Kapitel 20

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Durch den Ruck verlor ich selber das Gleichgewicht und fiel zu Boden. Ein stechender Schmerz schlich sich durch mein Hinterteil und auch die Druckschmerzen, die Niall mir zuvor angetan hatte, kamen jetzt wieder durch. Doch lange hielt ich mich in der Kabinenecke auf dem Boden nicht auf. Ich wollte hier einfach nur noch weg.

Auch wenn mir alles wehtat und der Schock noch immer tief saß, fing ich an, meine Klamotten einzusammeln, während Niall eine nach der anderen von Josh einstecken musste. Er hatte keine Chance, nicht mal die geringste. Als ich fertig mit Umziehen war, fing schon an, Blut auf den Boden zu tropfen und dass nicht gerade wenig. Es tropfte schon garnicht mehr, es floss. Josh schien garnicht mehr von ihm abzulassen. Eine Faust nach der anderen schlug er Niall ins Gesicht, während er ihm die übelsten Beleidigungen an den Kopf knallte und selber keinen einzigen Schlag einstecken musste.

Übelkeit machte sich in meinem Körper breit. Sie breitete sich erst in meiner Magengegend aus und stieg dann bis in meinen Rachen, sodass das Atmen immer schwerer wurde. Dazu kamen noch fürchterliche Kopfschmerzen. Ich lehnte mich hilflos an die Wand und fand den Halt, den ich brauchte. Erst jetzt merkte ich, wie doll ich heulen musste, denn die Tränen, die meinen gesamten Körper runterliefen, fingen schon an, mein Kinn und Hals aufzurauen und meine Haare aufzuweichen. 

Für einen kurzen Moment verlor ich die Kontrolle über mich selbst, alles wurde schwarz vor Augen, doch Gebrüll holte mich schnell wieder zurück in die grässliche Gegenwart.

"Hör auf!", hörte man Niall immer wieder schwach und hilflos schreien, doch Josh hörte nicht auf seine Worte und machte noch heftiger weiter, sodass Niall nun wie ein Sack auf den Boden in sich zusammenfiel. Doch auch das hielt Josh nicht vom Weiterprügeln ab.

In diesem Moment setzte mein viel uz großes Herz wieder ein. Der am Boden eingesackte Niall tat mir doch auf einmal Leid. Ich weiß, dass ich mir eher selber leid tun müsste, doch ich konnte es noch nie ab, wenn jemand fast zu Tode geprügelt wurde, selbst wenn er es verdient hatte.

Ich stieß mich von der Wand ab und rannte auf Josh los.

"Hör auf, Josh! Hör auf!", schrie ich, als ich ihn schon längst erreicht hatte und Niall mit seiner anscheinend letzten Kraft zu mir aufschaute. Erfolgslos versuchte ich die Schläge von Josh abzufangen und musste dabei selber harte Schläge auf meine Hände und Handgelenke in Kauf nehmen. Neben Niall hatte sich mittlerweile eine Blutpfütze gebildet, deren Anblick meine Übelkeit wieder hochkommen ließ. Ich forderte Josh noch ein letztes Mal auf, von Niall abzulassen, bis ich mich mit der Hälfte meines Körpers zwischen beide stellte.

"Geh weg! Joan, hau ab!", schrie er mir direkt ins Gesicht, unsere Nasenspitzen nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. 

"Nein!", protestierte ich genauso aggressiv zurück und versuchte ihn, ein Stück wegzuschieben. Von Niall hörte man nur Stöhnen vor Schmerz. 

Josh ging tatsächlich ein paar Schritte zurück, also nutzte ich sofort die Chance, mich zu Niall umzudrehen und ihm hochzuhelfen. Ich hatte nicht vor, ihn jetzt noch zu verarzten oder einen Arzt für ihn zu rufen, aber mein Gewissen brachte mich doch zu ein bisschen Hilfe.

Niall stand gerade wieder einigermaßen stabil, als man Josh hinter uns wieder aufschreien hörte. Ich schnallte sofort, was er vorhatte. Ich drehte mich in einem Ruck um und hielt die Arme schützend vor Niall. Im nächsten Moment spürte ich nur noch einen dumpfen und harten Schlag auf meinem Vorderkopf, dann wurde alles dunkel.

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Heyyyy :)

Wie fandet ihr es??

Danke für alle Reads und Votes bisher und natürlich für alle, die (hoffentlich) noch kommen werden ♥

Nächstes Update nächsten Freitag *-*

♥♥Mullingardreamgirl♥♥

In His GripWo Geschichten leben. Entdecke jetzt