22. KAPITEL

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,,Kannst du mich bitte mal in Ruhe lassen?",brummte Elsa und schob ihren Freund Jack zur Treppe. ,,Ich wollte nur gucken, ob es dir gut geht",erklärte Jack und versuchte zu bremsen, doch sie war einfach viel zu stark. ,,Du hast jetzt schon zum zehnten Mal nach mir geguckt",beschwerte sich Elsa. ,,Ich will einfach nur in Ruhe schlafen." ,,Ist ja schon okay",erwiderte Jack. Er drehte sich zu ihr um und umarmte sie. ,,Ich habe dich nur zu lange nicht mehr gesehen." ,,Jack, ich hab dich auch vermisst und du siehst mich ab jetzt wieder fast immer. Ich bin einfach nur müde und schwach. Bitte geh jetzt." ,,Okay" Er ließ sie los und ging die Treppe herunter. ,,Endlich",seufzte Elsa und legte sich wieder in ihr Bett. ,,Manchmal ist er echt nervig." Sofort schlief sie wieder ein. Heimlich kam Jack wieder ins Zimmer und schwebte leise über ihrem Bett. ,,Sie ist so süß, wenn sie schläft",meinte er. ,,Buck",flüsterte Elsa im Halbschlaf. Plötzlich wurde Jack an seinem Hirtenstab gepackt und die Treppe runter geworfen. Elsa öffnete ein Auge und grinste gemein. Dann schloss sie es wieder. ,,Danke, Buck." Sofort hörte man das lachende Glucksen des Nachtschatten. ,,Wirklich sehr lustig",knurrte Jack und wollte wieder aufstehen, doch Buck packte ihn an der Kapuze und zog ihn zur Haustür. ,,Was hast du vor?",rief Jack. ,,Da du Elsa ja nicht in Ruhe lassen kannst, wirst du gleich einen kleinen Flug erleben",antwortete Buck. Er öffnete die Tür und warf Jack raus. Der Wintergeist flog im hohen Boden gegen Sturmpfeil, die gerade in der Nähe stand. ,,Au!" Astrid, die auf Sturmpfeil's Rücken saß, runzelte die Stirn. ,,Geht es dir gut, Jack?" ,,Ja, danke der Nachfrage." ,,Was ist passiert?" ,,Buck hat mich aus dem Haus geworfen." Astrid kicherte. ,,Wahrscheinlich hast du Elsa genervt und sie hat Buck auf dich gehetzt, stimmt's?" Jack nickte. ,,Ja." Dann schaute er zurück zum Haus. ,,Da fällt mir ein, dass er was vergessen hat!" Sofort ging die Tür wieder auf und ein Hirtenstab flog Jack gegen den Kopf. ,,Danke, Buck!" Er rieb sich die schmerzende Stelle. ,,Buck ist wohl ziemlich genervt",stellte Astrid fest. ,,Normalerweise ist er nicht so mies drauf." ,,Naja, du kennst ihn ja." Jack zuckte mit den Schultern. ,,Er ist echt empfindlich wenn es um Elsa geht. Liegt vielleicht daran, dass er sie trainiert hat." ,,Lassen wir ihm seine Ruhe. Ich wollte gerade um Berk patrouillieren. Wenn du willst, kannst du mich begleiten. Das bringt dich hoffentlich auf andere Gedanken. Weißt du, es ist echt schwierig sich mit Sturmpfeil zu unterhalten und sie zu verstehen, wenn man ihre Sprache nicht spricht." Jack schaute zurück zu Elsa's Haus. ,,Vergiss es, Jack",hielt Astrid ihn von seinen Gedanken ab. ,,Sobald Buck dich rausgeworfen hat, kommst du da nicht mehr rein. Na komm schon! Hoch, Mädchen!" Sturmpfeil begab sich in die Lüfte. Jack beherzigte ihren Rat und flog ihr hinterher. Grinsend schaute Elsa aus dem Dachfenster. ,,Endlich! Danke, Astrid." Buck gurrte. ,,Jetzt, wo Jack dich endlich mal in Ruhe lässt, können wir ja nach Arendelle fliegen." Elsa nickte. ,,Komm, wir holen Sturm. Sie wird sich sicher freuen."

Kurze Zeit später hatten sie Arendelle erreicht. Es sah viel besser aus als bei ihrem letzten Besuch. Die meisten Bewohner flogen auf Drachen herum und die Drachen halfen bei wichtigen Arbeiten. Als Elsa, Buck und Sturm sich näherten, ertönte fröhliches Rufen und die Menschen winkten. ,,Und ich hatte schon damit gerechnet, dass sie wieder mit Katapulten auf uns schießen",sagte Elsa. Die Freunde landeten mitten auf dem Marktplatz. Sofort kam Anna angerannt und alle stellten sich im Kreis um die Besucher. Elsa stieg von ihrem Drachen ab und wurde sofort von ihr umarmt. ,,Ich hab dich so vermisst",flüsterte Anna. ,,Ich dich auch",erwiderte Elsa. Dann löste sie sich aus der Umarmung und schaute sich um. ,,Ihr habt ja aus Arendelle ganz schön was gemacht. Wie geht es dir?" ,,Gut, aber könntest du mal nach zwei Drachen gucken? Sie verursachen einige Problemchen." ,,Klar doch." Anna führte Elsa zu einem riesigen Gebäude. ,,Das ist der Drachenstall",erklärte Anna. ,,Hier sind unsere Drachen, wenn es Nacht ist." ,,Und wo sind die Problemdrachen?" ,,Ganz hinten im Stall." Anna ging weiter nach hinten. In den letzten Schlafplätzen befanden sich ein Tödlicher Nadder und ein Riesenhafter Albtraum. Adgar und Idun standen mit einigen Wachen bei den Drachen und überlegten was sie tun konnten. Als sie Anna und Elsa sahen, traten sie zur Seite. ,,Elsa, was machst du denn hier?",fragte Idun. ,,Kleiner Überraschungsbesuch",antwortete sie knapp und sah sich die Drachen an. Der Nadder hielt sich so weit wie möglich vom Futtertrog fern und der Albtraum schaute wütend, knurrte und setzte sich als in Brand. Ab und zu rieb er die eine Seite seiner Schnauze auf dem Boden. Elsa wandte sich dem Nadder zu. Plötzlich roch sie etwas. ,,Sagt mal, was habt ihr den in das Futter getan?" Elsa kramte in den Fischen herum. ,,Einige Fische und ein...",begann Adgar seinen Satz. ,,Aal!",schrie Elsa und schmiss den Aal schnell weg. Alle starrten sie erschrocken an. ,,Hast du Angst vor Aalen?",erkundigte sich Anna. ,,Klar! Ich bin zur Hälfte ein Drache! Jeder Drache hat Angst vor Aalen!" ,,Oh, deswegen wollte er nichts fressen." Der Nadder roch an den Fischen, dann verschlang er den ersten. ,,Das wäre erledigt. Und jetzt zu dem anderen Kerl." Elsa ging auf ihn zu. ,,Sei vorsichtig",warnte Anna. ,,Der ist ziemlich agressiv!" Elsa verdrehte die Augen. ,,Wenn ich Zahnschmerzen hab, werd ich auch agressiv." Die Drachenkönigin stemmte das Maul des Drachens auf und schaute hinein. ,,Hab ich mir schon fast gedacht. Das könnte etwas weh tun." Sie riss einen Zahn aus seinem Maul. Er brüllte laut auf, dann wurde er wieder ruhig. Offenbar war er sichtlich überrascht. Elsa schaute sich den Zahn an. ,,Sieh an, sieh an. Ein fauler Zahn. Ihr solltet einen Drachenzahnarzt einstellen." Anna kratzte sich am Kopf. ,,Woher konnten wir das denn wissen?" ,,Egal." Elsa und Anna verließen den Drachenstall. Da kam aufeinmal Kristoff auf sie zu, gefolgt von zwei kleinen Kindern. ,,Hi, Elsa",begrüßte er die Drachenkönigin. ,,Hi, Kristoff." Elsa schaute zu den Kindern, die sich hinter ihm versteckten. ,,Wer sind die denn?" ,,Elsa, darf ich vorstellen? Unsere Kinder." Elsa starrte Anna an. ,,Nicht dein Ernst?" ,,Doch." Anna grinste. ,,Ich wusste, dass du überrascht sein wirst." ,,Das freut mich so für euch. Und wie heißen sie?" Anna zeigte auf das Mädchen mit den orangeroten Haaren und den blauen Augen. ,,Das ist Ann." Dann zeigte sie auf den blondhaarigen Jungen mit den braunen Augen. ,,Und das ist Nico." ,,Schön euch kennenzulernen. Anna, ich muss mich mal kurz mit dir unterhalten. Kristoff, kannst du solange mit Ann und Nico zu Buck gehen? Sie werden sich super mit ihm verstehen." Kristoff nickte und ging mit seinen Kindern zu dem großen Nachtschatten. ,,Es gibt einen anderen Grund, warum ich hier bin",erzählte Elsa. ,,Was willst du?",wollte Anna wissen. ,,Du hast mir damals doch gesagt, dass du gerne einen Drachen haben möchtest. Ich glaube, dass ich den Richtigen gefunden hab." Elsa zeigte auf Sturm. ,,Sturm ist sehr einsam und sie würde gut zu dir passen." Anna stand der Mund offen. ,,Danke, Elsa!" Sie umarmte ihre große Schwester. ,,Sturm wird für immer treu an deiner Seite sein. Kümmere dich gut um sie. Sie gehört jetzt dir. Ab heute bist du ein Drachenreiter."

Die Drachenkönigin-Die Reise nach DarkarinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt