hab auch keine Freunde, bis auf euch. Mit Todsingern will so gut wie keiner was zu tun haben." Sturm verdrehte die Augen. Woran das wohl liegen könnte?,dachte sie. „Wenn du keine Drachen mehr frisst, bekommst du garantiert hunderte Freunde",munterte Elsa ihn auf. „Was soll ich denn sonst fressen?",fragte Cliff. „Fisch natürlich! Wie alle Drachen! So'ne blöde Frage hab ich ja noch nie gehört!",rief Sturm. „Ist ja gut! Tick doch nicht gleich so aus!",entgegnete Cliff. „Du bist vielleicht überempfindlich!" Elsa kniff die Augen zusammen. „Ich weiß auch nicht, was mit Sturm los ist. Jedenfalls könntest du auch Wildschweine jagen oder so." Cliff machte ein nachdenkliches Gesicht. „Ich hab noch nie Wildschweine oder Fische gefangen. Ich weiß überhaupt nicht wie das geht." „Zu dumm, um sich etwas zum Fressen zu fangen",verhöhnte Sturm ihn. „Es reicht, Sturm!",donnerte Elsa. „Du benimmst dich echt mies! Wenn du nicht sofort mit dem Schrott aufhörst, darf Cliff dich fressen!" Da wurde sie ganz still. „Das würdest du tun?",flüsterte sie. „Ja!",erwiderte Elsa. Dann wandte sie sich wieder dem Todsinger zu. „Mit deiner Fähigkeit wird das Jagen sehr einfach für dich sein. Du könntest dir Freunde bei den Wechselflüglern machen. Die fressen Wildschweine für ihr Leben gern." Cliff's Stimmung heiterte sich sofort wieder auf. „Meinst du?" Elsa nickte. Plötzlich knurrte sein Magen. Erschrocken zuckte Sturm zusammen und bereitete sich heimlich auf einen Angriff vor. „Oh, ich hab Hunger. Naja, dann werd ich mal zu'ner Insel fliegen und jagen. Aber diesmal keine Drachen. Macht's gut, meine Freunde." Der Todsinger drehte ab und flog in eine andere Richtung. Sturm atmete erleichtert auf. ,,Endlich ist er weg." ,,Wieso endlich? Hast du etwa gedacht, dass er uns trotzdem fressen wollte?" Sturm war es sichtbar peinlich. ,,Ja, ich kann einfach nicht glauben, dass ein Todsinger sich so schnell verändern kann." ,,Stimmt. Es ist schon etwas seltsam. Aber wahrscheinlich wollte Cliff einfach nur Freunde haben." Plötzlich knurrte auch Sturm's Magen. ,,Oh, da hat ja noch einer Hunger. Wie wäre es mit ein paar Drachen?",witzelte Elsa. Der Riesenhafte Albtraum schubste sie an. ,,Haha. Sehr witzig." Sie deutete mit der Schnauze nach unten. ,,Sieh mal. Ein Schwarm Fische." Sie bereitete sich auf einen Sturzflug vor. Doch Elsa stoppte sie. ,,Moment! Was hast du vor?" ,,Fische fangen, was sonst? Hast du mir nicht zugehört?" Elsa schüttelte den Kopf. ,,Ach Sturm. Das geht doch noch viel einfacher!" Sie schoss einen Plasmastrahl ins Wasser. In hohem Bogen flogen die Fische durch die Luft. Elsa schnappte sich ein paar von ihnen. Sturm machte es ihr nach. ,,Ihr Nachtschatten habt es wirklich sehr einfach, was das Jagen betrifft",meinte Sturm, nachdem sie fertig gegessen hatte. ,,Kann sein",erwiderte Elsa. ,,Ihr könnt das halt nicht machen. Eure Schüsse explodieren nicht so wie unsere." ,,Wann haben wir Darkarin eigentlich erreicht? Müssen wir noch lang fliegen?" ,,Ein paar Tage werden es schon noch sein. Ich weiß leider nicht wie viele es sind. Darkarin ist leider kein Katzensprung von Berk entfernt." ,,Ich freu mich schon so, wenn wir wieder zurückfliegen können." ,,Hoffentlich kommen uns nicht noch mehr Hindernisse und Gefahren in den Weg",sagte Elsa. ,,Dagur und Cliff schicken erstmal." ,,Dieser Dagur ist aber auch nervig",brummte Sturm. ,,Das Rohling sich dem angeschlossen hat." ,,Es blieb ihm keine andere Wahl",erklärte die Drachenkönigin. ,,Dagur hat damals einen Skrill von den Verbannten gestohlen. Zwischen Alvin und ihm entstand ein Kampf. Alvin ist ins Wasser gesprungen und untergetaucht. Der Skrill hat dann einen Blitz auf das Wasser geschossen. Wasser leitet ja Blitze besonders gut. Alle haben gedacht, dass der Anführer der Verbannten tot sei. Da seine Männer nicht das gleiche Schicksal mit ihm teilen wollten, haben sie sich kurzerhand Dagur angeschlossen. Das hat mir Hicks mal erzählt. Er und die anderen hatten damals schon viele Abenteuer erlebt, wo ich noch in Arendelle eingesperrt in meinem Zimmer saß." ,,Ich hab früher nie Abenteuer erlebt. Ich war immer nur allein in meiner Höhle. Aber ich brauche keine Action so wie du. Das ist für mich zu viel." ,,Jeder wie er's mag",gurrte Elsa. ,,Kommen wir nochmal auf das Thema Anna zurück. Ich war schon seit längerer Zeit nicht mehr in Arendelle. Ich weiß nicht, ob sie deswegen wieder sauer geworden ist." Doch Sturm war ganz zuversichtlich. ,,Bestimmt nicht. Sie hat dich doch lieb, oder?" ,,Ja, eigentlich schon. Aber vielleicht hat sie ja den Eindruck bekommen, dass sie mich nicht mehr interessiert. Bei Anna kann man nie wissen. Sie war damals schon so wütend, weil ich sie nicht besucht hab. Sie wollte mich sogar töten." ,,Das wird sie garantiert nicht machen. Da bin ich mir sicher. Ich weiß ja selbst, dass du mit dem Dorf und den Drachen viel zu tun hast. Die Drachen müssen versorgt und geheilt werden. Ihr braucht einen Vorrat für den Winter. Häuser müssen repariert werden. Das Dorf muss erweitert werden. Und dann ist da ja noch deine Rolle als Drachenkönigin. Du hast mehr zu tun als sie und ihre Eltern. Anna ist doch ein schlaues Mädchen, oder? Sie wird es verstehen. " ,,Wenn du meinst." Elsa war sich nicht sicher, auch wenn Sturm's Worte sehr überzeugend klangen. ,,Stimmt. Du hast recht. Das werden wir ja dann sehen. Wir sollten uns erstmal auf die Reise konzentrieren."

Die Drachenkönigin-Die Reise nach DarkarinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt