Kapitel 7

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Das laute Handklatschen im Wohnraum ließ mich erschrecken und ich stach mir fast mit meiner Mascara ins Auge. Wie ich sie schon wieder hätte killen können! 

Ich wuschelte meine offenen Haare noch einmal durch und checkte mein komplettes Outfit, bevor ich die Badezimmertür öffnete und ein genervter Liam mich fast beim Reingehen umrannte. Mit einem lauten Knall fiel die Tür hinter mir zu und ich bemerkte erst jetzt, dass ja auch noch andere Leute im Raum standen: Louis, Eleanor, Harry und Andy, einer der besten Kumpels meines Bruders. Während Louis und Eleanor mich einfach nur nett anlächelten, grinsten Harry und Andy eine dreckige Miene, in die ich am liebsten reingeschlagen hätte. Ich hastete schnell zu meinen Schuhen, die vor der Küche standen und schlüpfte in sie rein. Im nächsten Moment kam auch schon wieder Liam aus dem Bad und sah gestresst auf seine Uhr.  "Liam, komm mal runter, wir haben doch den ganzen Abend Zeit", lallte Andy. Er musste schon was getrunken oder irgendwelche Drogen genommen haben, so relaxt war er, aber ich mochte ihn auch so nicht. Er war einfach ekelig und riss ein Mädchen nach dem anderen auf, auch auf mich hatte er die Zeit, die ich hier schon in London war, ein Auge geworfen. Zumindest sah er mich immer ziemlich ekelig an, wenn er und Liam sich trafen. 

Wir schnappten uns unsere Taschen und Jacken, bzw. Eleanor und ich taten das, und liefen die Treppen runter auf den Hinterhof, wo Andy sein Auto geparkt hatte. Weil Liam uns so drängelte, stiegen wir alle ein bisschen schneller ein und Andy fuhr nicht sein langsamstes Tempo. Erst dann gab sich mein Bruder zufrieden.

Andy parkte den Wagen in der Tiefgarage des Clubs, der nur für gut betuchte Leute gedacht war. Nach einem schnellen Einlass waren wir auch schon mittendrin im Bonzengetümmel. Liam schleuste uns direkt durch in den Loungebereich, wo wir alle erstmal mit einem Glas Sekt auf den heutigen Abend anstießen. Mit der Zeit kamen auch Zayn und Perrie dazu, die wohl angeblich mit Niall gefahren seien, jedoch konnte ich diesen nirgendwo in der Menge entdecken. Stattdessen bombadierten mich die Jungs und Perrie und Eleanor mit Komplimenten für das Kleid zu. Wenn ich ehrlich war, hatte ich einen Super-Push-Up angezogen....

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"Liam, ich kann nicht mehr!", lachte ich ihm laut ins Ohr, während sich mein Körper schon völlig erschöpft auf der Tanzfläche rumschleppte. Er tat so, als würde er mich nicht bemerken und tanzte seinen "Armheben-Move" weiter. Ich sah mich um und entdeckte eine Blondine, die so etwa Liams Alter gewesen sein musste und meinen Bruder die ganze Zeit schon angaffte, während sie beim Tanzen an ihrem Cocktail nippte. Ich drehte mich noch einmal zu Liam um, der ganz im Tanzen vertieft war und ließ ihn dann alleine. Ich ging genau an der Blondine vorbei und flüsterte ihr beim Vorbeigehen "Er gehört dir!" ins Ohr. Als ich mich beim Weiterlaufen nochmal umdrehte, war sie bereits auf ihn zugegangen. Den Rest überließ ich den beiden....

Ich steuerte die Bar an, um meinen trockenen Rachen vor dem endgültigen Austrocknen zu bewahren. Ich hatte gerade meine Bestellung aufgegeben, als sich jemand neben mich stellte. Ich erkannte natürlich sofort, wer es war. Josh. Meine innere Aufregung stieg noch mehr an, weil ich ihn so lange nicht gesehen hatte und wer weiß...vielleicht lief zwischen ihm und seiner Ex wieder was....aber das glaub ich eher nicht, nachdem was Niall mir erzählt hatte. 

"Na, ganz allein hier?!", fragte er mit einem riesigen Grinsen auf den Lippen. Ich vergaß ihm zu antworten, starrte ihn stattdessen nur an. Ich glaube, es hatte irgendwas von Verträumtheit, hoffen tat ich es einfach mal nicht. So bemerkte ich auch erst relativ spät, dass er mich nur noch verwirrt ansah, dann aber lachte, als ich es doch realisierte. "Ich glaub, da hat jemand zu viel getrunken", lachte er und bezahlte mein Getränk.  "Nein, nein...ich war nur grad abgelenkt durch das grelle Licht dahinten...", log ich schnell und zeigte hinter ihm, wo natürlich kein grelles Licht war. Er sah einmal hin, dann wieder fragend zu mir. "Jetzt ist es weg...", sagte ich schulterzuckend und trank einen Schluck. 

In His GripWo Geschichten leben. Entdecke jetzt