Unterwegs war viel passiert, sodass ich Saskia sofort zum Gästezimmer brachte. Jetzt wusste ich es auch und war praktisch gesehen ein Teilnehmer dieses Geschehens, aber wie wollten wir dies nun ein gutes Ende verschaffen. Ich wollte nicht das sie ins Gefängnis kam für was, welches sie nicht mal mit Absicht gemacht hatte.
Harry brachte die Kinder heute ins Bett und ich konnte mich nun endlich mit einer Tasse Tee in Seelenruhe hinsetzen. Ich nippte an der Tasse und schlug mein Buch auf, was ich momentan las. Das war das schönste an den einzelnen Tagen, dass ich abends meistens machen konnte was ich wollte.
"Lindsay!", ich schreckte auf und legte die Sachen zur Seite.
Was war denn jetzt schon wieder los? Ich lief die Treppen hoch und hörte ein Geräusch, das sich anhörte, als ob sich einer würgte.
"Sally hat sich übergeben.", kam es von Harry, der das kleine Mädchen über die Toilette festhielt.
Kopfschüttelnd ging ich auf den beiden zu und übernahm seine Tochter, die weinend zu mir hoch sah: "Mama."
Besorgt strich ich über ihre Stirn und drückte ihr ein Kuss auf.
"Ganz ruhig. Mama ist bei dir."
Ich sah wieder zu Harry rüber, der hilflos im Raum stand und uns betrachtete. Warum nahmen Männer in solchen Situationen nie selber die Initiative, um selbst was zu unternehmen.
"Kannst du bitte ein Eimer holen und diesen neben ihrem Bett stellen?", abwartend sah ich zu ihm rüber, während ich das Bad mit zwasser volllaufen lies.
"Und nehme ein Thermometer mit!"
Nachdem er verschwunden war kam die nächste. Saskia.
"Ich hab gehört das es Sally nicht gut geht. Darf ich dir bei irgendwas helfen?", ein schwaches Lächeln schmückte ihre Lippen.
"Ja, du kannst Sally festhalten."
Wur wuschen sie mit kaltem Wasser, nachdem uns der Thermometer bestätigt hatte, dass sie hohes Fieber hatte. Ich konnte sowas nur schlecht mit ansehen, wenn es den Kindern schlecht ging. Ich würde ihnen so gerne die Last abnehmen.
Immerwieder fuhr ich durch ihre verschwitze und aneinamder klebende Haare, als sie im Bett lag und mittlerweile eingeschlafen war. Sie war so klein und verletzbar. Gefülte 10 Stunden, wiederholte ich die Bewegungen, immerwieder bis auch ich völlig erschöpft war, jedoch hatte ich das Gefühl, ich würde Sally im Stich lassen, wenn ich jetzt gehen würde. Ich sah langsam rüber zur Uhr, die mir sagte, es sei schon halb drei morgens. Wenn ich Pech hatte, dann würde sie wie immer schon wieder um 6 Uhr aufwachen. Ich drückte ihr noch einen letzten Kuss auf ihrem Kopf, bevor ich mich in mein Schlafzimmer begab.
Mit zittrigen Schritten schlich ich mich an die verschiedenen Zimmer vorbei, bis ich an meinem Ziel angelangt war.
"Da bist du ja.", ertönte Harrys Stimme leise irgendwo aus dem Dunkeln.
Ich tastete mich zum Bett, sodass ich mich nicht viel später auf die Matratze zurück legen konnte. Gähnend wurde ich durch ihm an seine starke Brust gezogen.
"Geht es ihr schon etwas besser?", flüsterte und streifte dabei mit seinen Lippen an meiner Schläfe vorbei, welches bei mir ein breites Lächeln auslöste.
"Ja. Sie liegt ruhig im Bett und schläft, aber ich halte es für keine gute Idee sie morgen in den Kindergarten zu schicken.", sprach ich so leise wie möglich und schloss meine Augen, woraufhin ich nach einiger Zeit eingeschlafen war mit der Stimme von meinem Freund im Hintergrund.