One Direction. Wer kennt diese lästige Plage auf Wattpad nicht? In den nächsten drei Kapiteln kommen die häufigsten und dümmsten Varianten von FanFic(k)tions dieser Sorte zur Sprache. Was also schon hundert mal durchgekaut wurde, werden wir jetzt noch einmal mehr durchkauen, in der Hoffnung ihr habt dann was zum lachen, oder zumindest zum lächeln.
Es war ein wunderschöner Freitag Morgen, die Morgensonne sandte ihre ersten warmen Strahlen durch das weit geöffnete Fenster und sie kitzelten mein Gesicht. Ich war schon vor einigen Minuten aufgewacht, wollte aber noch nicht aufstehen. Überraschenderweise fing plötzlich mein Wecker an zu klingeln und ich erschreckte mich so sehr, dass ich aus dem Bett fiel und besagten Wecker gegen die Wand schmiss, in der Hoffnung, er würde sich in einen Märchenprinzen verwandeln, oder wenigstens aufhören zu klingeln.
Wütend grummelnd rappelte ich mich auf und schlich ins Bad, um mich das erste Mal an diesem Tag zu duschen, was ich sehr wichtig fand, schließlich war ich ja auf den Boden gefallen und da lag bestimmt ein Staubkorn, so unordentlich und dreckig, wie mein Zimmer ja schon wieder war. Danach stellte ich mich vor den Spiegel, um herauszufinden, wie ich denn eigentlich aussah. Dabei stellte ich fest, dass an dem Spiegel auch ein Schild mit meinem Namen darauf hing. „Skyyy Schantalle", las ich langsam. Ach ja, stimmt ja. Ich erkannte außerdem, dass ich lange blonde Haare und große himmelblaue Glupschaugen hatte. Das vergaß ich allerdings sofort wieder, weil ich an Demenz litt.
Als nächstes schminkte ich mich ganz leicht dezent, also nur mit Foundation, Concealer, Puder, Rouge, Mascara, Eyeliner, Lippenstift, Lippgloss und einem Sticker in Form von einem kleinen rosa Herzchen. In der nächsten Stunde lockte ich mir die Haare und versuchte etwas passendes in meinem Kleidersaal zu finden. Das war mein begehbarer Kleiderschrank, der größer war als eine durchschnittliche Drei-Zimmer-Wohnung. Ich entschied mich für ein schneeweißes bauchfreies Top, eine kobaltblaue Jeans mit richtig coolen Schlitzen am Knie und eine kaninchenfarbene Kaninchenfelljacke, schließlich war es kalt draußen. Es war ja erst Juli.
Als ich auf die Uhr sah, bemerkte ich, dass ich nur noch 49 Sekunden hatte, bis mein Bus fuhr. Also rannte ich die lange Marmortreppe zur Küche herunter, in der mir einer meiner Bediensteten einen Apfel überreichte. Eigentlich wollte ich mehr essen, aber ich war mit meinen 39 Kilogramm eh schon viel zu fett. Ich rannte also zu meinem rubinrosa Lamborghini und fuhr in die Schule.
In der Schule war es voll langweilig, so wie immer halt. Ich saß, auch wie immer, ganz hinten am Fenster, zusammen mit meiner besten Freundin Cayenne Pepper. Sie hatte eine neue Gucci Tasche, aus echtem krokodilfarbenen Krokodilleder und wir bewunderten sie den ganzen Tag lang. Ich beschloss, nach der Schule shoppen zu gehen und mir auch so eine zu kaufen. Aber davor musste ich natürlich unbedingt noch zu Starbucks gehen und mir meine ganz special Sonderkaffeemischung holen. Zum Glück war der Laden nicht weit von der Schule entfernt. Eigentlich wollte ich mit meinem rubinrosa Lamborghini ja direkt vor der Tür parken, aber da stand schon ein voll hässlicher, kirschroter Ferrari.Wütend parkte ich mein Auto dahinter und betrat den Kaffeeladen. Dank des idiotischen Ferrarifahrers war jetzt mein ganzer Tag am Arsch. Ich musste nämlich ganze drei Schritte weiter laufen. Ich bestellte mir einen Nougat-Karamell-Double-Chocolate-Chips-Cream-Cheese-Macchiato mit einem kleinen Sahnehäubchen obendrauf und schlürfte ihn genüsslich vor mich hin, wobei ich mir fast meinen Kehlkopf verbrannte. Ich war in meine Gedanken an die Handtasche vertieft und schwebte auf den Ausgang zu, als ich plötzlich gegen etwas hartes prallte. „Aua!", kreischte ich und besah die Glastür mit einem bösen Blick. Ich war ja so ein Tollpatsch! Dann drückte ich sie auf und schlenderte nach draußen, wo ich über einen Chihuahua stolperte und schreiend in Richtung Boden fiel. Ich rappelte mich wieder auf und richtete meine Aufmerksamkeit auf einen Typen, der gerade leise fluchte. „Merda! Abi in malam crucem!" Wahrscheinlich war er Isländer oder so. Er begutachtete sein nasses Shirt, an dem mein Heißgetränk klebte.
Er war relativ groß, hatte langes, dunkelbraunes Haar und sah mich mit seinen großen Augen böse an. Und in diesen Augen verlor ich mich kurz, denn sie waren von einem sagenhaften, leuchtenden, funkelnden, strahlenden Rubingrün. „Hey, wenn du ein Autogramm willst, dann kreisch einfach. Und Selfies kosten extra", sagte er plötzlich und riss mich aus meinen Gedanken über die verschiedensten Grüntöne. Hatte er Autogramm gesagt? Und Selfie? Also, gegen ein Selfie hatte ich ja nichts einzuwenden, aber Autogramme verteilte ich eigentlich nicht. Wobei ich für seine superschönen rubingrünen Augen vielleicht eine Ausnahme machte. „Also, wenn du mich so heiß findest, dass du sogar ein Autogramm willst, dann gib mir wenigstens auch deine Nummer", kreischte ich, weil er auch irgendwas von kreischen gesagt hatte. Scheinbar verwirrt holte er einen Zettel und einen Stift aus seiner Hosentasche und schrieb seinen Namen und seine Nummer drauf. Dann drückte er mir den Zettel in die Hand, stieg in den hässlichen kirschroten Ferrari und fuhr davon. Als ich einen Blick auf den Zettel warf, kreischte ich nochmal. Der Typ mit den rubingrünen Augen war nicht irgendwer gewesen, sondern Harry Styles!! Ich wusste zwar nicht wirklich, wer das war, aber ich hatte schon mal von ihm gehört, was hieß, dass er sehr berühmt sein musste. Ich rief Cayenne Pepper an und fragte sie, ob sie den Typen kannte. Sie schrie in einer ohrenbetäubenden Lautstärke auf, als sie verstanden hatte, was gerade eben passiert war. „OMG! Heilige Scheiße! Ach du meine Güte! Heiliges KINDER SCHOKO BONBON!!! Harry Styles! Das ist doch der von Tokyo Hotel!!!" Ich schrie gleich nochmal auf. Ich kannte ihn ja tatsächlich. Und er hatte mir seine Nummer gegeben. Mir, dem totaaal hässlichen, voll untypischen, gar nicht oberflächlichen Good Girl. Was stimmte nur nicht mit dem Typen?
Als ich wieder Zuhause war, ließ ich mein Zimmer von den Bediensteten putzen, duschte mich nochmal und bestellte mir die Tasche bei Zalando. Danach überlegte ich noch drei Stunden, ob ich Harry wirklich anschreiben sollte und tat es schließlich.
„Hi", schrieb ich, kreativ wie ich war. Ich musste gar nicht lange warten, denn er antwortete beinahe sofort, weil er ja als berühmter Sänger den ganzen Tag lang nichts zu tun haben musste. „Wer bist du?", fragte er. Hä, konnte der sich nicht mehr an mich erinnern? Litt er etwa auch an Demenz? Dann fiel mir auf, dass ich ja gar nicht geschrieben hatte, wer ich war. „Ich bin Skyyy Schantalle Müller :)))))))))))))) Das Mädchen, das dir heute den Nougat-Karamell-Double-Chocolate-Chips-Cream-Cheese-Macchiato mit einem kleinen Sahnehäubchen obendrauf über das Shirt gekippt hat. Sorryyy deswegen! Dasch wollt it gar net!! :((((((" Dann starrte ich hoffnungsvoll auf den Handybildschirm und wartete, dass er antwortete. Nach zehn Minuten ohne Antwort stand ich kurz vor einem Heulkrampf und schmiss mein Handy wütend aus dem Fenster. „Au!", hörte ich plötzlich von draußen. Erschrocken sprang ich auf und schaute nach draußen. Und da, wo eigentlich mein Handy liegen sollte, stand Harry Styles und rieb sich den Schädel. In dem Moment wurde mir klar, wie dumm ich heute früh noch war, als ich dachte, mein Wecker könnte zu einem Märchenprinzen werden. Natürlich ging das nur mit Handys! Hastig rannte ich jetzt durch unsere ganze Villa und raus in den Garten. Als Harry mich sah, erschien ein sanftes Lächeln auf seinen wundervollen Lippen, die plötzlich unheimlich anziehend wirkten. „Hallo Skyyy Schantalle", flüsterte er, als ich vor ihm stand. „Harry, woher weißt du, wo ich wohne?", fragte ich entgeistert. „Ich bin dir gefolgt, du Süße!" Dann beugte er sich langsam zu mir runter. „Hallo, geht's nooch?!" Ich klatschte ihm eine, woraufhin er zurück taumelte und entschuldigend die Hände nach oben hielt. „Ich dachte du würdest mich heiß finden!", versuchte er sich zu rechtfertigen. Ich brach in Tränen aus. „Das tue ich ja auch!", schluchzte ich. Harry nahm mich vorsichtig in den Arm. „Ich bin so verwirrt", heulte ich weiter. „Shhh, alles wird gut", sagte er lächelnd und ich sah zu ihm nach oben. Sofort versank ich wieder in seinen wunderschönen leuchtenden rubingrünen Augen. Er kam mir immer näher und dann küsste er mich einfach. Ich entspannte mich, aber nur für einen Moment. Dann schlug ich ihm mein Knie in die Eier, machte einen Salto und landete vor ihm. Ich brach ihm mit meinen super coolen Krav Maga Moves das Genick und ging zurück auf mein Zimmer, um erneut zu duschen. Ich vergaß allerdings die Leiche im Garten zu verscharren, deshalb fand ihn die Polizei und ich musste in den Knast.
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The book of SARCASM oder Wie Wattpad mich zum Weinen bringt
HumorDieses Buch ist eine satirische Ausgabe all der miesen FanFictions, Bad Boy-Stories und Twilight-Vampir-Schnulzen, die auf Wattpad ihr Unwesen treiben. Für alle, die wissen wollen, was wirklich mit Hope Faith geschehen ist, nachdem sie von einer mys...