The New Beginning

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„Wie geht's dir heute?", fragte Harry nachdem wir einige Zeit lang schweigend nebeneinander gesessen waren.

„Gut und dir?"

Er murmelte etwas und fuhr schweigend weiter. „Hast du schon Pläne für einen Film? Ich geh aber auf gar keinem Fall in einen Horrorfilm, das kann ich dir gleich sagen." Ich hatte schon immer panische Angst vor Horrorfilmen gehabt und würde mich zur Not auch an irgendetwas fest binden, um nicht in einen solchen Film gehen zu müssen. Für mich hatte es keinen Sinn, sich anzusehen, wie Menschen von Dämonen heimgesucht werden, viel zu lange vor ihnen weg zu laufen, nur um dann im Anschluss zerfleischt zu werden oder was auch immer es sonst noch gab.

Harry lachte auf. „Du hast meine komplette Planung durcheinander geworfen", beschwerte er sich gespielt. Irgendetwas an seinem lachen bereitete mir Gänsehaut.

Beim Kino angekommen musste Harry lange suchen um einen freien Parkplatz zu finden. Danach stand ein fünfminütiger Weg vor uns, bevor wir den Eingangsbereich erreicht hatten. Ich konnte immer wieder neidische Blicke von der Seite wahrnehmen, die mich nicht wirklich störten. In der Anwesenheit Harry beunruhigte mich so gut wie gar nichts. Was war bloß los mit mir? Konnte El denn so gut abfärben? Oder war ich einfach bloß leicht zu beeinflussen?

Zerstreut über diese Gedankengänge wandte ich mich den Anzeigetafeln zu, auf denen gezeigt wurde, welche Filme zurzeit liefen. Ich zeigte auf einen Fantasy Film. „Was sagst du zu dem?", fragte ich. El hatte mir den Trailer gezeigt und ihn als den besten Film der kompletten Welt bezeichnet. Harry zuckte mit den Schultern. „Okay", meinte er bloß. Ich war über diese schnelle Entscheidung etwas verwundert, dachte aber nicht weiter darüber nach. Wahrscheinlich war ich einfach ein kompliziertes Leben gewohnt. Nachdem wir an der Kasse vorbei waren, kaufte er sich noch einen Eimer voller Popcorn und dann machten wir uns auch schon auf den Weg zu dem Kinosaal, in dem der Film laufen sollte.

Ich spürte immer wieder seinen Blick auf mir. Doch ich tat mein bestes, es zu ignorieren, da ich sonst wahrscheinlich rot wie eine Tomate angelaufen wäre. Doch auch so konnte ich mich wohl nur schlecht dagegen wehren. Der Kinosaal war eher klein gehalten aber ziemlich voll, auch wenn noch nicht einmal der offizielle Filmstart war.

Als wir vor unseren Plätzen standen, sah ich erschrocken, dass die Kinotante uns einen Pärchensitz gegeben hatte. Na super. Als wir uns hingesetzt hatten, versuchte ich, mich nicht gegen Harry zu lehnen, was schwerer war wie es aussah. Doch ich wusste sowieso, dass es nicht lange dauern würde, bis ich so fasziniert von dem Film war, dass ich mich ganz von alleine in eine Richtung lehnte.

Aus Prinzip griff ich in Harrys Eimer voller Popcorn und stopfte mir eine ganze Hand voll in den Mund. Doch ich musste mich schwer zusammenreißen, es nicht wieder auszuspucken, ich hatte schon immer salziges Popcorn gehasst. Als Harry meinen kleinen Anfall gesehen hatte, war er in einen leisen Kicheranfall ausgebrochen. Ich warf ihm einen vernichtenden Blick zu und versuchte verzweifelt das Popcorn herunterzuschlucken.

Während des Films hatte Harry es tatsächlich geschafft, den kompletten Eimer aufzufuttern, ohne dabei auch nur ein bisschen was auf sein schwarzes Shirt zu bröseln. Als die Lichter wieder angingen, war das seltsamerweise das erste was mir auffiel. Erst danach bemerkte ich, dass ich fast auf ihm lag.

Ich spürte sofort, wie ich mich leicht verspannte. Als ich aufsah, war Harrys Gesicht plötzlich ganz nah bei mir und ich konnte seinen Atem an meinen Lippen spüren. Seine grünen Augen faszinierten mich in diesem Moment ganz besonders und ich bildete mir ein, dass ich ihm näher kam.

„Na endlich küssen sie sich", grölte von hinten jemand und ich zuckte zusammen. Ich spürte, wie schlagartig die Hitze in meine Wangen stieg. Mit fremder Aufmerksamkeit bin ich noch nie klar gekommen. Schnell werkelte ich an meiner Tasche herum und suchte den Boden nach heruntergefallenen Dingen ab. In diesem Fall konnte ich dem nervigen Typen sogar danken, da ich ohne ihn wohl meinen Geldbeutel hätte liegen lassen.