21. KAPITEL

121 7 0
                                    

Seit Wochen waren Elsa und Sturm schon unterwegs und langsam machte sich auf Berk jeder Sorgen. Sogar der alte Mehltau, der am anderen Ende der Insel lebte, kam nun jeden Tag ins Dorf und fragte nach Elsa. Manche hatten sogar schon die Hoffnung aufgegeben und glaubten, dass etwas Schlimmes passiert sein musste. Jack saß auf dem Dach der Familie Haddock und schaute in den Himmel. In den letzten Tagen hatte er nichts anderes mehr gemacht. Da kam Hicks aufs Dach geklettert. ,,Und? Schon was entdeckt?",fragte er. Jack schüttelte den Kopf. ,,Nichts. Mal wieder."  Er drehte sich zu Hicks um. Ihm standen Tränen in den Augen. ,,Was ist, wenn ihr etwas zugestoßen ist? Wenn sie jetzt tot ist?"   Der Braunhaarige setzte sich neben ihn. ,,Das glaube ich nicht. Meine Schwester ist so sturr wie unser Vater. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, hält sie nichts mehr davon ab. Wer weiß? Vielleicht ist sie schon auf dem Rückweg?"  ,,Fragen wir doch Buck",meinte Jack. ,,Der spürt doch, wenn es Elsa nicht gut geht."  ,,Buck ist verschwunden. Wahrscheinlich ist er ihnen nachgeflogen. Seitdem Elsa und Sturm sich auf dem Weg gemacht haben, hat ihn keiner mehr gesehen."  ,,Siehst du? Selbst er glaubt nicht mal, dass sie es alleine schaffen",murmelte Jack und schaute auf das Meer. ,,Na, komm wieder rein",sagte Hicks. ,,Es bringt keinem was, wenn du auf dem Dach sitzt und Löcher in die Luft starrst."  Widerwillig stand der Wintergeist auf und flog durch das Zimmer ins Fenster. Hicks folgte ihm. Dabei kam er ebenfalls durchs Fenster geflogen und prallte unsanft auf dem Boden auf. ,,Das Fliegen war ja schon mal nicht schlecht",kicherte Jack. ,,Nur an der Landung musst du noch üben."  ,,Witzig",knurrte Hicks. ,,Kann mich vor Lachen kaum auf den Füßen halten."  ,,Elsa hatte also recht. Du bist wirklich ein Spielverderber."  ,,Anstatt hier schräge Witze über mich zu reißen, solltest du dir lieber Gedanken um meine Schwester machen. Ich hänge genauso an ihr wie du."  ,,Wow. Ist ja gut. Tick doch nicht gleich so aus",wollte ihn Jack beruhigen. ,,Weißt du, manchmal ist es ziemlich nervig, dass du nur als Witze machst, über die keiner lachen kann",zischte Hicks. ,,Ich bin der Hüter des Spaßes",versuchte er zu erklären. ,,Es ist meine Aufgabe Witze zu machen und andere zum Lachen zu bringen."  ,,Aber du solltest auch endlich mal einsehen, dass man in der Realität nicht immer einen Grund zum Lachen hat. Denn der Ernst des Lebens besteht nicht nur aus Spaß und Sonnenschein."  ,,Sonnenschein ist hier das falsche Wort."  Hicks verdrehte die Augen. ,,Du und deine frostigen Reden."  ,,Hört auf zu streiten!",dröhnte da eine tiefe Stimme, die von unten kam. ,,Das bringt meine Tochter auch nicht schneller nach Hause."  ,,Sorry, Vater!",rief Hicks. ,,Vielleicht kommt sie doch schneller zurück, wenn wir uns in die Haare kriegen",flüsterte Jack. ,,Denn irgendeiner muss sich ja zwischen uns stellen."  ,,Das hab ich gehört!",ertönte Haudrauf wieder. Hicks trat dem Hüter gegen das Schienbein und funkelte ihn wütend an. Jack kratzte sich nur am Kopf und unterdrückte den Schmerz. Manchmal fragte er sich wirklich, ob Hicks und Elsa auch so doll stritten, oder ob sie sich überhaupt stritten. Eigentlich hatte er nie etwas mitbekommen. Plötzlich wurde die Haustür aufgerissen, sodass sie fast aus dem Rahmen flog. Ein Wikinger kam hereingestürmt. Er war völlig außer Atem und brabbelte unverständliches Zeug. ,,Musst du unbedingt mit der Tür ins Haus fallen?",fragte Haudrauf. ,,Was ist los?"  ,,Sie..."  Der Wikinger kam kaum zu Atem. Er versuchte mitzuteilen, was er gesehen hatte, doch es kamen dabei unvollendete Sätze heraus. Haudrauf packte ihn an den Schultern und schüttelte ihn durch. ,,Was ist denn jetzt los!? Und rede gefälligst verständlich!"  ,,Sie ist da",kam es aus dem Krieger heraus. ,,Elsa ist wieder zurück."  Haudrauf starrte ihn an. Dann ließ er ihn fallen und rannte nach draußen. Auf dem Marktplatz standen alle Wikinger und Drachen in einem Kreis. Wer in der Mitte stand, konnte man nicht erkennen. Haudrauf schubste die Menge zur Seite. Atemlos blieb er stehen, als er seine Tochter sah. Dann rannte er auf Elsa zu und umarmte sie. ,,Wir haben dich so vermisst. Wir dachten schon, dass dir was passiert ist",sagte Haudrauf mit Freudentränen in den grünen Augen. ,,Ist ja gut, Vater. Ich krieg keine Luft",keuchte Elsa. ,,Entschuldige."  Haudrauf ließ sie wieder los. Dann wurde sie noch von ihrer Mutter, ihrem Bruder und ihren Freunden in den Arm genommen. ,,Du wirst ja fast vor Freude zerquetscht!",lachte da eine bekannte Stimme. Elsa drehte sich um. Hinter ihr stand Jack. Sie ging auf ihn zu und umarmte ihn. ,,Ich hab dich so vermisst, Jack."  Jack legte sein Kinn auf ihren Kopf. ,,Ich dich auch. Mehr als du. Und? Hast du es geschafft?"  Sie grinste über's ganze Gesicht. ,,Aber logo."  ,,Ich glaube, wir beginnen morgen mit der Zeremonie",meldete sich Buck zu Wort. ,,Ein bisschen Schlaf könnt ihr jetzt gut gebrauchen."  ,,Nicht nur ein bisschen",meinte Elsa.

Die Drachenkönigin-Die Reise nach DarkarinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt