Kapitel 23

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"Du bist noch hier"

"Sieht wohl so aus"

Josh und ich grinsten uns an, bevor er seine Arme um mich schlung und ich seinen guten Geruch einatmen durfte.

"Darf ich dich überhaupt noch anfassen?! Ich meine, Liam wird nicht grade happy sein, wenn er uns so sieht"

"Da mach dir mal keine Sorgen", kicherte ich und gab ihm einen Kuss auf die Wange, bevor ich mich aus seiner Umarmung befreite.

Liam hatte eingesehen, dass er nichts daran ändern konnte, dass ich auf Josh stand. Er glaubte zwar immernoch nicht, dass Joshs Schlag unabsichtlich war, aber er ließ es zu, dass wir uns weiter sahen und das war für mich das einizige, was zählte.

Wir betraten gemeinsam die Wohnung, in der heute eine Party steigen sollte. Es war Andys Party, was eine Menge unbekannter Leute hieß. Aber ich hatte Josh und mehr wollte ich eigentlich auch nicht.

Meine Wunde am Kopf war noch da, aber sie sah nicht mehr allzu schlimm aus, was hieß, dass sie mir auch nicht mehr peinlich war. Ich führte sie fast mit Stolz aus, auch wenn das ziemlich schräg klang.

Ich kannte die meisten der Anwesenden zwar nicht, doch trotzdem erkundigte sich fast die Hälfte nach meinem Zustand. Was mich wunderte, war, dass niemand außer Niall, Josh, Liam und mir zu wissen schien, dass Josh mir diese Schmerzen bereitet hatte. Doch das machte alls nur viel einfacher.

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Die Party war im vollen Gange, wenn nicht sogar an seinem Höhepunkt. Die Stimmung war ausgelassen und wir hatten einfach nur Spaß. Josh und ich konnten endlich miteinander flirten, das Eis zwischen uns war gebrochen, wir hatten sowas wie Hemmungen nicht mehr.

"Ich bin gleich wieder da", flüsterte Josh mir ins Ohr und verschwand durch die Menge. Ich nahm noch einen Schluck von meinem Drink und ging dann in den Flur, wo es eindeutlich ruhiger war. Ich brauchte ein paar Minuten von dem Lärm. 

Mit meiner Entspannung war es dann aber auch schnell wider vorbei, als Niall neben mir auftauchte. Fast vier Tage hatte ich es ohne Tabletten ausgehalten, jetzt bereute ich es schon wieder, keine genommen zu haben. Die Panik kam wie die Übelkeit bei einer Schwangerschaft in mir hoch.

"Hey", sagte er locker und verwunderlich freundlich, während er sich wie ich an die Wand lehnte. 

"Ich...ich wo...oll...llte mi...i...ich n..nochmal en...entschuldigen" Der Gestank von Alkohol brannte meine Geruchsnerven fast durch. Ohne ein Wort zu sagen, ließ ich Niall alleine stehen und ging zurück ins Wohnzimmer an die keline aufgebaute Bar, an der ich vorher auch schon gesessen hatte, weil mein Kopf noch kein Tanzen vetrug.

Doch Niall folgte mir und setzte sich grinsend neben mich.

"D...du sie...siehst toll aus! Sehr toll!" Seine hand wanderte an mein Knie und löste an der Stelle kleine Blitze aus. Der Zustand der Lähmung setzte langsam wieder ein, sodass ich seine hand nicht wegschieben konnte. Ich strengte mich innerlich an und riss mich dann vom Stuhl los, um schleunigst die Wohnung zu verlassen. Ich rannte die schmale Treppe runter, dann die Straße, bis ich mir sicher war, niemanden mehr hinter mir zu haben.

Ich glitt eine kalte Hauswand runter. Tränen liefen wieder unkontrolliert meine Wangen runter. Ich wollte es nicht nochmal erleben. Meine Hände gaben nach einiger zeit das Tränenwegwischen auf und vedeckten stattdessen mein Gesicht hinter sich. Ich weinte leise, so wie ich es immer tat, damit es niemand mitbekam.

Schritte hallten in der kleinen Straße. Sie kamen näher und näher, doch ich rührte mich nicht von der Stelle. Sie hörten erst auf, als sie genau vor mir waren.

"Ich wo....ooo.....ooo...lllte mich doch nur ent...entschuldigen" Nialls Stimme klang für mich wie die dieser Gruselpuppen in irgendwelchen Horrofilmen, nur dass das hier kein Film, sondern echter Horror war.

"Koo...oo...mm, st..ste...steh auf" Er rüttelte an meinen Schultern und immer lautere Schrei hallten durch meinen Kopf. Sie benebelten meinen ganzen Verstand. Sie waren eine Mischung aus Hilfeschreien und Psychogeschreie. So könnte man es wohl am besten beschreiben.

Ich war mir längst nicht mehr sicher, ob ich schon selber am schreien war, oder ob nur alles in meinem Kopf passierte. Ich hob vom Boden ab und meine Rippen schmerzten fürchterlich. es war wie in einem Traum. Ich hatte die Hände noch immer vor meinen Augen, den Rest kann ich nicht beschreiben. Ich fand den Unterschied von Realität und Einbildung nicht mehr. Er war weg.

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Heyy :)

Wie fandet ihr das Kapitel?????

Meinungen, Kritik und Tips erwünscht :P

Mullingardreamgirl :*

In His GripWo Geschichten leben. Entdecke jetzt